Lebenserhaltende bzw. verlängernde Maßnahmen beim E39

  • Hallo liebe E39-Freunde,


    in diversen Threads wurde immer mal wieder erwähnt, dass bestimmte Arbeiten zyklisch, in einem bestimmten Alter bzw. nach einer bestimmten Laufleistung notwendig bzw. sinnvoll sind (z.B. KGE, Vanos ...). Leider habe ich keinen Thread gefunden, indem dies systematisch erfasst wurde.


    Welche Arbeiten (je nach E39-Typ) sollte man (neben dem üblichen Öl- und Filterwechsel) nach einer bestimmten Zeit, einer bestimmten Laufleistung, in einem bestimmten Alter, unabhänig von festgestellten Defekten) durchführen um die Lebenserwartung und Betriebssicherheit des Fahrzeugs zu erhöhen?


    Viele Grüße

  • Eigentlich kann man sagen 1x und nie wieder weil du vorher das Auto abgegeben hast oder es kaputt ist.

    Wenn du einmal die KGE , Vanos, Ventildeckeldichtung, Ölfiltergehäusedichtung, Vanos Öldruckschlauch, Thermostat, alle Sensoren (NWS, KWS, Lamdasonden,LMM), Wasserpumpe, Kühlwasserrohre unter der Ansaugbrücke, diverse Gummischläuche etc neu gemacht hast (mit original Teilen! Oder gleichwertig) hast du "ewig ruhe". Würde mal sagen 150.000km /15 Jahre sind dann wieder problemlos machbar.


    Ansonsten halt tauschen wenn defekt oder verschlissen. Ne Ausnahme würde ich den Pleuellagerschalen und der Benzinpumpe zuschreiben, die wären meiner Meinung nach angebracht zu tauschen wenn noch nicht geschehen und wenn über 200kkm gelaufen.


    Aber die Diskussion ist an sich müßig..


    achso, selbiges gilt natürlich fürs gesamte Fahrwerk.

    Eigentlich kann man sagen das nach 200.000km und dem Alter die die Fahrzeuge jetzt haben alles verschlissen ist und eine Erneuerung ratsam/nötig ist wenn man wieder "Neuwagenfeeling" haben will. Man kann natürlich auch mit einem technisch verschlissenem Fahrzeug fahren und durch den TÜV kommen. Muss jeder selbst wissen ob er Enthusiast genug ist um Dinge vorbeugend zu machen.

    Wirtschaftlich ist das auf keinen Fall aber es ist der Preis um im Alter noch E39 zu fahren wie es sein sollte.

  • Das wichtigste beim Erhalt des E39 ist die Korrosion, deswegen sollte man ganz besonders ans konservieren denken. Danach würde ich mich an die technischen Maßnahmen machen ,die das Leben vom 5er verlängern.

  • Also ich würde das in verschiedene Dringlichkeiten aufteilen.


    Massnahmen im Motorbereich, um schlimmen Schäden oder einem "Liegenbleiben" vorzubeugen.

    Dazu zählt z.B. das komplette Kühlsystem, insbesondere die Kunststoff enthaltenden Teile (Wasserrohre, Ausgleichbehälter, Kühler) natürlich Thermostat Wasserpumpe, Viscokupplung und E-Lüfter natürlich und einige Kühlerschläuche, da kommt schon ein ordentliches Sümmchen zusammen

    ganz oben auf der Liste steht (für mich) aber vor allem der vom Material her vergleichsweise spottbillige Pleuellagertausch (ist nur mehr Arbeit)

    die Kurbelgehäuseentlüftung steht hier nur, weil es im schlimmsten Fall zur kompletten Ölentleerung des Motors kommen kann

    Benzinpumpe, entweder gleich ne teure Markenpumpe einbauen oder (wie ich es mache) die Sache "aussitzen" und für den Notfall eine neue 10€ ebay Chinapumpe dabei haben.


