Fahrleistungen, Drehmoment und Leistung

  • Fahrleistungen, Drehmoment und Leistung


    Die vielen Gerüchte, Halbwahrheiten und Fehlinformationen, die ich fast täglich in Foren lese haben mich veranlasst einen kleinen Artikel als Aufklärung über diese Begriffe zu schreiben.
    Hier will ich Aufschluss über Stammtischsprüche und alte Weisheiten geben, möglichst so, dass es einfach jeder versteht und ihr etwas zum lesen habt. :)
    „Weisheiten“ wie: „Es ist das Drehmoment, was Dich in den Sitz drückt.“ und „Benziner sind schnell, aber Diesel fahren Dir beim Beschleunigen davon!“ werden jetzt mal zerlegt.


    Zunächst mal:
    Was ist überhaupt bei einem Auto erstrebenswert?
    Im Grunde kann man Fahrleistungen in 3 Kategorien gliedern.
    1. Querbeschleunigung
    2. Längsbeschleunigung
    3. Endgeschwindigkeit


    Jeder hat da seine Vorlieben, was ihm am meisten Spaß macht. Ich persönlich finde Querbeschleunigung reizvoll, vor allem aber die Längsbeschleunigung treibt mir Grinsen ins Gesicht. Die Höchstgeschwindigkeit ist mir ehrlich gesagt wurscht, da mir alles oberhalb 200 km / h keinen Spaß bereitet und mehr als 160 km / h auf der Autobahn eh nur noch selten möglich ist, aber viele wollen eben ein Auto, wo es zumindest reicht eine hohe Maximalgeschwindigkeit in den Papieren stehen zu haben. ;)
    Auf Querbeschleunigung werde ich nicht näher eingehen, da mir selbst noch manche Fragen in dem Gebiet offen stehen.
    Kommen wir zur Längsbeschleunigung. Im ernst, wer findet es nicht geil in den Sitz gepresst zu werden, zu merken wie die rohe Kraft des Motors an einem reißt, wie die Reifen um Gnade schreien und innerhalb eines Augenblicks ist man im dreistelligen km / h -Bereich?
    Doch wie erreiche ich als Autokonstrukteur oder Tuner dieses Ziel? Ist doch ganz einfach… Man baut einen großen Motor in das Auto, richtig? Naja, zumindest ist es schon mal ein guter Anfang.
    Ausschlag gebend ist ein Stichwort, was in einem der oberen Sätze schon mal gefallen ist: Die Beschleunigung.
    Beschleunigung ist vereinfacht gesagt das, was uns in den Sitz presst. Das gilt im übrigen natürlich auch für die Querbeschleunigung.
    Doch was ist Beschleunigung überhaupt? Beschleunigung ist definiert als „Kraft pro Masse“.


    a = F / m


    a = Beschleunigung
    F = Kraft
    m = Masse


    Aha! Die Beschleunigung hängt also direkt mit der Kraft, mit der das Fahrzeug angetrieben wird und dessen Masse zusammen. Außerdem sehen wir, dass die Beschleunigung proportional zu Kraft und zum Kehrwert der Masse ist. Verringern wir also das Kampfgewicht unseres geliebten E39 um 10%, haben wir den gleichen Effekt in der Beschleunigung, wie eine Erhöhung der Antriebskraft um 10%. Dies gilt natürlich nur solange wir die Fahrtwiderstände, wie z.B. Luftwiderstand, Rollwiderstand etc. vernachlässigen, aber ich behaupte mal im 0-100 km/h Sprint haut diese Annahme schon sehr gut hin!
    Wie setzt sich aber die Antriebskraft genau zusammen? Das ist nicht ganz so einfach auf die Schnelle zu beantworten, da wir Unter-/ Übersetzungen und einzelne Gänge zwischen Motor und Hinterrädern haben.
    Lassen wir also zum Anfang mal das Differential und Getriebe außer acht und tun so als hätten wir einen fixen Gang mit einer 1:1 Übersetzung an die Hinterachse. Unsere Hinterräder drehen sich jetzt mit Motordrehzahl.
    In diesem Fall entspräche das jeweilige Drehmoment des Motors dem anliegenden Drehmoment an den Hinterrädern. Da wir uns aber bewegen wollen und nicht auf der Stelle stehend mit einer gewissen Kraft gegen den Asphalt drücken wollen brauchen wir eine bestimmte Arbeit, um die Bewegung auszuführen. Diese Arbeit ist wie folgt definiert:


