Schlechter Durchzug 530i

  • wird scheinbar Ignoriert. Kann man nichts machen.

    Ne, um Gottes Willen, ich ignoriere gar nichts. Ich bekomme es zur Zeit nur nicht untergebracht. Dienstreisen, Prüfungsvorbereitung, Urlaubsvorbereitung, Steuer etc. pp. Alles, was aus der Reihe fällt, kann ich zur Zeit nicht realisieren. Tut mir Leid! Jedenfalls bin ich sehr dankbar von dem Support hier im Forum. Große Klasse!


    Neueste Erkenntnis: Gerade bin ich in Nürnberg angekommen. Dabei hat sich das Gefühl bestätigt, das ich eigentlich von Anfang an hatte, es nur nicht glauben wollte/konnte: Es geht scheinbar nicht in erster Linie um einen warmen Motor, bis die Symptome auftreten. Es ist eher ein "zweites Mal starten". Warum? Auf der Autobahn zog er wunderbar durch; ich war etwas überrascht. Nach 200 km, als ich auf einen Rasthof fuhr, hatte er ebenfalls noch Dampf, auch aus dem Drehzahlkeller. Nach 20 Min. Pause, als ich ihn dann quasi das 2te Mal am heutigen Tag startete, war's vorbei mit dem Spaß. Wieder kaum Leistung bis 3000 U/Min etc. Selbes Phänomen auch gestern Abend in Berlin, als ich tanken gefahren bin... Damit er nicht nur kurz lief, hab ich ne kleine Runde durch Berlin gedreht (hatte eh Bock zu fahren). Alles sahne, alles Butter. Dann tanke ich, starte ihn "das zweite Mal": Ende! Keine Leistung, kein nichts.


    Da denke ich mir fast schon: Das könnte doch n Sensor sein, der nen Wackler hat? Wenn die Mechanik an sich doch funktioniert...


    Da wir das KGE-Thema schon hatten, habe ich gerade diesen KGE-Test gemacht. Also ob das Öl blubbert, wenn man den Messstab herauszieht und ob ein Unterdruck am Öldeckel zu spüren ist, wenn man ihn leicht anhebt. War alles in Ordnung.


    Wenn der Urlaub durch ist werde ich mich um alles mal kümmern. Was habe ich jetzt bestellt zum Einbau / Revision:


    • Papierluftfilter
    • Innenraumfilter
    • Ansaugbälge
    • Satz Schraubschellen, um alle Quetschschellen zu ersetzen
    • DISA-Dichtsatz (in der Hoffnung, dass sie an sich noch intakt ist und sie nur neu abgedichtet werden muss)
    • Die ganzen Propfen und Schläuche
    • ASB-Dichtung
    • Zündkerzen
    • Kraftstofffilter
    • Lamdasonden
    • VANOS Dicht- und Rasselsatz
    • Öl
    • Ölfilter
    • Ventildeckeldichtung

    Quasi alles MANN, Bosch oder febi bilstein. Nennt mich bekloppt, aber ich möchte das alles neu haben :) Werde ich bei nem guten Freund mit eigener Werkstatt alles in Eigenarbeit oder mit ein wenig Hilfe nach meinem Urlaub einbauen. Werkzeug ist alles vorhanden. Drehmomente recherchiere ich vorher. Der K+N kommt halt wieder raus; auch nicht die Welt. Mir geht's darum, dass die Karre jetzt einfach eine gewisse Laufleistung hat und ich nicht wissen kann, wie er all die Jahre bewegt wurde. Zudem gibt's die "Schwachstellen", die das Auto in meinen Händen gar nicht erst haben soll. Vielleicht bestelle ich wirklich noch ne neue KGE Kaltland dazu; bin aber noch nicht sicher.


    Auslesen sollte man den Wagen dennoch mal. Da komme ich mal auf jemanden zu. Aber wie gesagt: Seid nicht böse, es dauert noch. Ich kriege es zeitlich gerade einfach nicht hin...

  • So, die Prüfung ist geschafft. Jetzt steht nur noch der Urlaub an und dann widme ich mich dem BMW.


    Bis dahin habe ich eine Zwischenfrage und die Bitte um eine Einschätzung:


    Eine befreundete Werkstatt meinte, ich solle die VANOS auf keinen Fall selbst revidieren. Sie selbst würden keine VANOS machen, weil das Risiko zu groß sei, anschließend mit kapitalem Motorschaden vom Hof zu fahren (Steuerzeiten und so). VANOS würden sie immer an eine befreundete Werkstatt in Berlin geben, die sich nur um BMWs kümmert und viel VANOS-Erfahrung habe (ob die damit ne Vertragswerkstatt meinen?).


