Zündkerze abgerissen - was nun?

  • Gestern war ein ein sch**ß Tag.
    Ich wollte wegen wiederholt auftretender Fehler im Steuergerät (gemisch zu fett, verbrennungsaussetzer) und teilweise unruhigem Motorlauf Kerzen und Injektoren wechseln. Der Injektorwechsel ging leicht von der Hand. Die Kerzen waren fällig, letzter Wechsel vor über 20000km. Kerzen 1, 2 gingen anfangs streng raus, wurde dann aber nach 1 Undrehung oder so leichter. 4 bis 6 waren easy. Kerze 3 ging übelst streng. Ich hab dann nen Stück wieder rein, dann wieder raus, aber es wurde nr schlechter. Dann mit WD40 probiert Besserung zu erzielen. Es kam noch nen Kollege, der dann aber auch nur noch beim Abreißen der Kerze helfen konnte. Jetzt haben wir die Kerze mit 3,5 Gewindegängen hier aufm Tisch, der Rest steckt noch drin.
    Was nun?
    Bmw 520i 170Ps
    Über 200 000km
    Zustand leider nicht gut


    Kopfabbau kommt m.M.n. nicht in Frage. Der Arbeitsaufwand es selber zu machen ist zu groß und machen zu lassen wird zu teuer.


    Unser Plan wäre nun:
    Linksausdreher von Hazet probieren
    Ausbohren und neues Gewinde schneiden im derzeitigen Zustand


    Habt ihr noch Vorschläge, wie sich das ganze lösen lässt mit erträglichem Aufwand?

  • Bescheidene Situation :I


    Ich würde nen Linksausdreher testen, aber auf keinen Fall ausbohren, da du sonst die ganzen Späne im Motor hast. Absolutes Nogo!

  • [-]Für defekte Kerzengewinde gibt es Recoil - falls du sie rausbekommst. :crazy: [/-]
    EDIT: Vergiß es, dazu muß doch der Kopf runter. Ich meine, es gibt aber ein System, da kann der Kopf drauf bleiben ...


    Wenn Kerzen sehr schwer rausgehen kann der Motor beim Einbau (zu) warm gewesen sein. Da kann es helfen, ihn kurz laufen zu lassen, bis er handwarm wird. Dann sollten auch die Kerzen besser rausgehen. Fürs nächste Mal ...

    Die Bilder in meinen Beiträgen stammen von mir und zeigen meine eigenen Autos - Ausnahmen sind entsprechend gekennzeichnet.

    Einmal editiert, zuletzt von michaelXXLF ()

  • Ich hab grad noch gelesen Torx 55 reinkloppen in den Rest der Kerze und so rausdrehen.


    Motor war noch leicht warm. Aber iO zum Arbeiten. Stand bei Demontage schon gut vier bis fünf Stunden nach Einkaufstour in der Garage.
    Denke nicht das übermässige Temperatur das Problem war.


    Aber bescheiden ist es. Zumal kein Auto. Frau schwanger in SSW30. Die ist nicht entspannt ohne Auto. Sehr bescheiden.

  • Ist die Mittelektrode schon raus? Nicht, dass die in den Brennraum fällt.
    Wenn du einen Torx reinhämmerst, können genauso Späne reinfallen wie beim Linksausdreher. Da würde ich fast eher das Risiko mitm Linksausdreher eingehen.

    Kranplätze müssen verdichtet sein!


    „Alles Komplizierte ist unnötig. Alles Notwendige ist einfach - genau wie mein automatisches Gewehr.“ ―Michail Kalaschnikow

    Einmal editiert, zuletzt von Sebastian99 ()

  • Ja. Die Kermikhümse sant Mittelelektrode liegt hier auf dem Couchtisch.


    Linksbohrer wäre auch noch was für den Fall das gebohrt werden müsste, damit Späne nach oben kommen.

  • Ich denke wenn der Alu Kopf heiss ist steigen die Chancen dass der Stahlrest der Kerze rausgeht (Alu dehnt sich stärker aus). Ich würde die Maschine mit 5 Zylindern warm laufen lassen und dann mit Linksausdreher oder Torx rangehen. Benzinzufuhr für den Zylinder muss natürlich abgestellt werden (ESV abstecken) evtl. macht das auch die DME selbst - Frage an die Spezis hier? Viel Glück!

  • Jup mitm Linksausdreher der richtigen Größe sollte es eigentlich ohne Bohren rausgehen. Die Gefahr, dass Späne reinfallen ist halt trotzdem gegeben. Zur Not schön dick Fett ausn Ausdreher und das Beste hoffen.

    Kranplätze müssen verdichtet sein!


    „Alles Komplizierte ist unnötig. Alles Notwendige ist einfach - genau wie mein automatisches Gewehr.“ ―Michail Kalaschnikow

  • Vorher evtl. etwas Öl auf den Kolbenboden träufeln und verlaufen lassen, sodass falls Späne hineinfällt, diese am Ölfilm kleben bleibt; danach dann mit einem dünnen Schlauch heraussaugen ... (den Kolben beim heraushohlen des Gewindes möglichst weit oben behalten, ohne ihn zu beschädigen, damit die Späne möglichst zentral fallen kann; beim Aussaugen hilft dann evtl. den Kolben auf unteren Totpunkt zu drehen ...)


