M5 Handbremsbeläge in Nicht-M5 verbauen

  • Einstellen habe ich exakt nach TIS vorgenommen. Dabei wird die Rändelmutter (unten) soweit angezogen, bis die Beläge anliegen. Danch 12 Zähne wieder zurückdrehen. Verstanden habe ich das nie; bei anderen Fahrzeugen werden meist 3-4 Zähne zurückgestellt. Kann das jemand erklären ?

    Meine Theorie: Das muß heißen "1-2 Zähne zurückdrehen". Ich weiß, da steht 12. Das ist Blödsinn.

    Die Bilder in meinen Beiträgen stammen von mir und zeigen meine eigenen Autos - Ausnahmen sind entsprechend gekennzeichnet.

  • Das dachte ich bisher auch. Wenn man jedoch im TIS zB. Handbremse E46 nachliest , steht dort 10 Zähne zurückstellen. 1-0 kann wohl nicht gemeint sein...
    zB. E61: 8 Zähne zurück

    Gruß,
    Ekki

    Hinweis: alle Bilder in meinen Beiträgen sind, soweit nicht ausdrücklich anderweitig deklariert, meine eigenen

  • Scheinbar kann mir niemand plausibel erklären, warum man 12 Zähne lt. TIS zurückdrehen soll. Dass die 12 kein Tippfehler ist, belegt mein vorheriger Beitrag.


    Ich versuch´s erstmal mal allein:
    Durch das deutlich Zurückdrehen der Rändelschraube liegen die Beläge unten weniger an der Trommel an. Um trotzdem nach 3 Handbremsrasten Bremswirkung zu haben, muss die Stellmutter am Handbremshebel entsprechend weiter reingedreht werden. Das bewirkt, dass die Beläge oben deutlich näher anliegen als unten.


    Aus welchem Grund könnte dies vom Hersteller beabsichtigt sein ? Zwei Erklärungsversuche:
    1. bekanntlich wirken Trommelbremsen im Gegensatz zu Scheibenbremsen selbstverstärkend; daher benötigen nur mit Trommelbremsen ausgestattete Fahrzeuge keinen Bremskraftverstärker. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die auflaufende Seite des Belages näher an der Trommel ist als die ablaufende. Dann zieht sich der Belag beim Bremsen quasi in die Trommel rein. In unserem Fall würde das Prinzip je nach Fahrtrichtung zwar nur für eine Backe zutreffen, aber anscheinend reicht das. Damit hat man für beide Fahrtrichtungen immer eine auflaufende Seite zuerst an der Trommel anliegen, was reichen könnte.
    2. Mir ist aufgefallen, wenn ich die Trommeln (oben und unten) extra für den TÜV Termin knapp eingestellt hatte, dass Beläge recht zügig verschlissen wurden. Könnte sein, dass bei einem Rückstellen von nur 2 Rasten die Beläge doch etwas schleifen. Evlt. passiert das erst im heißen Zustand, sodass man das beim Einstellen nicht bemerkt.


    Falls 1. zutreffen würde, wäre mein Umbau evtl. gar nicht unbedingt notwendig gewesen ?(


    Bitte um Kommentierung....

    Gruß,
    Ekki

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  • Etwas einsam in diesem Thread , aber egal...


    Wie angekündigt, wollte ich auch rechts die oben besser passende (da kürzer) M5 Feder einbauen. Dabei stellte ich fest , dass an der Belagseite (scharze Stellen) und anscheinend auch etwas am Träger, geschliffen hat. Siehe dazu die Bilder "schleifen_trommel" und "schleifen1/2": LINK
    Normalerweise merke ich das beim langsamen rollen recht schnell, wenn etwas schleift; war hier anders :(
    Da ich keine Lust hatte die Beläge wieder auszubauen, habe ich sie kurzerhand seitlich ca. 0,5 mm incl. Träger abgeflext. Nicht die die saubere Lösung, hat aber geholfen...
    Kann natürlich auch sein, dass es an der schlappen Original_feder (oben) lag. Die habe natürlich auch gegen die M5-Variante ausgetauscht. Werde weiter berichten....
    Hand-Bremsleistung weiterhin phänominal :)

    Gruß,
    Ekki

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    Einmal editiert, zuletzt von ekkik ()

  • In dem Bild siehst du unterhalb der Feder eine Rändelschraube, diese wird bei montierter Bremstrommel/scheibe durch ein Radschraubenloch mit einem passenden Schlitzschrauber Zahn für Zahn gedreht. Hier: nach oben zum Lösen, nach unten zum Anziehen. SIehe auch TIS

  • Bin ja schon froh ,wenn sich überhaupt jemand hier zu Wort meldet. Ziemlich einsam hier....

