Lenkrad zittert beim Bremsen

  • Hallo,


    seit einiger Zeit ca. 4000 km habe ich bei meinem Auto das Problem, dass das Lenkrad, sobald man stärker bremst ( Abfahren von Autobahn ), nicht aber bei leichtem Bremsen oder Beschleunigen, das Lenkrad vibriert bzw. zittert, außerdem hört man die vorderen Reifen denke ich sehr laut. Ich denke nicht das es die Querlenker sind, aber was könnte es sonst sein? Ich habe einen 523ia Baujahr 1996 mit ca. 228000 km und M+S Reifen von Nexen.


    Das Einzige was mir noch einfällt ist, das das Lenkrad beim gerade aus fahren leicht nach Rechts gedreht ist, das ist seit dem kauf mit ca. 221000 km schon so.


    Mfg


    Stefan

  • Wenn du mal die Suchfunktion bemühst wirst du hier hunderte von Beiträgen zu exakt diesem Thema finden.


    Das können Querlenker sein, Zugstreben, spurstangen, Bremssättel, Stoßdämpfer und auch das Lenkgetriebe. Oder die Reifen. Oder es kommt von hinten. Oder die Spureinstellung stimmt nicht, worauf das verdrehte Lenkrad hinweisen könnte.


    Warum *denkst* du, daß es die Querlenker nicht sein können? :kratz:

    Die Bilder in meinen Beiträgen stammen von mir und zeigen meine eigenen Autos - Ausnahmen sind entsprechend gekennzeichnet.

  • Ich hätte gedacht, dass dad Lenkrad auch dann ausschlägt, wenn man nicht gerade bremst.


    Zusätzlich:


    Ich habe es jetzt mal getestet jeweils von 50 km/h runtergebremst:


    Starkes Bremsen: Alles Normal
    Mittleres Bremsen: Lenkrad schlägt aus, lautes Reifengeräusch vorne
    Leichtes Bremsen: Alles Normal


    Deshalb denke ich dass es vielleicht eher an den Bremsen als an den Querlenkern liegt.

  • Wenn einer der Gummis der Querlenker defekt ist, dann zieht das Auto beim starken bremsen in diese Richtung, ohne daß es das Lenkrad dreht. Defekte QL kann man auch beim auffahren auf Randsteine mit vollen Lenkradeinschag bemerken, das ruckt dann ziemlich heftig, v.a. am inneren Rad.


    Könnte bei dir in der Tat ein Problem mit den Bremsen sein. Wie alt sind die Bremsen denn? Hast du mal die Leichtgängigkeit der Kolben geprüft?
    Es gibt hier auch Berichte von verkantenden Bremskolben/-belägen an sehr alten Bremsen (so wie unsere ...), da half nur noch der Austausch der Bremssättel.

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  • Alte Lesererfahrung aus etlichen Autoforen über mindestens die letzten 15 Jahre hinweg:


    Fast immer, wenn jemand etwas vom Zittern des Lenkrads beim Abbremsen schreibt, verdächtigt er die Bremsen und zu 99%, wenn die Damen und Herren Fragesteller dann die Gnade walten lassen, das Forum, nachdem sie es über etliche Beiträge hinweg mit "es müssen die Bremsen sein" gefüttert haben, über das tatsächliche Ergebnis zu informieren, war es dann etwas am Fahrwerk.


    Von daher tippe ich auch in diesem Fall, dass es etwas mit dem Fahrwerk zu tun haben wird.


    PS: Ich hatte dieses Phänomen einmal bei meinem ex e34 ---- immer beim Abfahren von der Autobahn (geht eine Kurve runter), die ich täglich fahre, hat es beim Abbremsen in der Lenkung gezittert. Querlenker, auch Druckstrebe genannt, auf Rat meines Schraubers auf beiden Seiten getauscht, die guten Teile von Lemförder genommen, über den Preis inkl. Einbau erstmal geschluckt, aber dann war alles in Ordnung.

  • verstehe, kann das auch die Ursache dafür sein, dass wenn ich im ersten Gang, mit Standgas gegen die Bremse fahre, es mir so vorkommt als würde mein linkes Vorderrad ein Ei sein?

  • ehm, wäre evtl. gut das ein wenig auszuformulieren. Mir sagt das "ein Ei sein" nichts, und ich strenge mich wirklich an :D.


    Aber ja, wenn Achsteile verschlissen sind, gibt es Rückmeldungen vom Fahrwerk. z.b. im Stillstand mal versuchen, das Vorderrad ( vorzugsweise das Rad, welches das "EI" sein sollte ? ! ) richtung fahrzeugfront / Heck zu bewegen, also vor und zurück. Mit kraft ( nur der körperkraft). So hat man beim E36 HYdrolager Defekte , auf die schnelle überprüft. Da der E39 mit Zug / Druckstrebe ein ähnliches Konzept bedient, könnte ich mir vorstellen, dass deutlich defekte Lager , sich dabei auch bemerkbar machen sollten ( man sollte kein zu großes Spiel / Bewegungen bei der oben angeführten Methode erzeugen können ).


