Motorschaden 520i Facelift mit "nur" 255 tkm

  • Guten Abend,


    letzte Woche am Mittwoch hat es leider meinen 520i Facelift EZ 01/2003 erwischt.


    Ich fuhr von der Arbeit heim, 30 km die einfache Strecke, je die Hälfte Landstraße und Autobahn. Auf der Autobahn lief das Auto plötzlich nur noch auf fünf Zylindern und die Motorkontroll-Leuchte ging an. Ich dachte mir, es sei mal wieder eine Zündspule, genau so fühlte es sich auch an. Keine ungewöhnlichen Geräusche, kein Qualm, nichts.


    Zuhause den Fehlerspeicher ausgelesen, "Verbrennungsaussetzer Zylinder 3". Dann hatte ich eine gebrauchte Zündspule verbaut, keine Besserung im Motor-Lauf, Fehlerspeicher auch noch gleich. Als nächstes habe ich Zündspule und -kerze von Zylinder 3 und 2 getauscht, um zu sehen, ob der Fehler mitwandert.


    Als ich die Zündkerze aus Zylinder 3 entnahm und diese schon bedeckt mit schwarzem, flüssigem Öl war, ahnte ich schon, was Stand der Dinge ist. Habe trotzdem den Tausch von Spule und Kerze von Zylinder 2 und 3 vollzogen, aber der Fehler wanderte leider nicht mit.


    Die Kompressionsprüfung von Zylinder 3 ergab dann, dass dieser leider keine Kompression mehr hat.


    Verstehen kann ich es nicht.


    Mein Vater hat das Auto Ende 2003, als es erst wenige Monate alt war und erst wenige tausend Kilometer hatte, gekauft. Seit 2015 mit ca. 168 tkm fuhr ich es dann. Bis dahin immer 5W30-Markenöl laut Intervall, ab dann immer 5W40-Markenöl alle 12 - 15 tkm gewechselt. Das Auto wurde immer sehr schonend bewegt, Langstrecke, kein Anhänger-Betrieb, nicht gequält und nicht herunter geritten.


    Was auch sehr schade ist, jetzt im April stand die HU an. Diese schaffte der BMW nicht auf Anhieb.


    Ein kleines Loch im Fußraum Beifahrerseite hinten, Bremsschläuche hinten, Bremsleitungen hinten etwas angerostet und etwas Ölverlust am Motor. Der Prüfer nahm es sehr, sehr genau, er hat wirklich ALLES geprüft, am Auto, im Auto, unterm Auto, jeden Tür-Griff und jeden Gurt, wirklich alles ultra-genau geprüft.


    Das Loch wurde von einem Karosseriebauer geschweißt, er hat auch die Leitungen etwas entrostet und neu mit Wachs versiegelt, auch hat er leichten, oberflächlichen Rost an den Schwellern etc. entfernt und alles ordentlich neu versiegelt. Die Bremsschläuche hinten habe ich getauscht. Das Öl am Motor kann eigentlich nur alter Schmodder gewesen sein. Seit ich die Ölfilter-Gehäuse-Dichtung (was ein Wort :ugly: ) und die Ventildeckel-Dichtung getauscht hatte, war der Motor wieder absolut dicht.


    Zur Wiedervorführung bei der Prüfstelle kam es dann wegen dem Motorschaden leider nicht mehr.


    Echt schade, hätte das Auto gerne noch lange gefahren.


    Früher hatte er keinen wirklichen Ölverbrauch. Irgendwann 2016 oder 2017 bei 180 oder 200 tkm fing es dann plötzlich an und wurde immer mehr. Am Ende dann bestimmt ein Liter auf 1.000 km.



    Was denkt ihr? Das ist doch wirklich ungewöhnlich, dass der Motor so früh sein Leben ausgehaucht hat?! Das Auto wurde echt immer geschont. Kommt sowas bei den M54BXX öfter vor?! Kann der hohe Ölverbrauch letztendlich dazu geführt haben, dass die Auslass-Ventile so verkokt waren, dass sie dann am dritten Zylinder nicht mehr richtig geschlossen haben und somit ab-/durchgebrannt sind?


    Geöffnet wurde der Motor nicht. Bis auf die Tatsache, dass er eben nur noch auf fünf Zylindern läuft, läuft er immer noch sauber, ohne Klackern, er qualmt nicht, nichts...