    Gruß,
    Ekki

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  • Mein Verstellrädchen drehe ich fest bis ich die Scheibe nicht mehr von Hand drehen kann und löse dann 2-3 Zähne das wars. Brauche kein TIS dafür. Bremsmessung war immer perfekt. Nur sind meine Verstellrädchen links auf 3 Uhr und rechts auf 9 Uhr positioniert.

  • Mein Verstellrädchen drehe ich fest bis ich die Scheibe nicht mehr von Hand drehen kann und löse dann 2-3 Zähne das wars.

    Habe ich früher immer so gemacht, leider mit mäßigem Erfolg.
    Es bleibt trotzdem die Frage, warum das im TIS für E39/E46/E60 (auch Kombi) u.a. deutlich anders gefordert wird; also zwischen 8 und 12 Zähnen zurück ?


    @arti523: Blockieren deine Räder bei 40km/h auf trockener Strasse nach frisch eingestellter Handbremse ?

    Gruß,
    Ekki

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  • Anfangs ja, aber 10 mal so bremsen und die Briefmarken sind runter! :D


    Genau so ein Test mache ich nach jedem Wechsel der Feststellbremse auf Schotterweg um Gleichmäßigkeit beider Seiten zu überprüfen. Ist eigentlich überflüssig, denn ich stelle die ja schon so gut ein, aber trotzdem sieht man es so schön an den Spuren! :thumbsup:

  • aber 10 mal so bremsen und die Briefmarken sind runter!

    den Eindruck hatte ich bisher auch schon. Ich hoffe mit den breiteren M5/E60 Belägen komme ich etwas weiter....

    Gruß,
    Ekki

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  • Ich benutze die Handbremse nur zum Parken, driften tue ich ganz selten, also hält die schon paar Jahre! :D

  • Ich kann dir nicht wirklich konkret helfen, aber vielleicht ein bisschen mitdenken

    (...) Zwei Erklärungsversuche:


    1. bekanntlich wirken Trommelbremsen im Gegensatz zu Scheibenbremsen selbstverstärkend; daher benötigen nur mit Trommelbremsen ausgestattete Fahrzeuge keinen Bremskraftverstärker. Dies funktioniert jedoch nur, wenn die auflaufende Seite des Belages näher an der Trommel ist als die ablaufende. Dann zieht sich der Belag beim Bremsen quasi in die Trommel rein.

    Soweit schlüssig und der Unterschied der Bremskraft zwischen auf- und ablaufendem Bremsbelag ist nicht zu unterschätzen - Kenne ich gut von meiner Schwalbe.


    2. In unserem Fall würde das Prinzip je nach Fahrtrichtung zwar nur für eine Backe zutreffen, aber anscheinend reicht das. Damit hat man für beide Fahrtrichtungen immer eine auflaufende Seite zuerst an der Trommel anliegen, was reichen könnte.

    Aber hier komme ich nicht mit: Wie kann denn eine Simplex-Trommelbremse in beide Drehrichtungen immer den auflaufenden Bremsbelag zuerst an die Trommel bringen? Dafür musste doch der Abstand zwischen Den Belagen und der Reibfläche dynamisch veränderbar sein...
    Ich würde meinen, der in Fahrtrichtung betrachtet auflaufende Belag sollte naher dran sein, denn ich würde eine höhere Bremsleistung beim Vorwärtsfahren wollen.

    Viele Grüße
    Simon


    ---
    Ever tried. Ever failed. No matter.
    Try again. Fail again. Fail better.
    -- Samuel Beckett --

  • Ich würde meinen, der in Fahrtrichtung betrachtet auflaufende Belag sollte naher dran sein, denn ich würde eine höhere Bremsleistung beim Vorwärtsfahren wollen.