    Mich irritiert das. Die Anleitung für den M54B30 von Beisan liest sich wirklich nicht so kompliziert. Grds. traue ich mir das absolut zu und habe keine Angst davor. Zudem frage ich mich, wie ich schaffen soll, bei dem speziellen VANOS-Typ Steuerzeiten zu beeinflussen? Da müsste ich doch wirklich direkt an den Bauteilen der Nockenwelle arbeiten, die ich - sofern ich nur die Dichtringe der VANOS neu mache - gar nicht anfasse.


    Übersehe ich was? Kann ich mich tatsächlich so hart verbasteln, dass ich gleich den ganzen Motor schrotte oder hat die Werkstatt vielleicht andere VANOS-Typen im Hinterkopf, die wesentlich direkter auf die Anstellwinkel der Nockenwelle einwirken?


    Danke Euch im Vorraus!


    Gruß

  • Die Jungs verwechseln die Doppelvanos mit der Einfachvanos vom M52 bzw. M62.


    Bei der Doppelvanos besteht überhaupt kein Risiko, da die keine statische Verbindung zu den Nockenwellen hat.


    Mit der Werkstatt in Berlin bin wohl ich gemeint.

    Bei den Bildern in meinen Beiträgen handelt es sich, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, um meine eigenen!

  • So liebe Leute, ich habe einen Erfolg zu vermelden. Auch wenn das Thema mittlerweile recht alt ist, möchte ich mich in Form eines keinen Berichtes bei Euch für die Hilfestellung bedanken.


    Kurz zusammengefasst: Bei meinem neu erworbenen und an sich sehr gut gepflegten Dicken hatte ich Leistungsprobleme, die bei der Probefahrt damals nicht aufgefallen sind. Warum? Weil sie nach dem Kaltstart nie aufgetreten sind. Erst wenn das Fahrzeug ein wenig bewegt wurde, kurz abgeschaltet und wieder gestartet wurde - etwa für einen Tankstopp - waren die Symptome präsent: Kein Drehmoment bis ca. 3.000 U/Min, Drehzahlabfall bei Herausnehmen des Gasbefehls in kleineren Drehzahlbereichen, Motor-absterben beim Anfahren, teilweise heftiges Nachregeln der Drehzahl (sodass der Motor eben nicht abstirbt) und ein nicht ganz sauberes, sondern eher leicht unrundes Beschleunigen bis zu den berühmten 3.000 U/Min.


    Hier im Thema wurde vieles als mögliche Ursache ausgemacht: Falschluft, VANOS, DISA, NWS, KGE... Nach viel Einlesen habe ich mich dazu entscheiden, den Rundumschlag zu machen und mich dem Motor umfassender anzunehmen. Das hat auch den Grund gehabt, dass ich das ganze Fahrzeug kennen möchte. Zudem liest man häufig, die Motoren hätten bei der Laufleistung (ca. 160.000 km) gewisse Probleme (VANOS, verbrauchte Zündkerzen, zugesetzte Kraftstoffilter, verbrauchte Lamdasonden, Risse in den Bälgen und den Stopfen etc. pp.). Dass das nicht immer so sein muss, werdet Ihr weiter unten noch lesen. Zudem konnte ich nicht absolut sicher wissen, wie das Fahrzeug vor mir bewegt wurde. Gewisse Dinge zu tauschen bringt Gewissheit, dass alles in Ordnung ist. Genügend Geld habe ich für das Auto eh zurückgelegt. Mir war von Anfang an klar, dass ich mir ein teures Hobby ausgesucht habe.


    Schon vor meinem Vorhaben musste das Auto zum TÜV und im Zuge dessen mussten ein paar Sachen gemacht werden: Neue Sachs-Stoßdämpfer vorne sowie neuer Kühler samt Ausgleichsbehälter. Da ich bestimmte Teil schon vorbestellt hatte, habe ich die Werkstatt gebeten, die Diagnosesonden (Bosch) und den Kraftstofffilter (MANN) gleich zu tauschen. Leider habe ich versäumt nach dem Zustand der alten Teile zu fragen. Sie meinten aber, es wären alles noch die ersten Teile gewesen.


    Da ich noch nicht alle Teile vorrätig hatte, habe ich in der Woche vor der OP bei @bmwsmiley vorbeigeschaut. Der hat mit geschultem Blick gleich gesehen, dass ich keinen originalen NWS-Einlassseite verbaut hatte. Also hat er mir diesen sowie eine frische original-KGE gleich mit-verkauft (eine Febi war verbaut - und ist es immer noch, aber dazu später). So oder so: Fetten Dank! Hast mir sehr geholfen! Ich war wirklich froh, dass jemand mit Erfahrung einfach mal reinschaut und sich das Maschinchen ansieht. Große Klasse!