    Ansonsten wirklich mal in ne Werke , oder die Achse revidieren. Hatte bei beiden Fahrzeugen das Bremsenzittern / schlagen. (e36 / e39 ). Lag immer an der Achse / der Aufhängung. ( e36 hydrolager, e39 Streben ). :top:

    Alle, von mir publizierten, Bilder sind (allein) von mir persönlich angefertigt worden und stellen mein alleiniges (geistiges) Eigentum dar

  • So wie du das hier beschreibst, wird es nicht nur ein Querlenker sein. Defekte Achsteile verstärken das Bild dann noch.
    In diesem Fall klingt es vor allem nach einem defekten Radlager, was dann zu einer verzogenen Bremsscheibe geführt haben kann. Die Lenker werden aber zu 99% auch einen weg haben, sonst würdest du das nicht so stark merken.
    Beim E39 hat man nur durch drücken und ziehen am Reifen fast keine Chance, defekte Lager festzustellen. Wenn man das so schafft, sind die fast schon komplett zerstört. Das ist auch einer der Gründe, warum Defekte an der Aufhängung beim E39 selten auffallen.


    Diagnose, was genau defekt ist, ist allerdings über Beschreibungen auch schwierig, am Ehesten würde da eine Testfahrt was bringen. Oder mindestens mal auf einer Bühne gucken.

  • Querlenker, auch Druckstrebe genannt,

    Einspruch! Das sind zwei völlig verschiedene Teile! Die Querlenker halten den Radträger im 90° Winkel zur Karosserie, die Druckstreben sind bei den V8er Modellen das Equivalent zu den Zugstreben der R6er Modelle. Die halten den Radträger in der Längsrichtung in Spur. Beim R6 von vorne, beim V8 von hinten. Auf Zug bzw auf Druck; Daher dann auch er Name.


    @Nietzsche Wenn sich das Rad tatsächlich so verschiebt ist es wirklich eher die Zugstrebe, Test siehe oben!


    Wenn dein Auto noch mit Originalteilen ausgestattet ist (Ja, das kann gut sein! Ich habe den letzten originalen Lenker letztes Wochenende rausgeschmissen!), dann wird es allerhöchste Zeit für eine Fahrwerksrevision. Und wie gesagt: Nicht die Hinterachse aus den Augen verlieren! Spiel hinten spürst du genauso im Lenkrad.

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  • Sorry fürs OT aber :

    Ich empfehle die Fahrt auf eine Rüttelplatte!

    Hat mich total erstaunt, dass z.B. in Trier bei der Dekra und hier beim TÜV , nun auch so ein ding steht. Wohne etwas ländlich, daher hatte der TÜV soetwas nie / hat es nicht.


    Wahrscheinlich mit ein Grund wieso der 530i mit ausgenudelten Klapper kloppel Achsen über den TÜV kam.


    War echt positiv überrascht, als ich das beim TÜV ( hatte so einen 29€profi check für das Fahrzeug, welches in Erwerben wollte, machen lassen ) erlebt hatte.


    Hat jedoch etwas von den Hip Hop Videos und den Hüpfenden Autos :D:top:

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  • mhm, mit bewegt wie auf einem Ei fahren meine ich, dass es sich beim Fahren so anfühlt, als wäre das Rad oval und nicht rund, bzw. gibt es bei gleichem Bremsdruck mal mehr und mal weniger Widerstand. Das Auto hat vor 6000 km erst nen neuen Tüv bekommen, da stand der auf ner Rüttelplatte und alles war gut. Kann das so schnell passieren?

  • Kurzum: Ja. wenn z.b. ein Lager "angerissen" ist, und du plötzlich ne Vollbremsung hinlegst, kann es vollständig ausreißen ( bei ADAC Trainings passier das gerne ;) )


    TÜV bei dir oder bei einem Vorbesitzer / Verkäufer?. Egal wie toll die Platte ist, ich denke nicht, dass sie realistische Belastungen simulieren kann.( Mein e39 hat erst ab 100-120 kmh angefangen zu schütteln. Proportional mit der GEschwindigkeit zunehmend.


    Die Rüttelplatte simuliert ja Belastungen im Stand.


    Für gewöhnlich, wird ein Meister / Werkstattmensch, welcher den E39 kennt, bei einer Fahrt sofort merken was los ist / ob die Achse durch ist .

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  • Die Jungs beim TÜV haben auch nicht immer so die Megaahnung von allen fahrzeugspezifischen Fahrwerksdingen. Die wenigsten wissen z.B. daß die hinteren Querlenker immer unter Zug stehen und deswegen beim "prüfen" mit der Brechstange nie Spiel haben, auch wenn sie völlig am Arsch sind. Auf einer Rüttelplatte sieht und hört man nicht unbedingt was - außer bei völlig kaputt - aber man kann es spüren, wenn man die einzelnen Lenker anfaßt. Darf man vermutlich beim TÜV nicht - Sicherheitsbedenken.