    W = F * s


    W = Arbeit
    F = Kraft
    s = Strecke


    Sie steht im Zusammenhang mit der Leistung wie folgt:


    P = W / t


    P = Leistung
    W = Arbeit
    t = Zeit


    Wir können nun „W = F * s“ in „P = W / t“ einsetzen und erhalten:


    P = (F * s) / t


    Nun stellen wir die Formel nach der Antriebskraft um und erhalten folgende Aussage:


    F = P * t / s


    Schön und gut, jetzt haben wir ein wenig im Kreis herum gerechnet, aber was sagt das überhaupt aus???
    Ganz einfach! Wir sehen, dass Die Antriebskraft (und damit die Beschleunigung) mit der Leistung des Motors zusammenhängt!
    Es taucht kein Drehmoment oder was auch immer in dieser Gleichung auf! Es ist tatsächlich die Leistung des Motors, die für waagrechte Tränen der Ergriffenheit bei der Beschleunigung verantwortlich ist.
    Leistung ist proportional zu Kraft und Kraft ist proportional zur Beschleunigung.
    Anhand dessen dürfte sich nun auch klären, warum Autos mit einem hohen Leistungsgewicht so abgehen. :)
    Klasse, der 528i mit 193 Ps beschleunigt also ganz genau so wie der 530d mit 193 Ps, richtig? FALSCH!!!
    Doch woran liegt das?
    Zunächst mal ist festzuhalten, dass beide Autos Getriebe haben und somit ihre Drehzahl variieren können. Außerdem sind die 193 Ps bei beiden Autos eine Maximalangabe, das heißt, dass die jeweiligen 193 Ps nur bei genau einer Drehzahl anliegen. Davor und danach kann (und wird in der Praxis) die Leistung eine ganz andere sein.
    Um eine treffende Aussage machen zu können müssten wir uns also die Leistungskurven der beiden Autos auf den Tisch legen und sie miteinander vergleichen.
    Nehmen wir mal an beide Autos wollen in einem Gang von 50 km / h auf 70 km / h beschleunigen. Der Diesel startet dann bei 3000 U / min und endet bei 4200 U / min, der 528i startet bei 4000 U / min und endet bei 5600 U / min. Jetzt müssten wir also wissen wie viel Leistung der 530d bei 3000 U / min hat und wie viel Leistung der 528i bei 4000 U / min hat um sagen zu können, wer beim Start die größere Antriebskraft hat. Doch wie groß ist die Antriebsleistung nun bei 3001 U / min? Oder 4162,384 U / min?
    Da wir nicht die Leistung an einer million Drehzahlpunkte ablesen und addieren wollen, integrieren wir einfach die Funktion der Leistung um den Flächeninhalt der Leistung der beiden Motore bestimmen und miteinander vergleichen zu können.
    Beziehen wir das Getriebe mit ein muss man für eine Beschleunigung durch mehrere Gänge einfach die Leistung der Drehzahlbereiche in jedem Gang berechnen.
    Zum Beispiel:
    1. Gang: Leerlauf-6500 U / min
    2. Gang: 3800-6500 U / min
    3. Gang: 4200-6500 U / min
    4. Gang: 4700-6500 U / min
    5. Gang: 5100-6500 U / min


    Zusammenfassend haben wir an diesem Punkt schon folgendes erkannt:
    Leistung ist bestimmend für Beschleunigung.
    Die Leistung variiert bei jeder Drehzahl.
    Die Maximalleistung eines Motors ist nur die Spitze des Eisbergs und sagt deswegen nicht viel über die Fahrleistungen des Autos aus.
    Ein Getriebe erlaubt uns beim Beschleunigen immer im Bereich der Maximalleistung zu bleiben.


