Bremssystem entlüften via INPA

  • Moin zusammen,


    hoffe euer 1. Mai war nicht auch so hart wie meiner. Ich hatte den ABS Block zum Tauschen ausgebaut und muss jetzt alles entlüften. Reicht es wenn ich die einzelnen Eingänge ( Bsp. vorne Rechts ) ansteuere und dann mit Bremse treten und Leitung öffnen entlüfte? Danke schonmal :D

  • Nein, sobald Luft im ABS System ist, lässt sich das durch Pedaldruck nicht mehr beseitigen, die Luft steigt im ABS Block auf und bleibt oben stehen.
    Hier muss jetzt sowohl INPA als auch ein Überdruckentlüftungsgerät ran.

    Bei den Bildern in meinen Beiträgen handelt es sich, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, um meine eigenen!

  • Ja er meint wahrscheinlich sowas. Wobei bei dem von dir genannten Teil wäre ich vorsichtig, der nimmt anscheinend den benötigten Druck von einem Reifen..


    Bei 2.0 Bar und mehr wäre ich etwas vorsichtig. Ich entlüfte sonst immer mit viel weniger. Mir ist so ein behälter auch schon mal bei 0,7Bar geplatzt.

  • ja das stimmt, hab bei der ersten Anwendung mit 2bar (!) gearbeitet, was viel zu hoch war. Hab dann nich aufgepasst und mir Luft ins System gedrückt... :boese:
    In der Anleitung steht allersdings "max. Druck 1,4bar". Also erst Reifen entsprechend Druck ablassen!

  • Bedenke aber, das der Druck auch abfällt. Es gibt professionelle Geräte die den Druck konstant halten. Hier richtet sich der Druck dann nach dem Im Reifen.


    Muss ehrlicherweise sagen das ich das Abs vom E39 nie entlüftet habe, weiß nicht wie das mit inpa geht.


    Es gibt Audi Modelle die brauchen mindestens 1,5Bar damit das überhaupt funktioniert

  • Ich muss mal das Thema beleben. Habe heute mein Auto aus der Werkstatt bekommen. Unter anderem wurde der HBZ getauscht. Aber auch am BKV wurde gearbeitet (irgendwie wurde beim Einbau des HBZ die Stange im BKV verbogen / kaputt gemacht und dann ersetzt).
    Nun ist die Bremse deutlich weicher, als sie das vorher war. Die ersten 2 cm gar keine Bremswirkung. Dann geht alles, aber eben weicher, als früher, d.h. ich kann das Pedal deutlich weiter drücken, als vorher. Habe diesmal absichtlich die Karre in die WS gegben, weil allein entlüften einfach Kacke ist. Und habe auch vorher definitiv gefragt, ob mit Ansteuern der Ventile entlüftet wird. Antwort: ja, machen wir. Nachdem ich eine Runde gefahren bin und das Verhalten festgestellt habe, wieder zurück und nachgefragt, ob mit Ansteuern der Ventile entlüftet wurde. Verlegene Antwort: Nein. Da ich aber keine Zeit mehr heute hatte, habe ich mir gesagt, egal, bremsen tut es erstmal und bevor ich die WS Leute wieder ranlasse, die eh immer unter Zeitdruck sind, entlüfte ich eben doch selber.


    IxxA ist vorhanden, Rheing..d auch. Aber Überdrucksystem nicht. Wollte ich mir schon lange basteln, habe es aber bis jetzt nicht geschafft


    Nun meine Frage:
    1. Sind die Ventile im ABS Block nicht grundsätzlich offen, wenn die Zündung nicht an ist? Dann müsste doch das Entlüften auch ohne DIS / INPA / wattauchimmer problemlos funktionieren?
    2. Mal angenommen, ich habe noch Luft im System und werde dann bei "Zündung AN" jedes Ventil im ABS Block ansteuern: warum kann ich dann nicht mit Pedalpumpen -- Pedal halten -- Ventil am Sattel aufmachen -- Ablassen -- Ventil am Sattel zumachen --- weiterpumpen die entsprechende Leitung samt ABS Block entlüften? Richard, was macht das Überdruckgerät an der Stelle anders?

    Nein, sobald Luft im ABS System ist, lässt sich das durch Pedaldruck nicht mehr beseitigen, die Luft steigt im ABS Block auf und bleibt oben stehen.

    3. Wenn ich mich richtig erinnere, konnte man in Rhein...d nicht die einzelnen Ventile aufmachen, sondern nur eine Gesamtprozedur zum Entlüften starten. Kann man da trotzdem noch manuell rangehen oder nur noch mit Überdruckentlüftungsventil und automatisch nachlaufender Bremsflüssigkeit?


    Ich werde jetzt dennoch gucken, dass ich mir ein Entlüftungsgerät bastele. Habe noch die Würth Pumpflasche für Bremsenreiniger da. Vielleicht lässt sich damit was umbauen.