    Die Verschlechterung von "schon weich" nach "unterirdisch" kann ganz schnell gehen. Wenn ein Gummilager schon angeknackt ist, langt einmal beim parken hart auf den Randstein fahren und es ist durch.


    Sehen deine Bremsscheiben denn gleichmäßig abgenutzt aus oder sind da auffällige helle oder dunkle - auch bunte - Stellen drauf?

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  • soweit ich das erkennen kann gleichmäßig abgenutzt. Wieviel würde denn im worstcase so eine reperatur, mit bremsen, radlager und querlenkern in einer Werkstatt in etwa so kosten?

  • aber man kann es spüren, wenn man die einzelnen Lenker anfaßt. Darf man vermutlich beim TÜV nicht - Sicherheitsbedenken.

    Das hatte ich bis zuletzt auch noch nie gesehen. Der Mann in Trier vom TÜV hatte dies jedoch gemacht, vorbildlich :D


    soweit ich das erkennen kann gleichmäßig abgenutzt. Wieviel würde denn im worstcase so eine reperatur, mit bremsen, radlager und querlenkern in einer Werkstatt in etwa so kosten?


    Teuer, wenn nicht selbst gemacht. komplette VA mit LEmförder , locker 1000-1200 ( natürlich mit Aufschlag auf die Teile uvm )


    Bremse würde ich echt selber machen, da ist nichts schwer dran. Werke wahrscheinlich 500-700 ? ( habe bremsen noch nie machen lassen)


    Radlager kann ich nichts zu sagen. Habe es beim e36 mal wechseln lassen, beidseitig. Kam auf 500€ ~ . Musste aber mit brenner / eiskühlung gemacht werden, weil so eckelig fest.


    Anschließend Vermessen nicht vergessen

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  • Kuck dir auf daparto.de die Ersatzteilpreise an, nimm Lemförder oder TRW. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, daß es billiger kommt und weniger Nerven kostet, wenn man alles auf einmal macht. Und ja, das ist sackteuer. Aber danach hast du fahrwerkstechnisch einen Neuwagen.


    Stoßdämpfer und Zugstreben solltest du zeitgleich machen, da die ZS eh raus müssen um die Stoßdämpfer zu wechseln. Ebenso die Koppelstangen. Domlager und die Gummiunterlagen unter und über der Feder nicht vergessen, Staubschutzmanschette und Anschlagpuffer auch nicht. Lager für den Stabi besorgen - da man die leicht wechseln kann würde ich(!) da billige verbauen und lieber öfter mal wechseln.


    Die Querlenker und Spurstangen kann man auch zusammen oder in einem Zug mit dem Rest machen. Fahrwerk muß danach eh jedes Mal vermessen und eingestellt werden.


    Hinten sind die Lenker alle ganz gut zu erreichen wenn man die Achse mit einem Getriebeheber hochpumpt! Für die Integralgelenke braucht man einen Becher-Abzieher und für die Koppelstangen einen extra flachen Schlüssel.


    Fährst du ne Limo oder nen Touring? Wenn Touring: Stahl- oder Luftfeder?


    Am besten, du suchst dir einen Kollegen hier aus dem Forum, bringst dem Bier oder Bargeld - je nach Absprache - in ausreichender Menge mit und ihr baut das am Wochenende zusammen zusammen. Dann lernst du direkt auch mal was dabei ;) und es taugt am Ende was!


    Falls du das in einer Werkstatt machen lassen wirst: Die Gummilager an der Karrosserie müssen in Normallage angezogen werden, sprich das Auto steht auf dem Boden bzw die Achse ist hochgepumpt! Laß dir das am besten schriftlich zusichern.


    Solange man die Bremsschläuche nicht anfaßt sind die Bremsen beim E39 wirklich simpelst aufgebaut. Du brauchst einen 5er, 6er und 7er Imbus, eine 19er Nuß (oder war es 21? ?( ) und einen dicken Schraubenzieher bzw einen Bremskolbenrücksetzer. Allerdings habe ich vollstes Verständnis dafür, wenn du da nicht selber drangehen willst.

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  • mhm, vielen Dank, für die Beschreibung. Ich fahr morgen mal in ne Werkstatt und lass den mal von unten und der Seite anschauen. Was wäre denn wenn nur ein Rad bzw. nur vorne links defekt ist und der Rest nicht?

  • erfahrungsgemäß : Wenn eine Seite ausgeschlagen ist, lässt die andere nich lange auf sich warten. Deswegen wechsel ich immer beidseitig.


    Wenn du es selber machst / kannst, kannst du auch nur eine SEite machen. Darfst dann aber in Tagen / Wochen / Monat wieder die selbe Arbeit auf der anderen Seite machen

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