    Haben wir ein Motorsportgetriebe oder ein Getriebe der 8hp Generation etc. mit enger abgestuften Gängen können wir den Drehzahlbereich in dem wir uns beim Beschleunigen bewegen verkleinern und rücken somit immer näher an die Maximalleistung. Je mehr Gänge wir haben, desto eher muss der Hersteller wiederum auf Schaltzeiten achten. Die beiden folgenden Grafiken sollen einen Schaltvorgang zeigen. In der ersten Grafik fällt die Drehzahl weit mehr ab, als in der zweiten Grafik. Man sieht auf einen Blick, dass die Motorleistung nach dem Schaltvorgang in Bild 1 geringer als in Bild 2 ist. Das Getriebe mit den engeren Gangabstufungen in Bild 2 ist also für die Beschleunigung deutlich von Vorteil.





    Da sich nun viele fragen werden, wo das Drehmoment bleibt, werde ich darauf nun eingehen.
    Ganz einfach lässt sich sagen, dass die Leistung ein Produkt aus Drehzahl und Drehmoment ist.


    P = n * M * 2 * pi


    P = Leistung
    n = Drehzahl
    M = Drehmoment


    Das Drehmoment drückt eine Kraft aus, die auf einen drehbar gelagerten Arm wirkt. Um ein Drehmoment zu erzeugen muss sich also nicht einmal etwas drehen.
    Zu sagen, ein Auto hätte „viel Drehmoment“ ist also zum Prinzip erhobener Quatsch. Was damit gemeint ist, ist dass der Motor bei einer bestimmten Drehzahl eine hohe Leistung hat. Meistens ist mit „viel Drehmoment“ gemeint, dass der Motor in unteren Drehzahlen, also schon sehr früh eine hohe Leistung hat, was zu geringem Verbrauch beiträgt und Schaltfaules Fahren begünstigt. Aus konstruktiven Gründen ist es außerdem meist so, dass Motore mit einem im Verhältnis zur Maximalleistung hohen Maximaldrehmoment dass maximale Drehmoment in unteren Drehzahlbereichen angesiedelt haben. Das kann so sein, muss aber nicht! Der M57D30 hat z.B. ab 1800 U / min sein volles Drehmoment.
    1800 U / min sind für einen S65B44 Motor mit maximal 8400 U / min aber gerade mal 21 % der maximalen Drehzahl. Bei einem Diesel mit maximal 4500 U / min sind es immerhin 40% der maximalen Drehzahl.
    Fairer weise müsste man also das Drehmoment des S65B44 bei 3360 U / min (40%) gegenüber dem M57D30 bei 1800 U / min (40%) vergleichen.
    Bedenkt man, dass der S65B44 laut Werksangabe sein maximales Drehmoment bei 3750 U / min erreicht liegen die Punkte der maximalen Drehmomente also im Verhältnis zur Maximaldrehzahl erstaunlich nahe beieinander! Der große Unterschied ist natürlich, dass der S65 sein maximales Drehmoment möglichst lange beibehält. Man liest so häufig, dass die S65 Motorengeneration „Drehmomentschwach“ sei, obwohl der S65B40 zum Beispiel mit seinen 400 Nm Maximaldrehmoment praktisch das gleiche Drehmoment wie ein M57D30 mit 390 Nm, bzw. 410 Nm ab 1998 hat.
    Wetten ich schaffe es nicht mit einem Motor, der 10.000 Nm Drehmoment hat ein Matchboxauto zum rollen zu kriegen?
    Nehmen wir an, es handelt sich um einen großen Elektromotor, der ein maximales Drehmoment von 10.000 Nm bei 0,000001 Umdrehungen pro minute hat. (Ich weiß es ist übertrieben, aber es geht ja ums verdeutlichen)
    Die Leistung berechnet sich aus:
    P = n * M * 2 * pi. Wir rechnen unsere Angaben in Basiseinheiten um: 0,000001 U / min = 1,666*10^(-8) Umdrehungen pro Sekunde. P = 1,666*10^(-8) U / s * 10.000 Nm * 2 * pi = ca. 0,001 Watt. Das entspricht ungefähr 0,0000008 Ps!
    Obwohl wir hier ein unglaubliches Drehmoment zur verfügung haben, was jeden Dieselfahrer erblassen lässt schaffen wir es kaum ein Spielzeugauto ins rollen zu bekommen.


