Hallo E39 Forum ! Im folgenden werde ich einen Erfahrungsbericht verfassen, welcher bestmöglich die Kaufentscheidung, den Einbau und das Wichtigste - meine persönlich Meinung / Erfahrung des Reuter Motorsport Fahrwerks widerspiegelt:
1. Vorgeschichte / Kaufentscheidung:
Da stand ich nun mit meinem frisch erworbenen 525d Touring. Absoluter originalzustand - hoch wie nen Geländewagen . Man wird ja nicht wirklich jünger, aber so konnte es wirklich nicht bleiben. Also was war zu tun? Diverseste Threads hier durchforsten, zig verschiedene Meinungen einholen, Angebote checken. Tja, jeder der sich einmal damit beschäftigt hat, kennt das Ergebnis: 10 Leute - 10 Meinungen.
Für mich war entscheidend, dass der Fahrkomfort erhalten bleiben sollte. Keinesfalls sollte es ein "gehoppel" werden, wenn gleich es ruhig sportlich sein durfte. In Anbetracht dessen, dass ich nächste Saison die M-Parallelspeichen in 18 Zoll fahren möchte (such schon nach was passendem), muss es natürlich auch dazu passen ohne zu schleifen - und ohne jegliche Kantenbearbeitung .
2. Folgende Fahrwerke / Fahrwerksfedern kamen in Betracht:
-H&R
-Eibach
-Weitec
-Reuter Motorsport
Ich habe in meinem Leben diverse Fahrwerkskomponenten in den verschiedensten Autos bewegt. Von Supersport bis Eibach war alles dabei. Irgendwie ist und bleibt es aber immer eine Glückssache was man da bekommt und ob es einem zusagt. Wer dann noch ernsthaft daran glaubt, dass die Hersteller ihre Federn auf jedes Auto separrat anpassen, glaubt echt noch an das Gute im Menschen .
Letztendlich viel H&R raus, da ich einfach zu oft gelesen habe, dass es mal klappt und mal viel zu hoch oder viel zu tief ausfällt. Eibach war mir fast am liebsten, allerdings ebenfalls zu hoch. Weitec...naja - war ich eigentlich stets zufrieden, aber letztendlich viel dann doch die Entscheidung auf Reuter Motorsport.
2.1 Recherche über / und Kontakt mit Herrn Reuter
Bislang hörte ich nur positive Sachen von Herrn Reuter. Selber verbaut oder gekauft hatte ich dort allerdings noch nie etwas.
Googlet man nun das entsprechende kamen bisweil durchweg positive Meinungen in diversen Foren herraus. Jedoch war man sich einig, dass es sich um AP-Federn handelt . Nicht nur, dass das Gutachten die ersehen lässt, nein auch der Hauptsponsor auf den Rennwagen von dem Herrn Reuter ist AP. Sollte ich nun also Bei Reuter für das doppelte an Geld ein "billiges" AP-Fahrwerk bekommen ??? Wie uncoll währe das den bitte. Quasi selbstverarsche.Aber so recht vorstellen konnte ich es mir nicht, das hier günstige Fahrwerke gekauft, der eigene Name aufgedruckt und dann wieder teuer verkauft wird.
Also hab ich einfach mal mit offenen Karten gespielt und Herrn Reuter ne freundliche, aber auch direkte e-mail geschrieben.
Resultat war eine wirklich sehr freundliche und Fachkompetente Antwort. Herr Reuter teilte mir mit, dass die von ihm angebotenen Fahrwerke bis vor drei Jahren sehr wohl im selbigen Werk (AP) hergestellt wurden, jedoch nach eigenen Vorgaben. So sei die Federrate etc. nach Vorgaben der Firma Reuter hergestellt worden. Vor ca. drei Jahren habe man dann jedoch aus "Diskrepanzen" den Hersteller gewechselt. Noch einmal wurde mir direkt von Herrn Reuter bestätigt, dass es sich bei den von ihm angebotenen Fahrwerken um Markenprodukte „made in Germany“ handele.
Von diesem Kontakt überzeugt, entschloss ich mich also das Wagnis einzugehen uns bestellte mir ein Fahrwerk der Tiefe ca. 45mm VA / ca. 30mm HA.
Erwähnt sei an dieser Stelle noch, dass mir auf freundliche Nachfrage ein recht ordentlicher Rabatt gewährt wurde – wirklich top!