  • Kurzes Feedback:
    Die Ventile sind zwar NO (normally open = stromlos offen), aber im Sekundärkreis, der nur bei einem Regelvorgang öffnet, können sich an Ventilhinterschneidungen und Kanten von Bohrungen Luftblasen halten. Diese sind nur durch Druckpulsationen und hohen Massenstrom zu entfernen.
    Genau das bezweckt die getaktete Ansteuerung von Pumpe und Ventilen. Manche Überdruckgeräte unterstützen den Vorgang durch ebenfalls
    getaktete Druckbeaufschlagung. Das Takten ist sehr wichtig und das wirst du mit manueller Ansteuerung nicht schaffen.


    Finde die entsprechende INPA-Version nicht mehr. Dafür aber eine Rheingold-Version, die entlüften kann.
    Wenn ich es an meinem ABS getestet habe, werde ich mich nochmal melden.

  • Moin,
    muss diese Karteileiche hier an der Stelle nochmal ausgraben, da mir das Pedal nach mehrmaligem entlüften und Wechsel auf Stahlflex-Bremsschläuche rundum noch nicht hart genug ist.
    Hast du, @Bananji, die Rheingold/INPA-Version gefunden, mit der ich die Ventile im ABS-Block ansteuern kann? Ich finde bei meiner Version nur die manuelle Ansteuerung, bei der ich auch nicht genau wüsste, in welcher Reihenfolge hier was angesteuert werden muss. Soweit es mir bekannt ist, gibt es die Funktion nur im GT1-Tester, den ich bei mir auf WinXP nicht zum laufen bekomme...
    Grüße
    Aerthax

  • Ja, habe ich und schreibe dir dazu eine PN.


    Das Pedal habe ich aber auch damit nicht richtig steinhart bekommen.
    Das liegt generell am ehesten an der weichen / komfortablen Grundauslegung des Bremssystems,
    wobei die Kompressibilität der Bremsbeläge auch eine nicht vernachlässigende Rolle spielt.

  • Ich bin der Meinung, dass nicht in allen INPA-Versionen ein entsprechendes Programm vorhanden ist, wohl aber im DIS...
    Erfahrungen?

    In meinem (v5.0.6) ist zumindest eine fürn Z3 funktionierende Routine enthalten. Am E39 habe ich noch keine gebraucht. :D


    Was heißt nicht hart genug? Mit genügend Pedalkraft kann man prinzipiell bei beinahe jeder Bremsanlage bis zum Anschlag durchdrücken, auch vollständig korrekt entlüftet. Durch den Bremskraftverstärker kriegt man da einfach so hohe Drücke im System hin, dass sich fast immer ein hinreichend elastisches Element im System findet, welches sich elastisch verformt und damit Platz für die Bremsflüssigkeit bietet, welche bewegt wird, wenn das Pedal ganz durchgedrückt wird.

    Kranplätze müssen verdichtet sein!


    „Alles Komplizierte ist unnötig. Alles Notwendige ist einfach - genau wie mein automatisches Gewehr.“ ―Michail Kalaschnikow

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  • Nicht "hart" ist eben die umgangssprachliche Formulierung für hohe Kompressibilität im hydraulischen System,
    d.h. ein flacher Druckgradient über den Weg :) Bei anderen Fahrzeugen steigt der Bremsdruck bei geringem Pedalweg schneller an.
    Durch meine Studienarbeit in der hydraulischen Bremsenentwicklung der AG glaub ich, dass ich die Zusammenhänge gut kenne und vermute, dass wie so oft hier (neben ungelöster Luft im System) die Bremsschläuche und zum Großteil die Bremsbeläge dafür verantwortlich sind.

  • Meine EBC-Greenstuff Beläge sind eventuell etwas weicher als reguläre organische Bremsbeläge, vielleicht liegt es auch daran. Ich möchte nur nichts unversucht lassen, um jegliche Luft und alte Bremsflüssigkeit aus meinem System zu entfernen.
    Einen Tausch von HBZ und BKV habe ich auch schon in Betracht gezogen. Wenn ich den Block entlüftet bekommen habe, melde ich mich nochmal. Allein der Unterschied von alten Bremsschläuchen zu Stahlflex war stark wahrnehmbar und hat die Pedalwege zum erreichen der gewünschten Bremsstärke erheblich verkürzt.
    Grüße
    Aerthax

  • Nicht "hart" ist eben die umgangssprachliche Formulierung für hohe Kompressibilität im hydraulischen System,
    d.h. ein flacher Druckgradient über den Weg :) Bei anderen Fahrzeugen steigt der Bremsdruck bei geringem Pedalweg schneller an.
    Durch meine Studienarbeit in der hydraulischen Bremsenentwicklung der AG glaub ich, dass ich die Zusammenhänge gut kenne und vermute, dass wie so oft hier (neben ungelöster Luft im System) die Bremsschläuche und zum Großteil die Bremsbeläge dafür verantwortlich sind.