  • soll ich mal raten? der hat die Lagerschalen der Pleuel gefressen und hat irgendwo eingeschlagen.


    und nein das passiert bei der KM Leistung meistens, wenn der anfangs 30er Öl bekommen hat und so wie es sich anhört war das bei deinem Vater vorher ja wohl nen Vorführer, die bekommen auch Kalt "auf die Fresse"

    Ich unterstütze niemanden der zu Faul ist die Suchfunktion zu nutzen :finger:


    Carly taugt immer noch nichts am E39

  • Hmmm. Das mit dem Öl gibt mir zu denken.
    Ich habe einen M54B30 mit jetzt fast 260 tkm und der braucht keinen Tropfen Öl. Der hat nachweislich immer!!! das 30er Öl bekommen.

  • soll ich mal raten? der hat die Lagerschalen der Pleuel gefressen und hat irgendwo eingeschlagen.


    und nein das passiert bei der KM Leistung meistens, wenn der anfangs 30er Öl bekommen hat und so wie es sich anhört war das bei deinem Vater vorher ja wohl nen Vorführer, die bekommen auch Kalt "auf die Fresse"

    Also ich möchte nicht all deine Theorien strikt ablehnen, bitte nicht falsch verstehen, aber einen Lagerschaden schließe ich jetzt (als Laie mit durchaus etwas Ahnung) einfach mal eher aus, kann mich natürlich aber auch irren.


    Einen Lagerschaden hätte man gehört, ich weiß, wie sich das live anhört. Es kam von jetzt auf gleich, also der Schaden.


    Ein Vorführer war es auch nicht, das Auto hatte einen Vorbesitzer, es wurde nur von einer Person gefahren. Ob geschäftlich oder privat, weiß ich jetzt gerade allerdings nicht, da müsste ich mal die alten Dokumente ansehen.


    Aber selbst wenn er die ersten 5.000 km nicht so toll behandelt wurde, kommt dann ein Motorschaden so plötzlich und das 250 tkm später? Wäre dass dann nicht schon viel früher passiert? Also bei z.B. 20, 30, 50 tkm oder so? Ich weiß es nicht, deshalb frage ich.


    Letztendlich ist es ja eigentlich egal, der Motor ist hin, warum ist eigentlich auch egal, das macht es leider auch nicht besser oder schlechter.


    Ich würde ja fast darauf schließen: Hoher Ölverbrauch => Auslass-Ventile total verkokt => Eines oder mehrere Ventile schließen dann irgendwann nicht mehr richtig => Verbrennungsdruck drückt sich durch kleinen Spalt am nicht mehr richtig schließenden Ventil => Ventil verbrennt/brennt ab/schmilzt etc.


    Vielleicht hatte er dadurch auch schon über einen längeren Zeitraum schleichenden und somit für mich nicht richtig feststellbaren Leistungsverlust. Obwohl er eigentlich immer normal lief, eben wie ein Auto mit 170 PS bei 1,5 oder 1,6 Tonnen Leergewicht.


    Er läuft jetzt jedenfalls immer noch relativ sauber, nur eben nicht mehr auf allen sechs Zylindern, qualmt nicht und spuckt auch kein Öl heraus.

  • Haste eventuell ne Endoskopkamera?

    Nein, leider nicht. Habe nur mal durch die Zündkerzenbohrung auf den Kolben geschaut. Das wenige, was ich da sehen konnte, sah normal aus. Kolben eben schwarz, aber keine Einschläge, Schäden o.ä. zu sehen.

  • Das tut mir echt leid zu hören, so was ist richtig schade, insbesondere, wenn das Auto schon so lange in der Hand der eigenen Familie war. Allerdings gibt es auch Grund zur Hoffnung: Dein Motor ist nämlich vielleicht gar nicht irreparabel kaputt :) Defekte Ventile sind alles andere als ein Todesstoß für den Motor.


    Total dick verkokte, nicht mehr korrekt schließende Auslassventile infolge von gesteigertem Ölverbrauch halte ich für sehr unwahrscheinlich, zumal dieses Problem schon seit Längerem hätte bestehen müssen. Die nötige Kompression wäre dann auch schon vor 3 Monaten nicht mehr vorhanden gewesen. Außerdem verbraucht nahezu jeder M54 Öl, das ist fast ein Naturgesetz - das liegt aber an verkokten Kolbenringen, bedingt durch den jahrelangen Einsatz von 5W-30. Auch mein M54B22 verbraucht etwa 0,3 Liter/1.000 km. Vor einer Motorspülung und einer Umölung auf Ravenol 0W-40 durch Richard letztes Jahr waren es sogar noch 0,7 l/1.000 km.