    Dann ging's los (ich liste einfach alles auf, was ich gemacht habe und schreibe ein bisschen was dazu. Die Reihenfolge entspricht nicht zwangsläufig meinem Vorgehen):

    • Zunächst Auslesen des Fehlerspeichers: Der NWS-Einlassseite stand drin. Sonst nichts. Gut, dass ich nen neuen originalen im Gepäck hatte...
    • Sicht-Kontrolle: Das Auto ist von unten absolut trocken. Kein einziges feuchtes Öl- oder Kühlwasser-Fleckchen. Schon mal gut...
    • Motor-Öl: Irgendein 5W30 muss seit etwas über 20.000 km drin gewesen sein. Die Brühe war kohlraben-schwarz. Ich habe auf Mobil 1 Super 3000 10W40 umgeölt und einen frischen MANN-Filter verbaut.
    • Schaltgetriebe-Öl: Hätte m.M.n. entgegen so mancher Aussagen im Netz nicht gewechselt werden müssen. Es hatte noch die Originalfarbe; ich habe auch nichts glitzern sehen können oder sonstiges. Stellenweise schwere (bzw. Geduld-erfordernde) oder leicht hakelige Schaltvorgänge habe ich durch das neue Öl nicht eliminieren können. Insofern halte ich sie für normal, es sei denn, Ihr sagt mir jetzt was anderes. Jedenfalls habe ich kein schlechtes Gefühl bei dem Getriebe. Das läuft...
    • Differenzial-Öl: Hätte m.M.n. nicht getauscht werden müssen. Wie beim Schaltgetriebe kam alles in Original-Neu-Öl-Farbe raus und hat keine Hinweise auf Metallabrieb oder Probleme geliefert.
    • Zündkerzen: Vermutlich noch die Ersten. Die hätten m.M.n. nicht gewechselt werden müssen. Es war kein Öl auf der Keramik zu sehen, das Bild war völlig in Ordnung... Wenn man aber dabei ist, baut man natürlich neue ein; in meinem Fall NGK Platinum. In dem Zusammenhang habe ich mir natürlich auch die Zündspulen angesehen. Auf mich haben sie einen absolut soliden und neuwertigen Zustand gemacht. Kein Grund irgendwas zu tauschen.
    • Regelsonden: Die waren beide ganz gleichmäßig weiß-grau besetzt. M.M.n. hätten auch die nicht getauscht werden müssen. Aber da ich sie eh schon hatte sind jetzt neue Bosch verbaut. Übrigens hatte ich keinerlei Probleme beim herausdrehen. Das ging bei kaltem Motor ganz einfach
    • Die Abläufe unter den Innenraum-Filter-Gehäusen waren alle frei und sauber. Nur ganz wenig Laub war abzusaugen. Der Bremskraftverstärker hat vermutlich nie nur ansatzweise Wasser ziehen können. Natürlich habe ich die Kästen vor dem Einbau sauber ausgeputzt und keine Rückstände zurückgelassen.
    • VANOS: Die VANOS haben mich zum ersten mal überrascht - und zwar positiv. Die hatten kein Spiel! Ich betone das nochmal, weil man absolut gegenteilige Berichte, Erfahrungen und sonstiges im Netz liest: Bei 160.000 km hatten die VANOS KEIN SPIEL! Sie haben so funktioniert, wie bei Beisan und sonst wo zu lesen ist, dass sie funktionieren sollen. Dennoch habe ich den Dichtring-Wechsel durchgeführt - wenn man halt schon mal dabei ist. Aber auch die Dichtringe waren geschmeidig! Ich konnte das kaum fassen. Das hätte ich mir sparen können. Jetzt werdet Ihr Euch fragen, ob da bereits eine original Austausch-VANOS drin war. Nein, war sie nicht. Das ist die erste VANOS gewesen. Ich habe die gesamte Fahrzeug-Dokumentation vorliegen und den Wagen aus erster Hand einem verrenteten hochrangingen Manager eines großen IT-Unternehmens abgekauft. Der ist nur Langstrecke gefahren, soweit man das sagen kann und hat das Auto nie geheizt, gepflegt und immer warten lassen. @bmwsmiley hat mir auch zum Rassel-Reparatursatz geraten, der nach dem Wechsel der Dichtungen oft nötig sei. Da der Wagen aber letztlich so gut war habe mir gedacht: "Scheiß drauf, der wird schon nicht rasseln." Was soll ich sagen: Tut er auch nicht!
    • DISA: Fehlerfrei und neu gedichtet.
    • Falschluft: Ein einziger Stopfen war leicht angegriffen, aber noch nicht so, dass irgendwas hätte eindringen können. Natürlich habe ich aber jeden davon getauscht. Die Faltenbälge waren beide absolut ohne Mangel. Den hinteren (also der an der Drosselklappe) habe ich dennoch getauscht (original BMW); den vorderen habe ich behalten, weil das Austauschteil von einer Firma, die ich hier bereits erwähnt habe, derartiger ****** gewesen ist, dass ich das Ding vor Ärger über die schlechte Qualität direkt in die Tonne gepfeffert habe.
    • Drosselklappe: Sauber! Dennoch gereinigt und die Dichtung gegen eine neue getauscht.
    • KGE: Wenn ich eines gelernt habe, dann, wie viel Erfahrung zum Schrauben gehört (ich habe das vorher nie gemacht - hatte bei Fragen aber Unterstützung von Freunden mit eigener Werkstatt. Gewerkelt habe ich dennoch fast ausschließlich alleine). Ich werde nie weider - NIE WEIDER - über den Arbeitsstundensatz von Werkstätten meckern oder versuchen im Preis zu drücken. An all Euch Schrauber da draußen: Meinen aufrichtigen Respekt! Warum erzähle ich das? Ich hatte irgendwann Urvertrauen in den guten Zustand des Autos und nebenbei keine Schwäche der KGE nach eigener Einschätzung feststellen können. Der Blubber-Test und der Unterdruck-Test (früher im Thema beschrieben) war ja auch jeweils positiv und ohne Befund. Zudem haben die Kunststoffteile noch einen stabilen Eindruck gemacht. Also habe ich sie nicht getauscht, sondern bewahre die Original-Teile zu Hause auf, um im Fall der Fälle gleich loslegen zu können. Denn irgendwann wollte ich einfach mal Feierabend haben und ich musste zudem sicherstellen, dass ich sonntags wieder auf Dienstreise gehen konnte. Insofern fand ich den Abstrich okay.
    • NWS-Einlassseite: Was für eine Fummelei, das Kabel durch die Ansaugbrücke zu bekommen... Mit Draht und einem zweiten Mann hat es dann funktioniert. Mit einer neuen Dichtung ist der Sensor an sich super einfach zu verbauen, wenn die VANOS eh ab ist.
    • Ventildeckeldichtung: Da hätte ich noch mal die Alte nehmen können, die war noch gut. Natürlich habe ich die aber getauscht.