    Viele Leute lassen sich da eben täuschen, weil sie vorher das Verhalten des Pedals nie so genau beobachten und sich dann wundern, dass nach Bremschlüssigkeitswechsel sich das Pedal durchdrücken lässt. Dabei war das vorher auch schon so, man hat es nur nie bemerkt. Klar braucht es mit Luft im System dafür weniger Pedalkraft. Aber man sollte keine falschen Erwartungen haben. Ich hatte noch kein Straßenfahrzeug, wo man das Pedal nicht bis an den Anschlag durchtreten konnte, wenn man wollte. Selbst mit Stahlflex.
    Man kann ja schlecht voraussetzen, dass sich jeder mit dem Thema wissenschaftlich befasst. ;)

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  • Ich finde im Vergleich zu allen anderen mir bekannten Fahrzeugen das "Hart werden" des Bremspedals bei meinem E39 und E85 sehr komisch.
    In den BMWs wird eigentlich nie richtig hart und lässt sich bei konstant gehaltenem Pedaldruck immer weiter reindrücken. Bei unseren anderen Fahrzeugen ist das mit nichten so.


    Gerade im sportlichen Roadster empfinde ich das als merkwürdig.
    Eine leichte Verbesserung konnte ich allerdings im E39 feststellen nachdem ich vorne die Bremsschläuche getauscht hatte. die alten haben wohl "dicke Backen" bekommen.
    Was ich zusätzlich merke:
    Gehe ich beim E85 von der Bremse rollt der Wagen sofort stark los an Neigungen, die Bremsbeläge fahren als richtig von der Scheibe zurück.
    Der E39 rollt wesentlich langsamer und hält sogar bei leichten Neigungen dauerhaft (Bremssättel sind NEU vorne und Schläuche sowie Radlager)
    Wenn ich in den kommenden Tagen/Wochen selbiges an der HA hinter mich gebracht habe bin ich mal gespannt...

  • Bei E39 und E85 ist der Sprung bzgl. Komfort zu den Vorgänger für mein Empfinden besonders groß gewesen, vielleicht merkt man das auch am Bremspedal. :nixweiss: Ist mir jetzt aber noch nicht wirklich aufgefallen beim E39, bremst sich 1:1 vergleichbar wie Neuwagen von Audi, Ford, Opel, Renault,... im Alltag. Beim E36/Z3 merke ich allerdings auch keinen großen Unterschied im Alltag, lediglich bei starker Belastung würde eine größere Bremsscheibe schon gut tun. Wenn man richtig hart bremst, könnte die Verzögerung doch souveräner sein, das schiebe ich auf die "nur" 300 mm beim 3.0.

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  • Man kann ja schlecht voraussetzen, dass sich jeder mit dem Thema wissenschaftlich befasst.

    Alles gut :trinken:


    Wollte damit nur ausdrücken, dass das Gefühl (hart/weich) schon messbar ist und dass es verschiedene,
    unterschiedlich hohe Einflüsse darauf gibt, die man nicht sofort auf dem Schirm hat.


    Einen großen Anteil daran hat übrigens auch die Konstruktion des Bremssattels, der sich unter Innendruck aufweitet.
    Also in gewisser Weise gibt es da schon physikalische Limits, die sich mit Stahlflex und anderen Tricks
    nicht mehr groß überwinden lassen. Damit muss man leben, weil es eben Abstimmungssache des Fahrkomforts ist.
    Solang man noch genug Pedalweg übrig hat, um einen Druck zu erzeugen,
    der dafür reicht, alle Räder blockieren zu lassen, ist das ja noch OK.


    Ohne jetzt einen E85 gefahren zu haben, vermute ich da eine wesentlich "härtere" Abstimmung.
    Beim E89 35is ist die Bremse auf jeden Fall extrem aggressiv im Vergleich zum E39

  • Was ich zusätzlich merke:
    Gehe ich beim E85 von der Bremse rollt der Wagen sofort stark los an Neigungen, die Bremsbeläge fahren als richtig von der Scheibe zurück.
    Der E39 rollt wesentlich langsamer und hält sogar bei leichten Neigungen dauerhaft (Bremssättel sind NEU vorne und Schläuche sowie Radlager)

    Hatte ich auch, bis ich die Gleitbolzen mit Silikon geschmiert habe. Seitdem reicht das minimalste Gefälle und er rollt los.



    Ist mir jetzt aber noch nicht wirklich aufgefallen beim E39, bremst sich 1:1 vergleichbar wie Neuwagen von Audi, Ford, Opel, Renault,... im Alltag.

    Hab ich andere Erfahrungen gemacht. Meine Standard-Anlage ist komplett neu (außer den starren Bremsleitungen) und mehrfach mit INPA entlüftet, trotzdem muss das Pedal ein längeren Weg hinter sich bringen, bis die Bremse richtig packt. Bei allen anderen Neuwagen ist die Bremse viel bissiger.