Ölverbrauch M54: mögliche Lösung

Zitat von irreversibel

@oldironman du meinst jetzt diesen KGE

Nein, meine es ging um Kolbenringe, finde es gerade nicht

Wegen der Ölproblematik wurde bei mir bereits gewechselt:

KGE mit allen Schläuchen (orig. BMW)
Ölfiltergehäusedichtung (Elring)
Ventildeckeldichtung
Unterdruckschläuche um den Ventildeckel

Der Motor ist von außen absolut trocken. Trotzdem Ölverbrauch. Fahre über 40.000Km mit Mobil1, 0-W40, alle 9.000km (1/Jahr) Ölwechsel mit Filter.
Daher steht als nächstes der Wechsel der VSD an. Spezialwerkzeug habe ich schon besorgt.

VSD tauschen , und was bringt es dann ?

Und genau die Ventilschäfte vermute ich bei mir auch eher.

Ich habe heute schonmal vorbereiten wollen und die erste Ladung Toralin reingesprüht.

Zylinder 1, 4 und 5 weißen an den Zündkerzen sehr starke Ölkohleablagerungen auf. Die Kerzen sind noch keine 10.000 km drin.
Zylinder 2, 3 und 6 sind ok.

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Kerzen werden also dann auch bald nochmals neu rein kommen.

Was meint ihr?

@lui1162 Ventilschaftdichtungen, dichten wie der Name schon sagt den Ventilschaft im Zylinderkopf von Zylinderkopf zu Brennraum ab. Sie sollen verhindern das Öl vor allem im Schubbetrieb, wenn die Drosselklappe geschlossen ist angesaugt und anschließend verbrannt wird.
Bei einigen M54 aber auch M52 habe ich schon gesehen, wo die Ventilschaftdichtungen schon so ausgelutscht sind, dass sie quasi einfach über das Ventil drüberfallen und nicht mehr abdichten.

Die Kerzen kann man säubern. Die müssen nach meiner Meinung nicht neu. Dass die so aussehen hat ja einen anderen Grund. Es wird nicht richtig verbrannt und/oder das Gemisch ist nicht richtig. Reifen kaufst du auch nicht neu, wenn die dreckig sind, oder?

An modernen Kerzen wird weder was gesäubert, noch wird dort der Elektrodenabstand angerührt - die Kerzen sind an den Leitern beschichtet und die Keramik um die Anode lässt es nicht zu, den Elektrodenabstand korrekt zu "ermessen". Ein kleiner Kratzer in der Keramik vom Säubern kann hier schon zum Bruch auf lange Sicht führen.

Die Ölkohle die dran hängt, ist richtig zäh. Ich komm sehr günstig an Kerzen ran. Wenn das Problem des Ölverbrauchs gefunden ist, werden die Kerzen erneuert. Schaden tuts nur meinem Geldbeutel.

2 Dinge noch:

Gestern Abend war der Ölstand noch absolut Top. Heute früh bin ich wieder eine Strecke von rund 50 km einfach, am Stück gefahren. Anschließend die 50 km wieder zurück. Also nochmal 100 km auf die über 300 km seit letzten Öl nachfüllen drauf. Nachdem der Wagen ein gute halbe Stunde bis Stunde stand hab ich den Ölstand wieder geprüft und siehe da: urplötzlich fehlten wieder etwa 300-400 ml Öl.
Die Strecke war wie die letzten Tage auch, Autobahn und die Fahrweise exakt die selbe wie vorher berichtet. Ich frag mich echt warum so plötzlich dann Öl fehlt?