2.2Lieferung / Inaugenscheinnahme des Fahrwerks
Einige Tage später trudelte die Post dann mit einem großen Paket ein und das Fahrwerk war da.
Bei den Federn handelt es sich um grau, pulverbeschichtete Fahrwerksfedern. Typengemäß mit Kennziffer und dem Schriftzug „Reuter Motorsport spezialanfertigung“ lackiert.
Bei den Stoßdämpfern (ich habe nur vordere bestellt, da meine hinteren neuwertig sind), handelt es sich um gelb lackierte Stoßdämpfer mit eingeschlagener Kennziffer und „Reuter Motorsport“ Aufkleber. Alles in allem machte es einen vernünftigen Eindruck.
Skeptisch wurde ich erst wieder beim Gutachten. Denn dies ist zwar speziell für Reuter angefertigt, als Werkshersteller ist jedoch die Firma LOWTEC angegeben. Somit ist mir jetzt auch bewusst, dass die Federn dort – und nicht mehr bei AP produziert werden.
Letztendlich bleibt die Ungewissheit, dass es sich um ein Lowtec-Fahrwerk handeln könnte und lediglich ein anderer Schriftzug aufgesprüht wurde. Aber da der Herr Reuter einen sehr ehrlichen Eindruck auf mich gemacht hat, glaube ich mal an das gute im Menschen und denke, dass wie er mir bereits geschrieben hatte nun nach seinen Angaben und Wünschen bei Lowtec produziert wird. Irgendwo muss ja schließlich auch produziert werden.
3. Der Einbau
Am Freitag hab ich das Fahrwerk dann selber eingebaut. Sagt hier natürlich nix übers Fahrwerk aus. Ich habe bereits schon in diversen PKW Fahrwerke verbaut. Aber so besch.... wie beim E39 an der HA hab ich das nie zuvor erlebt. Da muss ja der halbe Achsschenkel demontiert werden, damit man die Feder an der oberen Karosseriemulde bekommt . Also das ging echt mal richtig mies. Vorne hingegen hats prima geklappt. Alles in allem in 4,5 Stunden gemütlich erledigt.
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4.Probefahrt / erste Feststellungen
Beim ersten Ablassen war ich positiv überrascht. Schön da stand er in jedem Fall schonmal. Doch blieb meine größte Sorge der gelben „hoppel“-Stoßdämpfer. Also mal vorsichtig auf den Kotflügel gedrückt und aufgeatmet. Denn es ließ sich noch einigermaßen eindrücken.
Als ich dann die erste Runde drehte wandelte sich die Skepsis langsam aber sicher in Begeisterung. Sportlich straff aber keinesfalls zu hart. Tendenziell würde ich mal behaupten ein bisschen härter als das originale M-Fahrwerk.
4.1 Technisch gemessene Daten
Folgende Werte habe ich von der Radnabenmitte bis Unterkante Kotflügel gemessen:
Serienfahrwerk VA: 37,50cm HA: 36,20cm
Sportfahrwerk VA: 33,50cm HA: 34,20cm
Das bedeutet, dass das Fahrwerk nach Einbau vorne 40mm und hinten 20mm gesackt ist. Erfahrungsgemäß sackt das Fahrwerk die ersten 1000Km nach Einbau auf die Endposition. In der Regel sind das dann zwischen 5mm und 10mm. Somit würde ich exakt die von mir bestellte Tieferlegung von 45/30 erreichen.
Da kann ich echt nur sagen Hut ab und top !
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5 Fazit
Bleibt von meiner Seite nur noch anzumerken, dass ich das Fahrwerk von Reuter Motorsport jedem empfehlen kann, der einen gesunden Kompromiss aus sportlicher tiefe und Familientauglichkeit sucht. Der Fahrkomfort bleibt weitestgehend erhalten und erliegt nicht wildem „rumgehoppel“. Tiefer als die 45mm Variante an der Vorderachse würde ich im übrigen keinem empfehlen, denn das ist schon recht ordentlich.
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Ich hoffe, dass ich dem ein oder anderen die Entscheidung erleichtern kann und so manchem meine Angaben nützen.
Also allseits gute Fahrt!
Christian
P.S.: Nach nunmehr ca. 600Km Fahrt noch alles vom feinsten. Ende der Woche habe ich gute 1000Km voll. Dann werde ich die endgültigen Maße hier posten. Denke danach wird sich nix mehr großartig setzten. Optisch ist er sowohl vorne als auch hinten noch nen knappen cm gesackt.