    Verallgemeinernd kann man also folgendes festhalten:
    Um ein Auto geradeaus schneller beschleunigen zu lassen sollte das Leistungsgewicht verbessert werden. Außerdem sollte man versuchen die Leistungskurve im oberen Drehzahlbereich, der zum beschleunigen genutzt wird, möglichst „auszufüllen“. 500 Ps Maximalleistung bei 6000 U / min nützen mir nichts, wenn ich unter 5999 U / min und über 6001 U / min keine Leistung mehr habe.
    Die Gangspreitzungen sollten optimal gestaltet werden (für die meisten eher unmöglich, im Rennsport gang und gäbe). Kleine Gangsprünge und kurze Schaltzeiten sind zu bevorzugen.


    Geschafft, jetzt lasse ich euch erst mal in Frieden!
    :D
    Ich bitte um Feedback!
    War es leserlich? Verständlich? Hat etwas gefehlt? War der Text überladen? War der Beitrag überflüssig? War er hilfreich? Welches Thema würde euch noch interessieren?

  • Also von mir schon mal ein danke und Respekt! :respekt:


    Ist schon n'bissl schwer zu lesen und verstehen, ist aber auch kein leichtes Thema! Vorallem wenn man so tief in die Materie geht. Spätestens nach dem 2. Mal Lesen wars aber klar :top:


    Ich finds gut! :trinken:


    Heißt aber auch, dass es echt schwer ist, ohne es auszuprobieren, zu sagen welches Auto nun besser zieht. Ohne Berechnung von Leistungsgewicht und den Blick aufs Leistungsdiagramm wirds wohl nix?


  • Danke für die sachliche Kritik. :top:
    Ganz genau das will ich sagen - ohne Blick auf das Leistungsdiagramm kann man eigentlich keine Aussage treffen!

  • Habe das jetzt nicht gelesen, aber es wurde wohl Zeit, dass das einer mal wirklich in der Art aufarbeitet.


    Theoretisch ist das ja Schulwissen, irgendwas aus der 8te oder 9te Klasse Physik/Mechanik.


    Haste schön gemacht. :top:


    PS: Nebenbei, die mechanische Arbeit ist das Drehmoment:


    W = F * s und M = F * r = m * a * r


    [W] = N * m und [M] = kg*m/s² * m = kg * m²/s² = N * m.


    Also hast du einen kleinen Umweg hingelegt. ;)

    Die BMW-Horde: 525iT (01-12) - 540iT (07-heute) - 540iA (09-heute) - 528iT (10-heute) - 520dT (18-heute)

    Einmal editiert, zuletzt von COB ()

  • Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Ich muss immer :rollen: wenn ich Leute darüber fachsimpeln höre wie hoch das Drehmoment sei und das bspw. ein Diesel mit 100PS immer schneller wäre als ein Benziner mit 100PS. Wegen des Drehmomentes.
    Ich habe es inzwischen aufgegeben hier Aufklärungsarbeit zu tun. Die Sache ist nunmal tief in den Köpfen verankert, genau wie bspw. LPG verbrennt heißer.