Vorhin habe ich dann, da ich nicht weiß ob mein Ausflug morgen aufgrund schlechten Wetters ausfällt, dann doch schon mal das Toralin ausprobiert.
Anwendung wie beschrieben:
- Kerzen raus
- Toralin gut 5-7 Sekunden rein gesprüht, jeweilige Kerze sofort reingedreht
- ca. 1 1/2 Stunden stehen lassen
- Kerzen raus, Lappen drüber, leiern lassen -> Der Schmutz im Lappen war überschaubar. Kam jetzt nicht die Mega Soße raus.
- Kerzen rein und wollte den Wagen starten

Als Hinweis für alle die Toralin noch verwenden wollen:
Bei mir sprang der Wagen anschließend nicht mehr an. In der Panik habe ich direkt den Laptop dran gehängt aber nach wie vor ist das Motorsteuergerät absolut Fehlerfrei.
Nach einigen Leiern mit Gaszugabe kam der Motor irgendwann so langsam. Bis er nach dem 6. oder 7. versuch dann wieder mühevoll Ansprang sich aber sofort einpegelte.

Ich hab ihn dann einige Minuten auf ca. 2.500 Touren laufen lassen. Anschließend bin ich noch ne kurze Runde gefahren.

Will das nun echt nicht mit Subjektivität zumüllen deswegen pack ichs in den Spoiler.

Plan bleibt für Sonntag:

-> Nochmals Toralin mit deutlich längerer Einwirkzeit
-> LM Motorspülung
-> Ölwannendichtung + Töns tauschen
-> Ölwechsel mit Filter auf Ravenol 5W40

Wenn sich der Ölverbrauch danach nicht eindeutig bessert, ist mein Übel wie ich es auch vermute rein die Ventilschaftdichtungen!

Man(n) muss die Kerzen ja nicht unbedingt mit einer Drahtbürste bearbeiten. Aber etwas säubern würde ich die schon.

So Leute,
das Projekt ist jetzt erst mal erledigt. Hat einiges an nerven gekostet.
Heute früh gings zum Kollegen.
Dort in den warmen Motor die Liqui Moly Motorspülung rein. Haben ihn dann 20 Minuten lang laufen lassen.
Anschließend abgestellt und nochmals Toralin Anticarbon in alle 6 Töpfe wie angegeben. Das verblieb während der ganzen arbeit an der Ölwannendichtung im Brennraum.
Ölwannendichtung wurde gegen eine Elring getauscht. Der TÖNS gegen einen Hella der nun auch sofort wieder funktioniert. Ravenol 0W40 eingefüllt.
Alles in allem haben wir ca. 5 Stunden gebraucht.

Enttäuscht hat mich das Liqui Moly doch etwas sehr. Die Ölwanne war sehr mit verkokungen bedeckt. Das hätte ich mir anders vorgestellt.
Dieses mal sprang der Motor sehr direkt nach dem Toralin an und lief direkt auch sauber.
Nach ca. 10 Minuten auf 2500 Touren kam mir der Leerlauf etwas unruhig vor. Ich hab mich aber erst mal nicht all zu verrückt gemacht.
Ölstand nochmal kontrolliert. Vermutlich dadurch das wir die Ölwanne demontiert hatten, lies sich doch etwas mehr als 6,5 Liter einfüllen.

Zum lauf kann ich jetzt erst mal gar nix sinnvolles sagen, da mir dann nachdem ich den Wagen raus gefahren habe und ich los fahren wollte, festgestellt habe das die Motorkontrollleuchte brennt.
Vom lauf her war er normal. Die Verbrauchsnadel passte nicht ganz zu den gewohnten Werten.

Ausgelesen stand im Fehlerspeicher die Lambdasonden Bank 1 und 2 - Regelgrenze überschritten.
Fehler gelöscht. Wagen gestartet, Lambdasonde 2 wieder im Speicher.

lambda.png

Entweder hängt da Dreck an der Lambda oder die hats dabei abgeschossen. Da es mir heute zu spät ist, lass ich den Wagen erst mal stehen und schau mir morgen an was er dann noch macht. Ansonsten gibts halt neue Vorkatsonde(n).
Ansonsten dann mal schauen was sich nun ergibt.
Die Ölwanne war definitiv hinüber. @RsRichard habe ich an dieser Stelle zu danken! Mit dem Simmerring Getriebeseitig hatte er recht. Der wars auf keinen Fall.

