Achsschenkel 2. Achse links Lagerung ausgeschlagen

Bei einem Dailydriver spart man an der Optik und evtl. Ausstattung. Aber mit Sicherheit nicht an Lenkung, Bremsen und Achsteilen. Wer das nicht versteht hat schlichtweg keine Ahnung.

Da ich auch grade die Achsen an meiner Limo überholt habe mal meine Eindrücke dazu:

Folgende Randbedingungen:
Auto ist 21 Jahre alt und hat knapp 290tsd. km runter
Die Teile waren allesamt bis auf einen Querlenker an der Hinterachse (beim Ausbau bemerkt, war von 2008 und muss beim Vorbesitzer gewechselt worden sein) und die Spurstangen (welche vor ca. 50tsd. km mal gemacht wurden) noch die originalen, ab Werk verbauten Teile.

Ich bin gestern grade mit dem Zusammenbau fertig geworden, es wurde noch keine Achsvermessung gemacht, d.h. das Aha-Erlebnis des Fahrens mit den überholten Achsen steht noch aus.
Probleme vor der Achsüberholung: bei bestimmten Geschwindigkeiten Lenkradzittern und die Vorderreifen sind ungleichmäßig abgefahren, da wollte ich da halt mal gescheit machen, auch weil hier ja immer erzählt wird, das zwischen 150tsd. und 200tsd. Laufleistung die ganzen Achsteile verschlissen wären.

Ich hatte ja alle ausgebauten Teile in der Hand. Die einzigsten Teile, bei denen wirklich optisch und beim Bewegen mit der Hand nennenswert etwas zu sehen/spüren war, waren die Zugstreben der Vorderachse.
bei den anderen Quer-/Führungslenkern war das Kugelgelenk leichtgängig (bei den Neuteilen ist das ganz stramm, kann man mit der Hand teilweise kaum bewegen/drehen) aber nicht ausgeschlagen, auch die einvulkanisierten Lagergummis waren nicht groß rissig o.ä.
Die Tonnenlager sehen noch richtig gut aus, stellenweise minimale feine Risse im Gummi, wirken aber nicht ausgelutscht.

Ich tendiere nach der Erfahrung eher in die Richtung, das so ein Rundumschlag unnötig ist, vermutlich hätte ich einfach nur die Zugstreben tauschen sollen. Das Fahrverhalten ist mit meinen relativ neuwertigen Winterreifen deutlich besser gewesen, d.h. es hätte wohl wirklich außer neuen Zugstreben nur neue Reifen und ne Achsvermessung gebraucht.

Zur Sicherheit: wenn die Teile so ausgeschlagen sind, dass es sicherheitsrelevant wird, merkt man das schon beim TÜV (der hat z.B. auch damals das ausgeschlagene Axialgelenk der Spurstange bemängelt), ansonsten ist es ein Komfort-Problem (Lenkrad wackelt/zittert etwas, ggf. unschöne Vibrationen bei bestimmten Geschwindigkeiten, das nervt beim Fahren, deswegen fällt aber das Auto nicht auseinander oder lenkt plötzlich in den Straßengraben).

Zitat von V-N-V

Ich will und werde NICHT revidieren, Punkt.

Auch und besonders für das E39 Fahrwerk mit seinen ganzen Killefick Lenkerchen und Hebelchen gilt: Never touch a running system... alles andere hier sind die üblichen Latrinenparolen... solange da nichts klappert, wackelt, vibriert oder sonst irgendwie mech. defekt ist, muss man da auch nicht bei gehen... habe ich zB schon beim E34 nie gemacht und werde ich auch beim E39 erst recht nicht tun, weil siehe oben... diesen Killefick tue ich mir nur an, wenn es absolut nicht mehr anders geht... Achsvermessung nach FW-Teiletausch an der HA, welcher Idiot in MUC da drauf gekommen ist... den würde ich gern mal kennen lernen...

Zitat von xyiaan

Wenn ich im Monat 1000€ verdiene, fahre ich ja auch keinen G30.

Mancher einer wohnt aber auch nicht bei Oma im Keller und geht nur für das Auto arbeiten... Und solange der Eimer läuft, läuft der... gefixt wird, was defekt ist... nicht mehr, nicht weniger... egal was man verdient... denn vom Geld ausgeben, ist nämlich noch niemand reich geworden...