    Von durchgebrannten Ventilen oder auf die Ventile geknallten Kolben habe ich im Zusammenhang mit dem M54-typischen Ölverbrauch jedoch noch nie etwas gehört. Es kann ja bei einer fehlerhaften Kompression im Grunde nur an einer der folgenden Ursachen liegen:

    • ZKD (eher nicht, da keine Rauchentwicklung)
    • Pleuellagerschaden (schließt Du aus)
    • Ventil-/Kolbenschaden durch abgebrochene Zündkerze (hast Du schon überprüft)
    • Ventilschaden durch massiv verstellte Steuerzeiten
    • verbranntes/abgebrochenes Ventil durch viel zu heiße Verbrennung infolge von zu magerer Gemischbildung
    • verbrannte/abgerissene Kolbenringe

    Durch den in letzter Zeit immer stärker werdenden Ölverbrauch bei Dir tendiere ich eher zur letzten Erklärungsvariante.


    Einen ähnlichen Fall hatte auch mal @Elfriede900 in seinem Thread beschrieben. Dort war unerklärlicherweise ein Stück vom Ventilteller abgebrochen.


    Wenn es bei Dir ein Ventilschaden sein sollte, ist der Motor alles andere als hinüber. Ventilführungen überprüfen, neue Ventile einsetzen, ggf. planschleifen und fertig. Viel teurer als ein Austauschmotor ist das auch nicht, und bevor ich mir eine Wundertüte mit vielleicht 250.000 unbelegbaren Kilometern kaufe, würde ich immer meinen eigenen Motor instandsetzen. Da weißt Du wenigstens, was Du hast!


    Um die Ursache herauszufinden, solltest Du jedoch unbedingt den Zylinder mit einer Kamera endoskopieren, wie @arti523 schon vorgeschlagen hat. Nur damit wirst Du Gewissheit haben.

  • Wie ich so herrauslese ist das beim 2,2 kein Einzelfall.
    Meinem geht es genauso.Schon 1000km nach dem Kauf bei 120000km ,leuchtete die Ölstandkontrolllampe auf.
    1l auf 1000 wäre wohl normal .?
    mein 2,8 Zetti verbraucht nichts und ist furztrocken ,kein Ölverlust oä.
    Bei 210000km erstemal auf nur 5 Zylinder gelaufen,6.Zylinder Kerze total verkohlt.ca 2000km später wieder trotz neuer Spule.Also 6.Zylinder wohl Kolbenringe oä.
    Auch im Z3 Forum ist der ";" ein Problemfall
    Was tun?
    Immer Kerzen und passendes Werkzeug dabei-wie letztens auf der A4 im Osturlaub.Rauf auf den Rastplatz und wechseln. :D

  • Mein M54B22 ist ja auch kein Kostverächter an Öl - seit der Toralin-Kur im vergangenen Jahr nimmt er ~ die hälfte weniger ( 0,5 L/ 1000 Km ). Inzwischen stehen wir bei 357 Tkm und der Motor läuft eigentlich besser als je zuvor. Die Tage gibts wieder frisches Öl und Kerzen schau ich mir mal an. Sind ja erst ~ 10Tkm drin. Das R6 Motoren hops gehen, sollte wohl die Ausnahme sein. Wird aber immer wieder mal passieren. In der Regel aber laufen die doch durch. Wenn ich bedenke, habe meinen jetzt fast 11 Jahre und seit dem 243 Tkm abgerissen. In 2018 gab es neue Krümmerkats, war mit Sicherheit dem hohen Ölverbrauch geschuldet. Lambdasonden habe ich getauscht, Zündspulen gab es auch schon ein paar mal neu, Kerzen sowieso und KWS/NWS. Ansonsten läuft die Kiste .......... hoffentlich noch ne Weile.
    Wie @Missing-In-Army schon sagte, Alternative AT Motor - vorzugsweise gleich als M54B25 :top: .

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    ............ wir haben so vieles geschafft - wir schaffen das ........... 12756-smiley51-gif.

    Wenn man sich beim weglaufen nicht noch einmal umdreht, fährt man das falsche Auto ***** Winne, fährt BMW seit 1999.