    Beseitigung von technischen Unzulänglichkeiten, mit denen keine schlimmen Schäden bzw. Liegenbleiben verhindert werden, die aber für einwandfreie Funktion sorgen.

    Dazu zählen z.B. Vanos neu abdichten, Disa prüfen und ggf. instandsetzen, diverse Öllecks beseitigen, Nebenluftstellen beseitigen, die gealterten und langsam gewordenen Lambdasonden erneuern.


    Überschüssiges Geld verbrennen.

    Dazu zählt für mich der vorbeugende Austausch von teuren aber funktionierenden Teilen, von denen entweder keine besondere Gefahr ausgeht wenn sie fehlerhaft werden oder die eine so geringe Defektanfälligkeit haben, dass es unnötig ist, sie vorbeugend zu tauschen.

    Sensoren (KW, NW, ABS, Temperatur, Klopf) Zündspulen, Einspritzventile, Luftmassenmesser, ohne dass sie als fehlerhaft diagnostiziert wurden, da würde ich nicht hunderte oder gar tausend EUR zum Fenster raus werfen.


    Es finden sich bei genauer Untersuchung sicher Stellen wo das Geld besser angelegt ist (Rostbereiche)

  • Wenn du einmal die KGE , Vanos, Ventildeckeldichtung, Ölfiltergehäusedichtung, Vanos Öldruckschlauch, Thermostat, alle Sensoren (NWS, KWS, Lamdasonden,LMM), Wasserpumpe, Kühlwasserrohre unter der Ansaugbrücke, diverse Gummischläuche etc neu gemacht hast (mit original Teilen! Oder gleichwertig) hast du "ewig ruhe". Würde mal sagen 150.000km /15 Jahre sind dann wieder problemlos machbar.


    Ansonsten halt tauschen wenn defekt oder verschlissen. Ne Ausnahme würde ich den Pleuellagerschalen und der Benzinpumpe zuschreiben, die wären meiner Meinung nach angebracht zu tauschen wenn noch nicht geschehen und wenn über 200kkm gelaufen.

    Na, da kommt ja ganz schön was zusammen!

  • Goldwert die Auf zählung, merci :top:

  • Das wichtigste beim Erhalt des E39 ist die Korrosion, deswegen sollte man ganz besonders ans konservieren denken. Danach würde ich mich an die technischen Maßnahmen machen ,die das Leben vom 5er verlängern.

    Genau mein Ansatz. Wenn ich mir so eine "alte Gurke" :P hole dann bringe ich erstmal die Karosserie auf Vordermann bevor ich den Wagen von vorne bis hinten prophylaktisch durchrepariere und Teile tausche. Dann merkt man erstmal ob man sich es antun will bzw. es sich lohnt da viel Kohle drin zu versenken. Neues Fahrwerk und überholter Motor bringt mir persönlich nix wenn mir die Karre unter dem Arsch weg fault.

    Gibt viele die machen es genau umgekehrt.

  • Da ist aber eher der Wunsch der Vater des Gedanken

    und die Realität eine andere


    Wer bezahlt für einen 20 Jahre alten Gebrauchtwagen soviel Geld.

    Das sind nur Liebhaber, die oftmals bereits einen besitzen.

  • Stimmt. Aber die genannten Maßnahmen führt ja auch nur ein Liebhaber durch. Jeder andere kauft einen billigen E39 als das, was er ist: als billigen E39, der noch gut ist um den Rest-TÜV runterzufahren.

    Jeder, der ein technisch gutes Fahrzeug haben möchte, wird schnell feststellen, dass die 8.000,-€ (inklusive Anschaffung natürlich) oftmals schnell gerissen sind.

  • Ich denke man muss eine vernünftige Basis finden und dann dort Geld investieren oder Zeit.

    Selbst welche für weit über 8k € sind meist nicht die wahren wunder wie sie angepriesen werden.


    Den fertigen e39 in Jahreswagenzustand kann man nicht mehr kaufen.