Zitat von COB

Never touch a running system... alles andere hier sind die üblichen Latrinenparolen... solange da nichts klappert, wackelt, vibriert oder sonst irgendwie mech. defekt ist, muss man da auch nicht bei gehen...

Die "Latrinenparolen", dass man einfach mal genauer nachgucken und ggf. auch ein Teil tauschen sollte, was defekt ist, aber nicht so aussieht, kursieren hier wegen dieser Aussage:

Zitat von V-N-V

Das er vibriert und kluckert usw usf ist zwar nicht schön aber hinnehmbar da im Rahmen UND Verkehrtauglich (bricht nicht aus, hält die Spur...). Die Vibrationen sind nur in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen(80 - 90; 110 - 130),

Ist also normal und keiner näheren Begutachtung wert? Okay. @COB, du zeigst dich wieder von der gewohnten Seite. Auf der einen Seite redest daher, dass man nur was machen brauch wenns vibriert. Aber wenns virbriert, ist jeder andere ein Depp, der sagt dass man da mal was machen sollte. Merkste selber, oder?

Wie gesagt, jeder wie er will. Aber ab Werk hatte er diese Vibrationen nicht und wenn da was vibriert, dann ist das ein Zeichen dafür dass irgendwas nicht stimmt. Den Kühlschrank tausche ich auch nicht proforma aus, damit er nicht abbrennt. Aber wenn er nach Kabelbrand riecht, komisch rumpelt und deswegen einmal am Tag die Sicherung rausfliegt, dann rücke ich ihn von der Wand ab und schau mal nach was da los ist, statt einfach das nächste Sixpack reinzustellen und mich zu freuen, dass er ja noch irgendwie funktioniert.

Ich sag mal so, ich bleibe wenigstens bei meinem Standpunkt, aber '@COB' widerspricht sich da gerne mal selber in seinen Philosophien... Wie gesagt, ich hab mal den Fehler gemacht, Vibration als Bagatelle abzutun und einfach zu ignorieren und das wär fast in die Hose gegangen. Seitdem bin ich da nicht mehr so schmerzfrei wie manch anderer. Und grad bei Fahrwerksteilen sieht man es wie gesagt nicht immer im eingebauten Zustand, ob ein Teil "gut" oder "schlecht" ist.

Zitat von Repsol-Bird

Aber Fakt ist: Wenn das Auto komisch vibriert, dann gehört das definitv nicht so und dann sollte man der Sache auch auf den Grund gehen

Zitat von V-N-V

Doch, ja er vibriert leicht, und richtig, ab Werk ist das nicht

Tja Leute da täuscht Ihr Euch:
Meinen e39 fahre ich jetzt das 17. Jahr und habe schon so manches Teil erneuert, ohne dass sich die Problematik verbessert hätte. Eine gewisse Neigung zum Vibrieren bringt der e39 ab Werk mit, da beisst die Maus keinen Faden ab!
Die kleinste Unwucht im Vorderreifen - da reicht schon auf unebenem Pflaster 8 Stunden in der Sonne stehen - und das Lenkrad wackelt. Das wird mal mehr mal weniger, taucht aber immer wieder auf.
Deswegen die ganzen Achsteile auszutauschen nutzt nur den Herstellern und Händlern, mehr nicht. Ein Risiko stellt der Wagen m.M. deswegen noch lange nicht dar.
Wesentlich wichtiger sind die Stossdämpfer, aber die kosten gleich richtig Geld und werden deswegen oft viel zu lange gefahren - mich mit eingeschlossen.

Nichts für ungut, aber mein Großvater hatte einen 525i Baujahr 2002 den er damals neu gekauft und 6 Jahre gefahren hat und da hat nie irgendwas vibriert. Also die Aussage dass das quasi ab Werk kommt und dass Vibrationen beim E39 normal sind, ist gelinde gesagt Blödsinn, denn so ein Auto verlässt das Werk definitv nicht. Vielleicht bei Lada, aber nicht bei BMW und schon gar nicht zu der Zeit, als der E39 produziert wurde.