    Für die Lernwillgen/Querdenker unter uns ist dies jedoch ein toller Beitrag auf den ich bestimmt des öfteren Verweisen werde.
    DANKE
    :respekt: :top:

  • Auch von mir vielen Dank für diesen klarstellendenText, Max! :top::)
    Da mir im groben der Inhalt schon bekannt vorkam, hatte ich jetzt keine große Mühe zu folgen... :D
    Trotz alledem finde ich es große Klasse, dass Du Dir hierfür soviel Mühe gemacht hast! :danke:
    ...aber, eigentlich ist man das von Dir ja schon gewohnt! ;) :lol:


    Gruß

  • Also prinzipiell ist es mir voellig egal,warum und wieso ein Auto beschleunigt. Hauptsache...es macht dieses.


    Was ich hier nur nicht verstanden habe ist folgendes.
    Zitat:
    Nun stellen wir die Formel nach der Antriebskraft um und erhalten folgende Aussage:


    F = P * t / s


    Es taucht kein Drehmoment oder was auch immer in dieser Gleichung auf! Weiter unten schreibst Du aber,
    Zitat:
    Ganz einfach lässt sich sagen, dass die Leistung ein Produkt aus Drehzahl und Drehmoment ist.


    P = n * M * 2 * pi


    Wenn ich das in der oeberen Formel nun einsetze,dann kommt das Drehmoment schon drin vor.Dann hiesse es doch F=(n*M*2*pi)*t/s

  • Sag ich doch, der Max hat einen Umweg gemacht.


    M = Wmech damit wird P = Wmech / t => P = 2* PI * M * n


    Am einfachsten geht es aber mit den Einheiten:


    [M] = N * m = W * s damit ist [P] = W * s / s und damit [P] = N * m * 1 / s = W


    Erkennt es einer wieder ?


    N * m ist das Drehmoment und 1/s ist die Drehzahl. Das 2 * PI kommt aus der Berechnung der Kreisfrequenz = Drehzahl und ist als Konstante für die Zusammenhänge ohne Belang.


    Damit ist die Sache auch schon gesagt: Moment ist Arbeit und Leistung ist diese Arbeit pro Zeit (ergo der Drehzahl). Und der welcher pro Zeiteinheit mehr arbeitet, also mehr leistet, hat die Nase vorn.


    Bsp: Man nehme zwei Trockenbauer, der eine groß und stark = viel Moment, der andere kleiner dafür flink = viel Drehzahl.


    Jetzt schleppen beide Rigibs-Platten in den 5ten Stock. Der große nimmt immer 2 Platten auf einmal, der kleine schafft immer nur eine. Der große muss wegen seiner 2 Platten aber langsamer laufen, der Kleine kann wegen der nur einen etwas schneller... nun schafft der große pro h nur 2x den Weg in den 5. Stock = 4 Platten, der kleine läuft aber mit jeweils nur einer Platte 6x, er hat also 6 Platten geschafft. Wer hat also mehr geleistet ?


    Genauso ist das beim Motor, wer mehr arbeitet pro Zeit fährt schneller schnell und am Ende auch absolut schneller, denn dort wo es um Fahrwiderstände geht, ist das Moment auch nur über die Leistungsgleichung drin.

    Die BMW-Horde: 525iT (01-12) - 540iT (07-heute) - 540iA (09-heute) - 528iT (10-heute) - 520dT (18-heute)

    Einmal editiert, zuletzt von COB ()

  • Ich merke auch oft das der zusammenhang zwischen Drehmoment,Drehzahl und Leistung den wenigstens klar ist.


    Ich nehme dann immer das Beispiel:


    2 Fahradfahrer fahren gegeneinander (haben gleich viel kraft), der erste hat einen hohen gang drinnen, der andere einen ganz niedrigen.