    Lebenserhaltende Maßnahmen sind wie die Vorredner schon geschrieben haben.

    Sich mit dem Fahrzeug auseinander setzen. Sprich Liebhaberservice:


    Abflusslöcher freihalten

    Karosserie regelmäßig Konservieren überprüfen

    Filter + Öl

    alle Flüssigkeiten

    Lager/ Achse/ Fahrwerkskontrolle

    Umlenkrollen prüfen

    Motorraum auf Undichtigkeiten prüfen


    ich denke die Liste kann man unendlich fortsetzen


    Was ich damit Aussagen möchte, häufig aufs/ unter das Fahrzeug schauen (oder schauen lassen)

    mit einem freundlichen Gruß

    Alex

    Insta: e39_is_life

  • Mit 8k bekommst du keinen durchreparierten E39 mit guter Ausstattung und mehr als 2.2/2.5L Hubraum und unter 200kkm.

    Ich sehe mir fast jeden Tag den Markt an und stelle fest das die meisten die Karren abstoßen ohne überhaupt nennenswerte Reparaturen zu beschreiben. Willst du den E39 wieder taufrisch haben technisch wie optisch sind halt schnell 15k versenkt.

  • Stimmt. Aber die genannten Maßnahmen führt ja auch nur ein Liebhaber durch. Jeder andere kauft einen billigen E39 als das, was er ist: als billigen E39, der noch gut ist um den Rest-TÜV runterzufahren.

    Jeder, der ein technisch gutes Fahrzeug haben möchte, wird schnell feststellen, dass die 8.000,-€ (inklusive Anschaffung natürlich) oftmals schnell gerissen sind.


    Ich hatte schon drei E39 und muss sagen, dass dieses Auto schon echt ganz gut ist. Nr. 1 habe ich im Winter auf der Autobahn zerlegt. Bei ca. 150km/h bin ich auf einer Brücke auf einer vereisten Fahrbahn ins Schleudern gekommen. Neun Leitplankenelemente waren insgesamt beschädigt und an der Stelle wo der Aufprall war, waren zig Bolzen von diversen Bodenpfeilern abgerissen. Was ist mir passiert? NIX! Gar nichts! In vielen anderen Autos wäre ich mehr oder weniger schwer verletzt oder sogar tot gewesen. Nr. 2 ist mir im Urlaub in den Bergen "verreckt", ein Marder hatte wohl einen Kühlschlauch angeknabbert, ruck-zuck war das Wasser raus und die Zylinderkopfdichtung dahin. Da noch andere Dinge zu machen gewesen wären, war mir das Risiko zu groß und ich habe meinen derzeitigen Wagen mit 80km gekauft. Ich bin jetzt ca. 150km in 10 Jahren damit gefahren. DISA, KGE, Ventildeckeldichtung und eine Zündspule ... mehr war in all den Jahren nicht. Selbst der Auspuff ist noch der Erste. OK, jetzt sind die Stoßdämpfer teilweise ölfeucht und etwas undicht und der TÜV meckert ... man merkt es auch am Fahrverhalten. Für rund 1400 Euro bekomme ich in einer Werkstatt das M-Fahrwerk ausgetauscht und vermessen (um genau zu sein, habe ich die Sachs- bzw. BMW Teile besorgt (ca. 700 Euro) und ca. 700 Euro kostet der reine Tausch und die Vermessung. Eine Getriebölspülung gönne ich dem "Alten" auch mal und die wird mich ca. 400 Euro kosten.