Wenn er jetzt Lambdaregelgrenze in den Fehlerspeicher schiebt, hast du irgendwo ein Falschluft leck. Die Lambdasonden funktionieren einwandfrei.

Woran erkennst du das diese Einwandfrei funktionieren? Ich hab keine Ahnung davon.

Den Ansaugschlauch zum Luftfilter hatten wir demontiert um den Ölmessstab wieder rein zu bekommen. Den werde ich nochmal prüfen. Ansonsten wüsste ich nicht wo er jetzt so plötzlich Falschluft ziehen sollte.

Anfangs hatte er alle beide im Speicher. Danach nur noch Bank 2. Sollte das dann nicht auf beide Sonden spürbar sein?
Der Screenshot ist vom Leerlauf. Wenn ich Gas gebe ändert sich erst mal nicht wirklich was. Wenn ich vom Gas gehe, fällt er in den Normalbereich und steigt anschließend wieder.

Wenn ich das richtig sehe, dann hast du einen M54B30. Da hast du um die Zylinderkopfhaube (Ventildeckel) Unterdruckschläuche. Wurden die schon mal gewechselt? Ich habe die getauscht, eigentlich aus reiner Vorsicht (bei ca. 170tkm und 15 Jahre alt). Als ich diese jedoch in der Hand hielt und leicht gebogen habe, da konnte ich gut sehen, dass der Tausch zur rechten Zeit kam. Sie zeigten schon einige Risse auf. Ferner können leichte Risse oder ein kleines Loch an den Faltenbälgen die Ursache sein.

Guten Morgen,

ich hab mich heute früh gleich auf die Suche nach Falschluftlecks begeben. Zunächst einmal habe ich den Faltenbalg und den Ressonator überprüft, da wir diese beim einbau des Ölmessstabs demontieren mussten.
Der Ressonator saß nicht 100% richtig. Ich hab ihn zunächst so gelassen und den Wagen gestartet. Die MKL blieb aus.
Die Lambdaintegratoren 1 und 2 waren beide nach dem einpegeln vom Kaltstart wieder im grünen Bereich, bei noch kalten Motor.
Also den Ressonator mal richtig aufgesteckt, Bremsenreiniger geholt und Stück für Stück die üblichen verdächtigen abgesprüht.
Hierbei hab ich mich aber Primär auf die Stellen konzentriert die beim wechsel der Ölwannendichtung irgendwie in Berührung kamen.
Ergab sich nichts. Bank 2 ist etwas unruhiger als Bank 1 und neigt eher dazu an den negativen Bereich zu wandern.

Fazit: Ich werde heute erst mal fahren und gucken was sich ergibt. Vielleicht ist bei richtig warmen Motor der Ressonator doch ein Grund gewesen.

Um den Rest zum Thema noch zu ergänzen: Die ganze Sache fand statt mit einem Kilometerstand von 275868 km. Jetzt werde ich mal beobachten was der Ölverbrauch tut.

Vielen Dank für die ganzen Berichte und Rückmeldungen @irreversibel

Zitat von Mirkesbre

Vielen Dank für die ganzen Berichte und Rückmeldungen @irreversibel

Kein Ding. Wenn es die mögliche Lösung ist, möchte ich den Weg dort hin zusammen fest halten und werde später meine Erfahrungen zusammenfassen.

Ergänzen möchte ich: War vorhin unterwegs. Waren in Summe gut 100 km. Bezüglich des Lambdasondenvorfalls, gab es nun keinerlei Auffälligkeiten mehr. Entweder lags wirklich an dem Toralin das einiges an Dreck durch den Kat gejagt hat oder wirklich an dem bisschen unkorrekten Sitz des Ressonators. Stellenweise lässt sich der Wagen sehr einfach auf ca. 8 Liter laut Nadel, bei 140 laut Tacho halten. Läuft Butterweich und ruhig. Keine Kontrolllampe oder dergleichen.