    Der erste muss mit sehr viel Druck (drehmoment) reintreten damit das fahrad fährt, tritt aber nur sehr langsam.
    Der andere hat es leichter zu treten muss aber dafür viel viel schneller treten (Drehzahl).

  • Schön erklärt , hast dir viel Mühe gegeben, Max! :top:



    Soweit ja alles grundlegend richtig...


    Aber kurze Frage am Rande, um welche Größen reden wir denn hier wenn gesagt wird ein 193 PS Berzin-E39 beschleunigt schlechter als der 530d mit ebenfalls 193 PS?
    Sind da solch eklatante Unterschiede? Habs mangels Benzin-E39 ähnlicher Leistung bisher nicht testen können.


    Ich finde einem Laien kann man weiterhin auch eintrichtern, dass ein identisches Auto mit identischem Getriebe, ähnlicher maximaler Leistung ähnliche Beschleunigungswerte bringen kann. Wenn nicht gerade ein mikroskopisch kleines Zeitfenster gewählt wird...



    Wer allerdings Drehmoment mit Leistung "vergleicht" (...wo ist die geliebte Drehzahl geblieben?) sollte nochmal zur Schule und genau zuhören.
    ;)

    ↑ Das von mir gepostete Bild ist mein eigenes wenn nichts anderes angegeben ist ↑



    ´00 BMW 525d Touring seit 2012, ´98 BMW 523i Touring, ´96 BMW 316i Compact, ´96 BMW 318ti Compact, ´10 MB 200 CGI T ´14 VW Golf Variant, ´05 Dodge RAM SRT-10, ´82 Yamaha XJ550 und paar Zerquetschte

    Einmal editiert, zuletzt von Abraxas ()

  • Danke COB, besser hätte ich nicht antworten können.
    Abraxas, ich glaube da hast Du mich etwas missverstanden, bzw. ich mich nicht besonders gut ausgedrückt.
    Ich habe bewusst nicht geschrieben, ob der 530d, oder der 528i besser beschleunigt. Ich wollte bloß darauf aufmerksam machen, dass das gleiche Auto mit der gleichen Maximalleistung völlig unterschiedlich beschleunigen kann. Es kommt nun mal auf viel mehr an als die "Spitze des Eisbergs" wie ich es genannt habe.


    Zitat

    Wer allerdings Drehmoment mit Leistung "vergleicht" (...wo ist die geliebte Drehzahl geblieben?)


    Genau das wollte ich damit sagen! :top:


    Es macht mir sehr viel Spaß eure Feedbacks zu lesen!


    Wenn ich ehrlich bin finde ich meinen Vergleich zwischen S65 und M57 im Nachhinein selbst ein wenig verwirrend verfasst... Findet Ihr der part sollte geändert/ gelöscht werden? Oder ist er doch verständlich?


    Gruß

  • Hallo und servus zusammen.



    Ich wollte spaßeshalber meine Leistung berechnen.


    Laut diagramm hab ich 294,2 Nm @ 3480 1/s
    Und die maximale Leistung bei 6233 1/s


    Aber leider komme ich nicht auf das richtige Ergebnis.


    Ich rechne laut Formel.: (294,2 Nm x 6366 1/s) ÷ 9550


    Das währen aber 193Kw ~ 262Ps.


    Und das kann ja nicht stimmen. Weil laut Prüfstand hab ich 224,1 Ps
    ( Mit alten Lamdasonden)


    Entweder ich hab was falsch verstanden oder irgendwo meinen fehler.



    Könnt ihr mir da helfen?


    Mfg
    Bubi

  • Zitat

    Original von Abraxas
    Ich finde einem Laien kann man weiterhin auch eintrichtern, dass ein identisches Auto mit identischem Getriebe, ähnlicher maximaler Leistung ähnliche Beschleunigungswerte bringen kann.


