Hallo Leute,
dank der einschlägigen Tips hier aus dem Forum hat der Dicke eine frische "Paklette". Öl auf dem Garagenboden hatte signalisiert, daß etwas nicht stimmt. Na ja, nach 16 Jahren können die Stoßdämpfer ja auch mal ihr Leben in Form des Dämpferöls aushauchen. Also, Klamotten vom Teilehöker des Vertrauens besorgt und frisch ans Werk. Die langen Klemmschrauben waren mit Weißrost und Aluminiumoxid eine kleine Herausforderung. Auf meiner Bühne stellte ich dann aber fest, daß in den Manschetten vom Lenkgetriebe ATF herummatschte - Dreckmist, also doch Lenkgetriebe. Im Netz geschaut - erste Hochrechnung bei Leebmann 2700.- Original Lenkgetriebe - is die Karre insgesamt nicht mehr wert. Typischer Fall von isnich. Weiter gesucht, 1050.- Tausch. Mein Teilehändler hats für 957.- gemacht plus 96.- für Lemförder Spurstangenköpfe, Bosch Lenkgetriebe mit Spurstangen und Manschetten (Pfand fürs Altteil wären 600.- gewesen). Plus 70 Tacken für den Kukko Ausdrücker. Der Ausbau dauert wegen vorsichtigem Vorgehen etwa 2 Stunden, der Motor muß verflixt hoch angehoben werden, bis man das Lenkgetriebe zwischendurchfädeln kann, das sind mehr als 10 cm, Motorhaube mit nem Handfeger hochstellen. Jackup und Kanthölzer in entsprechender Anzahl, der Vorderwagen kommt auch ganz flott mit hoch. Die Aluschalen auf denen die Motorlager ruhen, habe ich abgebaut, drei Schrauben plus die Befestigungsmutter fürs Lager, beide Seiten weggenommen. Der Wiedereinbau fluppte ganz easy, wenn man sich das Wissen erst erarbeitet hat, ist es einfach. Am schwierigsten war das Einfädeln des Vakuumschlauches für das Motorlager auf der Fahrerseite. Wenn du den Schlauch richtig in den Fingern hast, um ihn in die Bohrung zu drücken kannste dat Loch aber nich mehr sehen weil die Wurstfinger die Sicht verdecken, vorsichtiges Anpacken mit der Wasserpumpenzange hat geholfen. Lenkrad blieb eingebaut, gerade gestellt und nicht dran herumgedreht, wiedereinfädeln der Lenkstange war einfach, das Lenkgetriebe stand sauber auf Mitte, so eingebaut, so angeschlossen.
Etwas fummelig war der Wiederanbau der ganzen kleinen Plastikverkleidungen, aber auch das war zu meistern, die Dinger sind ganz pfiffig, weil Dreck draußenbleibt und Motorlärm drinnen.
Worauf man achten muß: Keile und Muttern der Spurstangenköpfe unbedingt aufheben, auf den neuen Spurstangen am Lenkgetriebe: Nicht drauf. Und in den beiden Lemförder-Schachteln war auch nix drin, nur die Mutter am Kegel. Und nicht vergessen: Die Dichtringe für die Hohlschrauben zum Anschluß der Lenkhilfepumpen-Schläuche, die Al-Ringe kann man nur einmal verwenden. Nach der Montage habe ich ATF aufgefüllt, dann nach links und rechts gedreht (Motor noch aus) um zu entlüften, über Nacht stehen lassen. Später noch einmal mit laufendem Motor entlüftet und nachgefüllt. Nach dem festen Anschluß Bühne abgelassen, Mann Dicker, du schielst aber noch flott, also wieder rauf und die Spurstangen noch weiter reingedreht. WIe kriege ich das jetzt hin, daß die Räder einigermaßen fluchten? Na klar, ich nehm das Richtscheit 2,5m vom Fußbodenbau. Morgen nachmittag geht der Dicke dann aber auf die Meßbank bei meinem Reifenhändler, der mich auch mit den Teilen versorgt hat. Der Dicke fährt zwar fein geradeaus (Lenkrad schielt noch ein wenig) aber es fühlt sich "noch nicht richtig" an.
Nächster Punkt sind die Gasdruckfedern für die Heckklappe. Und noch ein wenig Antikorrosionsschutzverhütung, ich habe heute morgen auf der DEKRA-Bühne noch in Höhe der hinteren Wagenheberaufnahme (vom Kardantunnel aus) eine Bisswunde seines ärgsten Feindes entdeckt, dor möten wi nochmol bi. Immer noch ein geiles Auto und so soll es bleiben.
Groetjes
Michael