Und da haben wirs. Irgendwo vibriert was, es sieht aber alles noch total toll aus und muss deswegen ja auch noch alles super funktionieren, man hat irgendwann schonmal irgendwas getauscht aber weil wohl doch noch irgendwas übrig ist, was nicht getauscht wurde, lassen wirs halt so, denn dann muss es wohl so sein.

Ich sag mal so, ich hab's mir angetan und alles komplett erneuert und es vibriert nichts, es poltert nichts und ich höre auch keine komischen Geräusche. It's magic...

Aber glaub die Diskussion führt zu nix. Ich persönlich bin froh dass sich 5er fahren bei meinem auch wie 5er fahren anfühlt. Und nicht wie Lada Niva fahren...

Was meinst Du wo ich meinen Wagen gekauft habe? Wenn Du wüßtest was so alles das Werk verlässt

Zitat von Repsol-Bird

Merkste selber, oder?

Keine Ahnung, was du meinst, ich merke nur, dass du augenscheinlich meine Beiträge nicht verstehst... oder verstehen willst... dabei ist es so einfach, also noch mal in einfachen Worten:

Klappert es, wird es getauscht, klappert es nicht, bleibt es drin... und wenn es klappert, wird nur DAS getauscht, WAS da auch klappert und nicht die halbe Umgebung und am Besten Teile, die nicht nichts damit zu tun haben, gleich noch mit... wie so mancher immer meint, jedem einreden zu müssen... Bezogen auf den TE, Teil tauschen, was es vibrieren lässt und vom Rest Finger weg... und ja, es gibt Defekte, sie sind reine Luxusprobleme... zB ausgeschlagene Pendelstützen... das Klappern nervt sicherlich, beeinträchtigt aber die Funktion nur bedingt... muss man also nicht sofort in wilden Aktionismus verfallen... und dann am besten gleich beide Achsen 1x komplett ersetzen...

War das jetzt wirklich zu komplex ?

Also im Z3 waren 260tkm die ersten Fahrwerksteile drin und fürn TÜV hats scheinbar immer gereicht. Dann hieß es dann doch mal "Querlenker 1. Achse links und rechts Lagerung ausgeschlagen (EM)". War dann aber auch schon echt nicht mehr weg zu diskutieren. Da hab ich gleich die ganze Vorderachse neu gemacht, ist beim E36 ja ein bisschen primitiver gelöst als beim E39.
Will sagen, kommt auf die eigenen Ansprüche an. Fürn TÜV hält so ein Serienfahrwerk mit unter SEEEEHR lang im 0815 Betrieb. Klar lässt das mit der Zeit nach, aber das merken die wenigsten Autofahrer und entsprechend haben die dann auch kein Bedürfnis da Geld zu investieren. Sicherlich kann man da mit Sicherheit diskutieren, bla blubb, juckt die dann aber selten. Nach dem Motto "solangs fährt und TÜV kriegt kanns nicht so gefährlich sein".

Zitat von V-N-V

Ich unterstelle mal das Du Qualität und nicht Chinakram, klar... darf ich fragen was dieser Luxus verschlungen hat? Selbst eingebaut? Arbeitszeit?
Klar das Du dann ein entsprechendes Fahrgefühl hast wenn alles passt - aber woher weisst du das es soviel anders/ besser ist als mit den Alt-teilen wenn diese denn nicht unbedingt defekt gewesen sind? Wie gesagt, jeder wie er mag, aber für mich steht unterm Strich weiterhin "es ist neu, es muss besser sein" und im Ende dann das Preis-/ Leistungsverhältnis.

edit: Ok - habe mir mal deinen Geldvernichter-Fred angeschaut - ich glaube Du pumpst soviel Geld in das Auto da ist die Achsenrevision Peanuts. Da bin ich halt nicht bereit zu... aber einen schönen 5er hast Du definitiv!