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Dieses Bild entstand gestern bevor wir groß losgelegt haben, nachdem das Liqui Moly 20 Minuten im Motor lief.
Das habe ich aus dem Endrohr vom Endtopf abgewischt. Ich vermute vielmehr, dass das dem Toralin zuzuordnen ist. Da war ganz schön Pampe drin. Ich gehe davon aus das sich eine zeitige Langstrecke absolut anbietet um das alles aus dem Pott zu bekommen.

Die ganzen Jahre hat mein M54B22 auch so gut wie kein Öl verbraucht, man musste eigentlich nie nachfüllen, noch nicht mal zwischen den Longlife-Intervallen. Wenn, dann vielleicht mal max. 0,5 l auf die ca. 30.000 km-Longlife-Intervalle.

Dann stieg der Ölverbrauch ab ca. 130 bis 150 tkm leider immer mehr an. Ich gehe jetzt bei ca. 240 tkm von mindestens ca. 0,5 l/1.000 km aus.

Was mir auffällt, kurz nach dem Ölwechsel scheint das Auto kaum Öl zu benötigen, je länger das Öl dann drin ist, desto schneller wird es verbraucht bzw. desto öfter muss ich nachfüllen.

Auch versuche ich Schubbetrieb zu vermeiden. Ich fahre am Tag ca. 60 km, davon halb Autobahn, halb Landstraße. Alles immer sehr schonend, ich schalte immer zwischen 2-3.000 U/min. Der Durchschnittsverbrauch liegt bei ca. 8,5 +/- 0,5 l/100 km, errechnet an dem, was ich tanke.

Ich denke fast, man kann es ohne eine komplette Motorüberholung inkl. Verbesserung der ab Werk verbauten Ölabstreif- u. Kolbenringen bzw. der Toleranzen in den Laufbahnen, Kolben, Ringen etc. nicht mehr ändern.

Das ist mir jedoch viel zu unwirtschaftlich, also muss man wohl mit dem Ölverbrauch leben und hoffen, dass es nicht mehr wird bzw. nicht die eigene Schmerzgrenze übersteigt. Ich glaube, diese eigene Schmerzgrenze liegt bei mir bei 1 l / 1.000 km.

Kurz zum Auto:

Das Auto wurde von meinem Vater Ende 2003 als Jahreswagen (EZ Januar 2003) mit ca. 29 tkm. 2015 mit ca. 170 tkm habe ich es dann übernommen und jetzt hat es ca. 240 tkm.

Bis ca. 150 tkm bei BMW Scheckheft gepflegt und dementsprechend auch im Longlife-Intervall gefahren. Ab dann wurden alle Inspektionen von mir erledigt, gefahren wird ADDINOL Super Light 5W-40, gewechselt wird es alle maximal 15 tkm, was vielleicht alle acht, neun Monaten entspricht.

Zitat von Mirkesbre

Ich denke fast, man kann es ohne eine komplette Motorüberholung inkl. Verbesserung der ab Werk verbauten Ölabstreif- u. Kolbenringen bzw. der Toleranzen in den Laufbahnen, Kolben, Ringen etc. nicht mehr ändern.

Doch natürlich kann man das - die Kolbenringe sind ja nicht kaputt, sondern klemmen in der Ölkohlekruste fest. Motorspülung machen, Intervall verkürzen, vernünftiges Öl fahren.

Zitat von Mirkesbre

gefahren wird ADDINOL Super Light 5W-40

Genau dieses Öl ist dafür bekannt, einen relativ hohen Ölverbrauch zu forcieren - wurde hier auf den letzten Seiten auch schon besprochen. Empfehlung: Ravenol 0W40 oder mal bei ROWE ins Regal schauen.