    Falls der Linksausdreher nicht hilft, evtl. einen Meißel (mit scharfe Kanten) so zurechtschleifen, dass er ins Restgewinde geschlagen werden kann und dann als Schlitzschraubendreher fungiert; ähnlich wie die Idee mit der Torx-Nuss?!

    Lieber Ethanol tanken als Ethanol trinken?!
    Nur Blitz, kein Foto!

    Zitat

    A lot of people think that putting bigger wheels and tires and in particular low profile tires on a car would give you more grip; and it's not the case! If you look at the motorsport categories around the world [...] they don't run such low profile tires; usually around 50% is the profile they normally run at. [Steve Pizzati, Top Gear Australia]

    2 Mal editiert, zuletzt von Mr. Pink ()

  • Zitat

    Original von sebastian520
    Auf dem Einkaufszettel stehen


    Da habe ich noch einen guten Tipp:


    Molykote HSC PLUS Paste


    Es hat mich schon bei meinem ersten BMW gestört wie hakelig die Zündkerzen in einem Alu-Kopf sind.
    Und nach der abgerissenen Kerze habe ich mir angewöhnt die Kerzen mit HSC Paste einzubauen.
    Seit dem hatte ich nie wieder Ärger damit. Meine Kerzen gehen wunderbar leicht mit der Hand raus und rein.
    Kann ich nur empfehlen.


    UC

  • Ich denke nicht dass der Kerzenrest bei Raumtemperatur mit Linksausdreher oder Torx-Methode rausgeht wenn schon die Stahlgewindehülse der Kerze unter Standardbedingungen abreisst. Mit Ausdreher oder Torx sind die Bedingungen nur schlechter, zusätzlich weitet man die Hülse noch auf dh es klemmt noch schlimmer. Meine Erfahrungen sind da negativ, Sorry. Ich würde, wie schon beschrieben, versuchen den Block vorher heiss zu kriegen.

  • Die Kerze wurde vor Montage mit Liqui Moly Kupferpaste leicht am Gewinde benetzt. Daran kann es nicht gelegen haben.
    Letztes Jahr war der BMW beim Autohaus. Ein paar Tüv Mängel beseitigen.
    U.a. haben die wegen anhaltender Ölleckagen ne neue Ventildeckeldichtung drauf gemacht. Leider mit Pfusch. In Schacht 5 stand als Öl drin und die Dichtung merklich über. Ob ggf Öl im Schacht fürs Festbacken gesorgt hat !?

  • Wenn der Dichtring der Zündkerze seine Aufgabe erfüllt hat und dicht war, kann das Öl nicht vom Schacht ans Gewinde gekommen sein bevor die Kerze gelöst wurde.

    Kranplätze müssen verdichtet sein!


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  • Zitat

    Original von bmwsmiley
    Blöd mit der Kerze, aber ich muss mal vom Thema ablenken....wenn du Regelanschlag fett hast, dann hast du Falschluft... Und nicht die Einspritzventile oder Zündkernen sind kaputt sondern eher KGE und Unterdruckleitungen.


    http://werkstatt.e39-forum.de/…M64TU_Falschluftlecks.pdf


    Viel Glück bei deinem Problem.


    Also seine Fehlerbeschreibung "Gemisch zu fett" hieße ja Regelung richtung mager oder Mageranschlag. Ansonsten hast du natürlich recht.

  • Ok. Hoffen wir mal auf Samstag.
    Dann probieren wir, mit dem Linksausdreher den erbärmlichen Rest aus dem Kopp zu bekommen.
    Danach steige ich dann nochmal in die Fehlersuche ein.
    Ich haben einen neuen Kaltland KGE im Keller. Wollte den eh schon mal einbauen.
    Außerdem habe ich noch das Problem von Ölleckage.
    Ich befürchte, dass diese zum einen durch die von BMW schlecht eingesetzte VDD derzeit sehr schlimm ist.
    Nicht destotrotz ist der Motor seit geraumer Zeit eine leichte Ölschleuder. Die Ölleckage ist aber maßgeblich auf der Ansaugluftseite. Dort ist alles voll. Die Abgasseite hat nur hinten bei Zyl. 4 bis 6 auf dem Abschirmblech oberhalb der Lambdasonde "minimale" Ölrückstände. Krasser ist tatsächlich die Ansaugseite.
    Was sind da die üblichen Verdächtigen?
    - Nicht mehr klemmende Rohrschellen
    - Dichtung Ölfiltergehäuse
    - ...


    Aber erst mal die Zündkerze rauswürgen...

  • Unter der Ansaugseite wird es mit sehr großer Wahrscheinlichkeit die Ölfiltergehäusedichtung sein.
    Kleiner Tipp: Wenn das Ölfiltergehäuse raus ist, einmal das runde schwarze Rückschlagventil überprüfen, ob es sich schon schön in das Alugehäuse gefressen hat.
    Habe mein Rückschlagventil einfach ein wenig verdreht, weil es auch schon ziemlich schräg war und das Öl aus dem Ölfiltergehäuse über Nacht komplett in die Ölwanne zurückgeflossen ist.
    Man merkt das auch daran, dass die Öldrucklampe nach längerer Standzeit deutlich länger als 2 Sekunden anbleibt nach dem Starten des Motors.