    Ich bin nunmehr auch schon öfter auf den Wagen angesprochen worden, sowohl vom Inhaber des örtlichen ADAC-Pannenservice als auch auf Parkplätzen etc. Tenor war immer: Der E39 war noch eines der letzten "vernünftigen" Autos, die BMW gebaut hat: Langlebig, robust ... und den könne man bis zu 500km fahren, wenn man sich etwas drum kümmert. Alle die mich ansprachen haben oder hatten selbst einen und "trauerten" diesen etwas nach (irgendwann hat es auch ein E39 hinter sich). Von vielen neueren Auto hatten die Diskutanten wenig Gutes zu berichten, denn kurz nach der Gewährleistung / Garantie geht es los und oft stehen teure Reparaturen an. Wenn bei einem 60 Tsd. Euro Auto nach drei Jahren eine 5000 Euro Reparatur ansteht, was wird man wohl machen? In den sauren Apfel beisen und machen lassen.


    Irgendeiner der mich ansprach, meine er wäre früher öfter gefragt worden, warum er so ein "dickes" Auto fahren würde und dies sei doch bestimmt teuer. Seine Antwort war: Mein 5er ist billiger wie eurer Golf, macht mehr Spaß und sicherer ist er obendrein. Yepp ... so sehe ich es auch!


    Auf den Nachfolger E60 kann ich gerne verzichten ... ist mMn der häßlichste 5er aller Zeiten. F10 oder G30 sind schon wieder eher nach meinem Geschmack.


    Mit 8k bekommst du keinen durchreparierten E39 mit guter Ausstattung und mehr als 2.2/2.5L Hubraum und unter 200kkm.

    Ich sehe mir fast jeden Tag den Markt an und stelle fest das die meisten die Karren abstoßen ohne überhaupt nennenswerte Reparaturen zu beschreiben. Willst du den E39 wieder taufrisch haben technisch wie optisch sind halt schnell 15k versenkt.


    Also für 15k würde ich doch lieber zu einem F10 greifen ... ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass im Bereich 8-15k für einen E39 R6 ein echter Markt besteht (wenn man von wenigen Liebhaberfahrzeugen absieht).

    Einmal editiert, zuletzt von boomer4711 () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von boomer4711 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Nö absolut nicht. Der Markt ist nicht da für solche Preise, jedoch ändert es nix an der Tatsache das man mindestens 15k versenken muss um den Wagen wieder frisch zu haben (Aber auch richtig frisch dann). Das Geld bekommt man natürlich nie wieder

  • Ich bin nunmehr auch schon öfter auf den Wagen angesprochen worden, sowohl vom Inhaber des örtlichen ADAC-Pannenservice als auch auf Parkplätzen etc. Tenor war immer: Der E39 war noch eines der letzten "vernünftigen" Autos, die BMW gebaut hat: Langlebig, robust ... und den könne man bis zu 500km fahren, wenn man sich etwas drum kümmert

    Das höre ich auch oft, aber alle haben gemeinsam, dass sie die 40 deutlich überschritten haben, zur Babyboomer Generation gehören und immer das selbe sagen. Die jüngeren interessieren sich nicht für den E39, schauen auch nicht nach, die bevorzugen neuere Autos, eher so F10, G30 etc. Sehe und höre ich ja selbst


    Wird wieder so nen Generationending sein....

  • Dennoch sind viele unseres Alters begeistert wenn sie im Auto saßen. Wo sonst bekomme ich belederte Türen ohne Hartplastik, eine belederte Mittelkonsole, vollständig mit Teppich ausgekleideten Fußraum, dickes schönes Leder. Im F10 bekomm ich sowas nicht, auch nicht in aktuellen 3er,4er BMWs, 5er weiß ihc nicht, bezweifle es aber

  • Dennoch sind viele unseres Alters begeistert wenn sie im Auto saßen. Wo sonst bekomme ich belederte Türen ohne Hartplastik, eine belederte Mittelkonsole, vollständig mit Teppich ausgekleideten Fußraum, dickes schönes Leder. Im F10 bekomm ich sowas nicht, auch nicht in aktuellen 3er,4er BMWs, 5er weiß ihc nicht, bezweifle es aber

    Das belederte Armaturenbrett ist ne Extra Option, mindestens im aktuellen 5er, ich meine es wäre die Individualausstattung