Am Karfreitag wollte ich mit der Familie nach unserem Urlaub vom Gardasee zurück nach München fahren. Vor der Fahrt natürlich nochmal alle Flüssigkeiten gecheckt. Das Auto lief bis zum Gardasee und dort problemlos. Nach ca. 3.500 km konnte ich bislang nur sehr geringen Ölverbrauch (max. 1l) erkennen und war schon übermäßig glücklich.
Jetzt zur Dramaturgie:
Nach circa 20km Landstraße bin ich auf die Brennerautobahn bei Affi aufgefahren. Nach ca. 5 Minuten habe ich plötzlich eine Meldung "Kühlflüssigkeit prüfen" erhalten und gesehen, dass die Temperaturen in den roten Bereich gewandert ist. Instinktiv habe ich versucht mit Aufdrehen der Heizung entgegen zu wirken, was keinerlei Hilfe brachte. Also bin ich ca. 2 min nach der Fehlermeldung auf der Autobahn in eine Rettungsbucht gefahren. Kühlerschlauche waren maximal Lauwarm, Ausgleichsbehälter war vollkommen leer, von der Stirnseite dampfte es.
Nach ca. 20min abkühlen bin ich in der Sorge um schwangere Frau und Kind mit ca. 60 zur nächsten Raststätte gefahren (5km Autobahnfahrt).
Beim Befahren der Raststätte ist die Temperatur wieder langsam in den roten Bereich gewandert. Dort natürlich wieder sofort ausgestellt.
ADAC gerufen und in die nächste Werkstatt geschleppt worden. Die haben festgestellt, dass der Kühlschlauch zur Heizung abgegangen ist (mein italienisch ist nur bedingt für Kfz-Diagnosen geeignet ). Schnelle Behebung war nicht möglich, da wohl der Krümmer dafür ab muss, daher habe ich ein Mietwagen bekommen und bin mit 15h Verspätung zum Glück am selben Tag heim gekommen.
Letzten Mittwoch wurde der Dicke dann endlich nachts in die heimische Werkstatt geschleppt und abgestellt. Ob er da noch fahrbar war, kann niemand sagen, er wurde zumindest in einem Parkhaus abgestellt, weshalb ich davon stark ausgehe.
Ich bin kurz zum Auto um meine restlichen Sachen zu holen und wollte das Auto kurz starten, da die Werkstatt schon sagte er läuft nicht. Jetzt springt er auf jeden Fall nicht mehr an. Alle Birnen leuchten, der Anlasser klackt, sieht nicht nach leerer Batterie aus. Ich hatte leider keine große Zeit mich dem Auto zu widmen, weil ich schnell weiter musste. Der Luftmengenmesser und Filterkasten waren im Beifahrerfußraum gelegen, offensichtlich noch durch die italienische Werkstatt ausgebaut .
Die heimische Werkstatt kam leider bisher nicht dazu, das Auto anzuschauen (auch weil es nicht so leicht aus der Tiefgarage geborgen werden kann).
Jetzt meine unzähligen Fragen:
1. Motorüberhitzung beim M54. Wie hoch schätzt ihr die Chancen auf eine defekte ZKD? (ironischer Weise hatte ich fälschlich immer Sorge darum, jetzt macht es wenigstens Sinn, sich den Kopf dazu zu machen... )
2. Ich hatte vor geraumer Zeit im Forum gefragt, ob ein überfüllter Ausgleichsbehälter ein Problem darstellt oder ob er sich selbstständig reguliert. Ich bin mit Rädern auf dem Dach gefahren, was den Verbrauch ziemlich angehoben hat. Kann dadurch das Kühlsystem überlastet worden sein und deshalb gab es den Kühlerschlauchabgang oder war das einfach Verschleiß/Pech?
3. Kann der Motor überhaupt ohne LMM starten?
4. Kann es sein, dass durch die vermehrten kurzen Fahrten ohne Kühlflüssigkeit zum Rangieren und in der Werkstatt der Motor einen richtigen Schaden abbekommen hat und deshalb nicht mehr startet?
Was würdet ihr in diesem Fall unternehmen/prüfen? Wollte euch grundsätzlich auch nur mal von der Leidensgeschichte berichten.
Anbei die Bilder des Dramas
Bei der leicht verschneiten Alpenueberquerung mit Sommerreifen bei der Hinfahrt
Wasser marsch...
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