    Das scheint der Nachteil der Simplex-Trommelbremse, wie von BMW auch schon im 02 eingesetzt, zu sein. Nur eine auflaufende Backe pro Fahrtrichtung. So meinte ich das oben.
    Bei der Duplexbremse sähe das anders aus, dort werden beide auflaufenden Beläge (bei Fahrtrichtung vorwärts) angedrückt, jedenfalls theoretisch, da ich nie Fahrzeuge mit Duplexbremse besessen habe. WIe sieht das bei der Schwalbe aus ?


    Für die Feststellbremse ist Simplex eine gute Lösung, da hier gute Bremswirkung in beiden Fahrtrichtungen gewünscht ist.

    Gruß,
    Ekki

    Hinweis: alle Bilder in meinen Beiträgen sind, soweit nicht ausdrücklich anderweitig deklariert, meine eigenen

  • Bei einer Duplex-Bremse können dann beide Backen auflaufende sein, weil es ja zwei Nocken gibt, die auch unterschiedliche Flanken haben können. Ich kenn das von den MZ-Fahrern als beliebten Umbau auf Basis von Java-Bremsen - die Tschechen hatten sowas nämlich schon lange ;)
    Aber auch dann muss man sich entscheiden: Auflaufend in vorwärts- oder rückwärts-Fahrtrichtung - beides gleichzeitig funktioniert nicht.


    Den entscheidenden Nachteil von Simplex-Bremsen sehe ich aber darin, dass die Beläge unterschiedlich stark verschleißen (nämlich der auflaufende zuerst) und dann relativ schnell die Bremsleistung abnimmt, weil dann der ablaufende Belag eben doch zeitgleich anliegt.


    Aber letztlich ist das für eine Feststellbremse nur theoretisch wichtig, würde ich meinen. Um das Fahrzeug einfach nur gegen Losrollen zu sichern, sollte das allemal ausreichen.


    Edit: Die Schwalbe hat auch nur Simplex-Bremsen. Ich hab zwar vorn ne größere MZ-Trommel, aber auch das ist das gleiche Prinzip. Statt des Einstellmechanismus von BMW, den du oben fotografiert hast, gibt's bei Simson Beilagplättchen, die zwischen Nocken und Belag geschoben werden können. Damit kann man die Beläge unabhängig voneinander einstellen, muss aber jedesmal die Trommel öffnen.

    Viele Grüße
    Simon


    ---
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    -- Samuel Beckett --

  • @ekkik wie ich feststelle Handbremse ist nicht so beliebt , im Forum . Aber ich hatte Freude an deinem Bericht ! Wie ich festgestellt habe sind alle Beläge der Handbremse hinten gleich beim E39 . Durchmesser 185 mm , nur die vom M5 sind halt 10mm breiter .


    Danke für die Anregung , mal wiede ein Grund nach den Dingern zu schauen . :)


    Gruss der Lui


    Bearbeitung : hatte 2017 Probleme beim TÜV ( Handbremse ) , neue Bremsscheiben und Beläge hinten drauf gemacht , und Beläge Handbremse neu gemacht . Ergebniss alles top ! 2019 neuer Tüv Termin , Handbremse gerade so durchgegangen . Frage , muss ich jedes mal vor Tüv die Handbremse reinigen und pflegen ?

    Alle Bilder in meinen Beiträgen sind, soweit nicht ausdrücklich anderweitig deklariert, meine eigenen.

    Einmal editiert, zuletzt von lui1162 () aus folgendem Grund: hinzufügen , optional 1

  • Vielen Dank ! Bin froh , dass doch etwas Interesse vorhanden ist


    Zur Info noch eine weitere Erklärungsuche/findung:
    Da ich die rechte Trommel bekanntlich (s.o.) nochmal abnehmen mußte, kann man in dem Bild sehr schön die schleifende/tragende Fläche auf der Trommel sehen. Einmal, wie bereits erwähnt, das Anstoßen des Belages an der Stirnfläche der Trommel, aber auch, dass am offenen Ende der Trommel die Reibfläche nicht vollständig ausgenutzt wurde. Das könnte bedeuten, dass die M5-Trommel zwar die gleiche "Trommelbreite" hat, die Beläge jedoch durch die andere Ankerplatte weiter innen liegen. Dies erklärt dann auch die Probleme mit den "zu kurzen" Federstiften. Wurde zwar sicher im Thread schon mal erwähnt, aber nun hab´ ich es auch verstanden... ^^