Alles von Lemförder. Nur die Schwingenlager kamen von Strongflex rein und dann halt die roten PU Stabilager, weil die bei den Eibach Stabis dabei waren. Materialkosten waren ca. 1300€ und dann halt noch die Achsvermessung für 110€, aber so dass alles wirklich 100% passt. Hinterachse war ein Tag Arbeit, Vorderachse auch ein Tag, da sich die Spurstangen gewehrt haben und ich eine Buchse aus dem Achsschenkel neu besorgen musste, die sich beim Ausbau der Zugstrebe verabschiedet hatte. Vorderachse habe ich alleine gemacht, bei der Hinterachse hat mir ein Kollege geholfen, weil er die ganzen Werkzeuge und jemanden mit einer 20 Tonnen Presse für die Schwingenlager an der Hand hat.

Das Fahrgefühl ist kein Vergleich zu vorher. Der 5er ist wie gesagt ein reines Spaßgerät und wird auch entsprechend gefordert. Mit dem neuen Fahrwerk halte ich auf meinen buckeligen Hinterland Spaß-Strecken jetzt ohne zu Bremsen in Kurven rein, wo ich vorher Angst hatte dass ich abfliege. Der letzte begrenzende Faktor sind jetzt die Reifen, mit Semis wäre er eigentlich sogar Trackday tauglich. Er liegt mit seinen 1,7 Tonnen wie ein Gokart und das ist das was ich immer wieder sage: Es ist krass was dieses Fahrwerk kann, wenn alles so funktioniert wie es soll. Deswegen hat man das Prinzip ja auch fast unverändert beim E60 übernommen und auch im F10 weiter auf diese Konstruktion gesetzt.

Ich trenne da wie gesagt strikt zwischen Spaßgerät (der 5er und die CBR) wo alles perfekt funktionieren muss und zwischen dem Alltagskarren (Der Golf), der einfach nur bequem und sauber fahren muss. Ich würd jetzt beim Golf auch nicht dran denken einfach mal das ganze Fahrwerk zu machen, weil der nur zum Einkaufen und zum auf Arbeit fahren da ist. Da hab ich halt mal die Querlenker gemacht weil er schwammig war, hab da welche von Mapco genommen. Aber sonst fährt er absolut ruhig und das sind einfach Sachen wo ich Wert drauf lege. Wie die Karre aussieht ist mir scheißegal, aber selbst bei nem Daily muss das alles funktionieren wie es soll und wenn da was poltert oder virbiert such ich da solange bis ichs gefunden hab.

Edit: Danke für die Blumen. Aber es lohnt sich definitiv weil er so wirklich ne Menge Spaß macht.

Zitat von Repsol-Bird

Also die Aussage dass das quasi ab Werk kommt und dass Vibrationen beim E39 normal sind, ist gelinde gesagt Blödsinn, denn so ein Auto verlässt das Werk definitv nicht

Da kann ich Dir nur Recht geben, habe 3 neue E39 gehabt und da hat aber rein
gar nichts gewackelt oder vibriert. Mein E38 war 6 Jahre alt und hatte 120 Tkm
gelaufen, als ich ihn gekauft habe, da fangen jetzt bei 230 Tkm die Probleme mit
den Vibrationen an und das mache ich halt Stück für Stück.

Der jetzige E39 hat letztes Jahr bei 210 Tkm neue Spurstangen und hinten einen neuen oberen
Führungslenker sowie rundum neue Original BMW Bremsen bekommen - nach
Vermessung fährt und bremst er wunderbar ohne Vibrationen oder sonst irgend etwas.

Ich denke schon, dass man durchaus einen verkehrssicheren Zustand haben kann, wenn man
bei ersten Anzeichen die Teile erneuert, die es betrifft und dann vor allem Originalqualität
nimmt.

Möchte ich natürlich sportlich über Landstraßen düsen oder mal ne Rund auf der Nordschleife
fahren, dann muss am Fahrwerk alles top sein, sonst macht es keinen Spaß. Aber dafür habe
den Kombi nicht gekauft.

Und was Du mit Deinem Auto veranstaltest, finde ich wirklich klasse, darf aber glaube ich nicht
als Maßstab für die Dailydriver gelten.

Deine Bremssättel sind defekt.

Das Phänomen hatte ich auch, war nach dem Tausch der vorderen
Bremse fast weg, dann habe ich hinten auch nochmal alles erneuert
und seit dem ist Ruhe. Die hinteren Bremsscheiben waren auf der
Innenseite angerostet und hatten dadurch eine leichte Unwucht.

Zu wenig scharf gebremst !