    Eher umgedreht wird da ein Schuh draus, man kann dem Laien mit Prospekten (und von der "Fachpresse" wird das ja auch gern so kolportiert) eintrichtern, dass das Auto nur möglichst viele Nm haben muss und schon reist es Löcher in den Asphalt. Leider ist dem eben eben nicht so, wie man beim Vergleich Diesel/Otto immer schön sieht und wenn der Diesel nicht idL ist, aus den Nm auch eine adäquate Anzahl an kW zu zaubern.


    Bsp: Mein Bekannter hat einen 2.0 TDI / 103 kW, Auto nicht gerade leicht, ein Superb und der hat reichlich Nm, so an die 350 oder so. Mein kleiner 28i bringt dagegen nur 280, denkt wirklich einer, der führe mir davon ? Nicht wirklich. Das wäre vlt. dann der Fall, wäre es ein 125 kW, denn das Leistungsgewicht des Superb wäre dann doch etwas besser als das des 5ers.


    Schulbube: Lies mal deine Angaben nochmal genau. Du hast 3800 1/s ? Das wären mal eben fast 240.000 1/min. ;) Und du setzt das max. Moment (bei 3800 1/min) mit dem Nennmoment (was bei 6200 1/min dem Punkt der Nennleistung anliegt) gleich, auch das ist falsch. Folglich muss das in die Katastrophe führen. ;)

    Die BMW-Horde: 525iT (01-12) - 540iT (07-heute) - 540iA (09-heute) - 528iT (10-heute) - 520dT (18-heute)

    2 Mal editiert, zuletzt von COB ()

  • Ups das wahr jetz aber ganz falsch. :D sollte 1/Min heisen xd


    Heist es nicht, dass Triebwerke und keine Motoren bei BMW verbaut werden? :lol:


    Ach jetzt hab ichs. Ich brauch das Drehmoment was bei 6266 1/min anliegt. Dann stimmts


    Mfg bubi

  • Hallo zusammen,


    ich fand den Beitrag auch echt gut beschrieben. Top Ding :) Denn mir geht es so, dass ich die meisten Dinge zwar verstehe, sie allerdings meist nicht so einfach und verständlich formulieren kann. Toller Beitrag.


    Und jetzt zu meiner Frage zu diesem Thema.


    Ich habe mir erst vor kurzem meinen 530d gekauft und bin seit her auf der Suche nach einem Leistungsdiagramm für den M57 Motor, um ungefähr einschätzen zu können wie der Gute bewegt werden möchte.


    Kann mir da jemand Helfen?

  • Den Beitrag kannte ich bis jetzt noch nicht, aber gut, dass das mal jemand beschrieben hat! Respekt!


    Eine Anmerkung jedoch:
    Die Beschleunigung eines Autos bei einer bestimmten Geschwindigkeit ist direkt proportional zum Drehmoment des Motors bei der dazu entsprechenden Drehzahl und NICHT zur Leistung des Motors in diesem Punkt!
    Sonst müsste die Beschleunigung ebenfalls proportional zur Geschwindigkeit bzw. Drehzahl des Motors ansteigen ...

    Lieber Ethanol tanken als Ethanol trinken?!
    Nur Blitz, kein Foto!

    Zitat

    A lot of people think that putting bigger wheels and tires and in particular low profile tires on a car would give you more grip; and it's not the case! If you look at the motorsport categories around the world [...] they don't run such low profile tires; usually around 50% is the profile they normally run at. [Steve Pizzati, Top Gear Australia]

  • Stimmt, fällt mir auch gerade auf :D

    Lieber Ethanol tanken als Ethanol trinken?!
    Nur Blitz, kein Foto!

    Zitat

    A lot of people think that putting bigger wheels and tires and in particular low profile tires on a car would give you more grip; and it's not the case! If you look at the motorsport categories around the world [...] they don't run such low profile tires; usually around 50% is the profile they normally run at. [Steve Pizzati, Top Gear Australia]