Gasanlage E39 Erfahrungsbericht

  • Heute möchte ich, nach zweimonatiger „Test- und Beobachtungsphase“, meine Erfahrung mit der Gasanlage hier niederschreiben, nachdem die vorangegangenen Berichte hier in diesem Forum doch eher mager waren.



    Einbaudatum: 03.-04.12.2009
    Fahrzeug: BMW E39 520 i Touring
    Km: 139.700
    Werkstatt: Autoservice Rankers, Krefeld (http://www.autogas-rankers.de/ )
    Anlage: Flüssiggasanlage BRC MTM Eco Drive mit Minibetankung
    Tanktyp: IRENE 650 x 270, 73 Ltr. (brutto)


    Im November letzten Jahres entschloss ich mich, ebenfalls eine Gasanlage in meinem 5er einbauen zu lassen. Nach langer Recherche nach einem geeigneten Umrüster kam ich zu Autoservice Rankers in Krefeld. Inhaber Jens Rankers (übrigens im 7er Forum zu finden) und Kollege Sascha Rust erklärten mir in einem netten Vorgespräch die Vorgehensweise des Einbaus und die Funktionalität der Anlage. So wurde der 03.12.2009 als Umbau-Termin festgemacht. Eine Anzahlung wurde selbstverständlich ebenfalls abgesprochen. Ab diesen Zeitpunkt beantragten die beiden sofort das TÜV-Gutachten, was in der Regel etwa 10 Tage dauert. Am 02.12. stellte ich mein Fahrzeug bei den Jungs auf deren Gelände ab (ich komme aus Oberhausen), am 04.12. konnte ich mein Fahrzeug komplett umgerüstet incl. dem pünktlich eingetroffenen TÜV-Gutachten wieder abholen. Eine kurze Einweisung, schon war ich wieder weg.


    Der Tank wurde in der Reserverad-Mulde eingebaut und ist mit knapp 73 Ltr. Brutto-Inhalt vielleicht etwas zu klein. Man sagt, man müsse etwa 15-18% abziehen, da immer etwas Luft im Tank ist. Es könnte ein größerer Tank eingebaut werden, allerdings läge die Abdeckung um ein wesentliches höher (ca. 10 cm). So merkt man die leichte Anhöhung kaum, und selbst der Hund oder der Einkauf hat keine Beeinträchtigung. Die km-Leistung bei Voll-Betankung liegt um die 500 km (das maximalste, was ich erreicht habe, war 564 km), was meines Erachtens etwas verfälscht ist, da das Fahrzeug mit Benzin gestartet wird und die Anlage erst nach einer gewissen Aufwärmphase auf Gas umspringt und man die entsprechende Strecke auf Benzin fährt. Ich denke mal, dass bei wärmeren Temperaturen die Anlage eher umspringt, was sich dann natürlich auch wiederum auf die km-Leistung auswirken wird.


    Die LED-Anzeige, die über den Gasinhalt informiert, wurde in meiner Radio-Blende eingefasst. Die obere LED informiert, auf welcher Variante man gerade fährt – grünes LED = Gas, rotes LED entsprechend Benzin. Die unteren vier LED geben den Tankinhalt wieder. Wird die Reserve erreicht, blinkt das letzte (linke) LED. Ab dann kommt man in etwa noch ca. 120 km weit, je nach Fahrweise, bevor es dann automatisch auf (rot) Benzin umspringt und zusätzlich einen piependen Warnton abgibt.


    Selbstverständlich kann ich jederzeit auf Drücken auf den mittleren Button manuell zwischen Gas- und Benzinbetrieb umstellen, ein Leistungsverlust oder ein „Rucken“ merkt man zu keiner Zeit. Mein Benzintank ist max. zu einem Viertel gefüllt, was locker ausreicht.


    Gestartet wird das Fahrzeug nach wie vor mit Benzin, die erste Zeit wird auch mit Benzin gefahren (das maximalste, was ich auf Benzin bis zur automatischen Umstellung auf Gas gefahren bin, war 2,5 km, nachts bei minus 7 Grad). Ist die Gasanlage genügend aufgeheizt, stellt sie sich automatisch von Benzin- auf Gasbetrieb um, davon merkt man absolut nichts. Plötzlich leuchtet die rote LED dann eben grün. Beim Gasgeben und Beschleunigen merkt man keinen Unterschied zu dem vorherigen Benzinbetrieb, selbst dann nicht, wenn Gasgeben/Beschleunigen und Umstellung gleichzeitig passieren.


    Ich selber fahr in etwa 2.000 km im Monat und habe in den zwei Monaten jeweils für 30 Euro/Monat Benzin nachgetankt. Die max. Gaskosten liegen pro Betankung etwa bei 35 Euro (Gaspreis: 0,589 Euro und ca. 60 Ltr tanken – ja, ich habe tatsächlich 60 Ltr. rein bekommen). Im Schnitt liege ich allerdings bei ca. 25 Euro (nochmal zum Vergleich „damals“ mit Benzin: ca. 90 Euro/Betankung mit km-Leistung ca. 650 km).


    Getankt wird über die sog. Minibetankung, eine Art Mini-Einfüllstutzen direkt neben dem Benzin-Einfüllstutzen. Man sieht entgegen denjenigen, die den Stutzen in der Stoßstange haben, somit nichts, weil der Tankstutzen hinter der Tankklappe verschwindet. Über einen Adapter, der aufgeschraubt wird, wird der Gas-Tankstutzen befestigt: Adapter aufschrauben, Gas-Zapfhahn auf Adapter aufschrauben, Zapfhahn-„Drücker“ arretieren, und dann an der Zapfsäule den Tank-Knopf gedrückt halten. Leider steht man schon mal durch die Minibetankung etwas länger, wenn man den Tank leer gefahren hat und dann nachtankt. Erschrocken habe ich mich anfangs beim Abschrauben des Tankstutzens, da überschüssiges Flüssiggas mit einem lauten Zischen (etwa 3-4 Sekunden) entweicht. Aber daran gewöhnt man sich schnell.


    Der Spritverbrauch „Benzin“ im BC hat sich natürlich inzwischen von 9,7 auf 10 ltr erhöht. Okay, das sollte man dann einfach mal ignorieren.


    Im Motorraum wurde von den Jungs vom Autoservice Rankers alles fein und ordentlich verlegt. Keine Kabel/Schläuche/etc. liegen störend oder wirr durcheinander. Bisher gab es keinerlei Probleme mit der Gasanlage, wovon man auch bei dem stolzen Preis von knapp 2.400 Euro ausgehen sollte. Es braucht nichts nachträglich eingestellt werden, lediglich nach 25.000 km soll der Wagen zur Inspektion in die Werkstatt. Vielleicht hat hier ja jemand bereits Erfahrungen gemacht (Kosten?).


    Ich kann die Jungs nur wärmstens empfehlen, alles wurde zur vollsten Zufriedenheit erledigt. Ich hoffe, das bleibt auch so :)


    Wer Bilder sehen möchte oder noch Fragen hat, kann mich unter ICQ 231001301 oder Mail erreichen.