    Bestimmt habe ich was vergessen... jedenfalls beim Zusammenbau keine Schraube :)


    Ach ja: Stolz macht es mich natürlich, dass nach den ganzen Arbeiten das Auto nach dem ersten Versuch angesprungen ist, nirgends geölt oder getropft hat und die Karre seitdem zuverlässig läuft (schon gute 1500 km Langstrecke). Die Fehler sind aus dem Speicher raus. Bei der Gelegenheit haben wir auch die Funktion des LMM getestet. Ohne Probleme. Wer sich erinnert: Den hatte ich ja anfangs im Verdacht.


    Ich bin letztlich sehr froh das alles gemacht zu haben, weil ich jetzt wirklich weiß, was für ein gutes Fahrzeug ich an sich gekauft habe. Zudem habe ich einigen potenziellen Problemen vorbeugen können und habe jetzt wahrscheinlich viele km Ruhe. Mit dem kann ich wirklich mein Ziel verfolgen: Gepflegt alt werden lassen, H-Kennzeichen, irgendwann Oldtimer-treffen (ja, ich hab se nicht mehr alle; aber ich liebe dieses Fahrzeug, seit ich es als kleiner Junge zum ersten Mal gesehen habe).


    Letztlich bin ich davon überzeugt, dass die Probleme, die ich hatte, vom NWS-Einlassseite gekommen sind. Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen: Er zieht, er drückt, er läuft rund und sauber und wenn ich will, dann lasse ich so manches "Ich muss den Sicherheitsabstand auf der Autobahn nicht einhalten-Arschloch" (sorry, aber ich hasse die Leute) einfach mal stehen.


    Jetzt sind die Roststellen dran; da werde ich sicherlich noch mal ein Thema aufmachen. Dann was Musik-technisches und dann wird er alt. Hauptsache er bleibt original.


    Vielen Dank Euch allen! Man sieht sich auf der Straße.

  • :thumbup:
    Vielen Dank für die ausführliche Rückmeldung. Sowas liest man dann doch eher selten.


    Noch was zur Schrauberei: Der E39 ist toll konstruiert und lässt sich prima schrauben. Da gibts ganz andere Autos, auch von „Premium-Marken“, wo man sich vor die Stirn haut und fragt, was sich die Konstrukteure dabei gedacht haben....


    In diesem Sinne: allzeit gute und entspannte Fahrt.

    Gruß
    Jan
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