  • Austausmotor wäre ein Option-leider kann ich ihn weder ein noch ausbauen.Und das kostet auch .Ich mache ihn jezt noch einmal tüv fertig ,ca 1500€.dann läuft er so lange er noch läuft.das wären Xenonprojektoren,Aussenspiegel,Nebellampen,Deckeldichtung,Hydraulickschlauch,div Schläuche.Tonnenlager,Querlenker,Hardyscheibe-das reicht fürs erste.
    Dieses Jahr schon Kühler und Wapu letztes Jahr alle Riemen und Rollen neu.
    Rost an Türen,Heckklappe Schweller hinten.kann man lassen
    Federn der Heckklappe gebrochen,Mitnehmer vom Heckwischer -irgend ein Teil/Feder fehlt da wohl drin-auch nicht wichtig
    So gerne ich ihn fahre ,aber andere Mütter haben auch schöne Töchter.

  • @Cook
    Ich würde dem Motor ne Toralin-Kur verpassen und ordentliches Öl. Wie gesagt, bei meinem hat es eine Verringerung des Verbrauchs um ~ die Hälfte gebracht. Nicht so schnell aufgeben. Wieviel Km hat er denn runter?

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  • ...Das tut mir echt leid zu hören, so was ist richtig schade, insbesondere, wenn das Auto schon so lange in der Hand der eigenen Familie war. Allerdings gibt es auch Grund zur Hoffnung: Dein Motor ist nämlich vielleicht gar nicht irreparabel kaputt :) Defekte Ventile sind alles andere als ein Todesstoß für den Motor...

    Danke für die netten Worte und ja, es ist wirklich schade ums Auto.


    Reparieren (lassen) werde ich das Auto jedenfalls leider nicht mehr, weder ein Tausch-Motor noch die nähere Fehler-Suche an dem jetzigen Motor und danach die Reparatur kommen für mich noch in Frage.


    Egal wie, jedenfalls wenn man es ordentlich macht, ist ruck zuck alleine in diese Baustelle Motor soviel Geld investiert, wie das ganze Auto noch wert ist bzw. ohne den Schaden wert wäre. Und das ist es mir leider nicht mehr wert, auch wenn es sehr schade um das Auto ist.


    Es sind noch einige interessante Dinge am Auto, die ich dann einzeln verkaufen werde (neue Hella Facelift Halogen-Scheinwerfer, ein neues, originales ABS/DSC-Steuergerät) und neuwertige BBS RS 740, die ich 2018 mühevoll als vier unbenutzte Reserve-Räder zusammen gekauft habe und nur zwei Saisons gefahren bin.


    Dann wird der Rest als ganzes verkauft.


    Ich werde es dann denke ich auch hier einstellen.

  • Ich würde aber trotzdem ca. 20,-€ für ein Endoskop (fürs Handy) investieren, um die Ursache festzustellen.
    Selbst diese billigen reichen für eine erste Analyse.
    Auch wenn man damit nicht auf die Ventile sehen kann, so kann man doch sehr gut die Kolben und Zylinderwand beurteilen. Falls diese OK sind, können es ja nur noch die Ventile sein.
    Dann doch mal den Ventildeckel abnehmen, evtl. ist da dann doch etwas zu sehen, auch wenn eingelaufene Nocken recht unwahrscheinlich sind. Abbrechende Kipphebel gibt´s ja nicht mehr....


    Bitte vorsichtig mit den, den Endoskopen beiliegenden Spiegeln (um die Ventile zu sehen) sein. Mir ist mal einer in den Brennraum gefallen (ja ich weiss , ganz schön blöd.... :wall: )
    Habe Stunden benötigt um den mit Magnet und Haken wieder rauszufischen; das war ein Spass X(


    Übrigens könnte die Info über die Brennraumanalyse auch für potentielle Käufer interessant sein.

    Gruß,
    Ekki

    Hinweis: alle Bilder in meinen Beiträgen sind, soweit nicht ausdrücklich anderweitig deklariert, meine eigenen

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  • Als bei meinem alten 520er Probleme mit meinem Leerlauf hatte, bin auf von @RsRichard habe ich in einer Werkstatt eine Endoskopieren machen lassen. Da wurde festgestellt das ein Stück vom Ventilteller abgebrochen war. Vorher schon hatten wir festgestellt das eine Elektrode von der Zündkerze abgebrochen war.
    Die Reparatur hätte im günstigsten Fall ca 1000 € , wenn nicht noch etwas anderes dazu gekommen wäre.

  • Waaaaas? :O Habe bei meinem im Januar '19 bei 515000km die ZKD machen lassen, seit dem läuft der viel besser als vorher und rennt bestimmt nochmal so viel! :thumbsup: