Kaltstartprobleme Gelegentlich MKL Motor läuft dann unrund

  • Hallo Kollegen,


    mal eine Frage an die Experten.


    Mein Wagen hat auch gelegentlich bei Kaltstart, vor allem im Winter, Verbrennungsaussetzer (so stehts im Fehlerspeicher).


    Zündkerzen und Zündspulen sind neu. Kompression im kalten (wegen Verdacht auf Hydros) Zustand gleichmäßig bei ca. 13bar. Laufleistung: 320tkm.


    Wenn ich ihn bei den aktuellen Temperaturen im Stand warmlaufen lasse kommt es (meist) zu unrundem Motorlauf, z.T. leuchtet dann die MKL.


    Wenn ich den Motor aus mache und neu starte, läuft er wieder normal.


    In letzter Zeit habe ich mir angewöhnt, gleich loszufahren. Dann tritt das Problem nicht mehr auf.


    Meine Frage nun: Kann ich das so weiter praktizieren, oder handle ich mir Folgeschäden ein?


    Hydros tauschen würd ich mir zwar zutrauen (Vanos selbst überholt), aber nicht das Einstellen der Steuerzeiten - keinerlei Erfahrung damit.
    Zumal es heißt, die Lagerleisten sollten ggf. mitgewechselt werden - können Verschleiß aufweisen.
    Insofern kein günstiges Vergnügen und ich bräuchte Unterstützung.


    Ich weiß, dass das Steuergerät Verbrennungsaussetzer bemerkt und damit wohl auch den Kat schützen will. Aber ist damit alle Gefahr beseitigt?
    Der Motor soll, wenn möglich, noch 100.000km halten.


    Stefan

  • Gleiches Phänomen haben wir gelegentlich bei unserem 520i M54 Bj. 2001 auch, die Kaltstartanreicherung haut wohl etwas zu viel Sprit rein, wenn wir gleich losfahren, kann unrunder Motorlauf auftreten. Ebenso neigen diese Motoren zum Absaufen, wenn man nur eine ganz kurze Fahrstrecke, z.B. zum Umrangieren, fährt, und dann am nächsten Tag wieder startet.
    Deshalb mein Rat, nach dem Starten sofort losfahren.


    Unser Motorsteuergerät hat den Softwarestand 40, ein neuerer 520i (Bj, 12.2003) hat den Softwarestand 70, der zeigt diese Erscheinungen nicht.


    Frage an die Experten: Kann man die Software ändern?

  • Ich vermute in meinem Fall eher die Hydros hinter den Verbrennungsaussetzern. Das ist ja ein bekanntes Problem.


    Muss man da handeln, oder kann man einfach so weiterfahren?

  • Verbrennungsaussetzer finden die Kats nicht sooo cool, aber aus Zucker sind die auch net. Hab das Problem im Winter ab und an auch mal, schon Jahre, bisher hats immernoch locker für die AU gereicht.

    Kranplätze müssen verdichtet sein!


    „Alles Komplizierte ist unnötig. Alles Notwendige ist einfach - genau wie mein automatisches Gewehr.“ ―Michail Kalaschnikow

  • Ich schließe mich mal dem Thema hier an, da mein Wagen die gleichen Symptome aufweist.


    Bei mir ist der kaltstart zwar etwas unruhig, jedoch kommt keine MKL und im Fehlerspeicher ist auch nichts.


    Jedoch wenn ich den Wagen 2 Wochen oder länger mal stehen lasse und dann wieder anschmeiße, läuft der Motor wie spürbar unruhig und die MKL leuchtet auf.
    Dann wenn die Drehzahl nach einer Weile gefallen ist, mache ich den Motor aus und starte ihn wieder. Dann läuft er wieder auf allen Zylindern und auch ruhig.
    Je länger ich den Wagen stehen lasse, desto schlimmer wird es. (schwache Batterie schließe ich hier aus, da ich die bei solchen Fällen geladen hatte)


    @shotokan
    Wird der Start bei dir schlimmer je länger du den Wagen stehen lässt?

    BMW E39 — Nicht nur Freude am Fahren, auch Freude am Schauen
    ... aber keine Freude am Zahlen

  • Die MKL kommt bei meinem auch nicht jedes Mal. Allerdings fängt der ganze Wagen an zu vibrieren.


    Nach einer kalten Nacht zu dieser Jahreszeit hab ich aber die Symptome eigentlich immer. Im Sommer tritt es weniger auf und z.T. gar nicht.
    Wenn ich zurzeit gleich losfahre, fällt es nicht auf. Eine Straße weiter vor der geschlossenen Bahnschranke muss ich die Drehzahl aber bei etwas 1500U/min halten, damit das Problem nicht auftritt.


    Wenn ich jetzt gleich nochmal losfahre, werde ich nichts merken, weil der Motor von einer Fahrt vor 2 Stunden noch nicht völlig ausgekühlt ist. Ansonsten ist es am schlimmsten, je kälter es ist und je länger der Motor nicht gelaufen ist. Wobei eine Nacht da ausreicht.

  • N'Abend.
    Ich schließe mich ebenfalls an.
    Tritt bei mir bei jedem Kaltstart auf. Er springt gut an und läuft zunächst OK, aber nur, wenn ich direkt losfahre. Im Leerlauf läuft er zunächst mit erhöhter Drehzahl ganz ok, fängt aber nach ca. 20sec. an zu ruckeln und stirbt dann irgendwann ab. Wenn ich an eine Kreuzung heranrolle (10km/h), stirbt er in dem Moment ab, wenn ich wieder Gas gebe.
    Ist er dann aus, springt er sofort wieder an und läuft wieder für 20 sek. Ok, dann geht das Theater von vorne los.


    Das wiederholt sich exakt so lange, bis die Kühlmitteltemperatur das blaue Kästchen verlässt, danach fällt er in einen ruhigen und stabilen Leerlauf.


    Any Ideas? Lambdasondenheizung? Lmm? Fehlerspeicher spuckt nur Symptome aus, aber keine Lösung (Zündaussetzer). Spulen quertauschen bringt nix, der Fehler wandert zufällig.


    Grüße in die Runde.


    Edit: Ist auch ein m54b30

  • In meinen Augen sind die Hydros da (leider) die plausibelste Ursache. Es braucht ja nicht viel um den Zylinderkopf etwas zu erwärmen. Und das reicht dann vielleicht schon, dass sich klemmende Hydros lösen.

    Kranplätze müssen verdichtet sein!


    „Alles Komplizierte ist unnötig. Alles Notwendige ist einfach - genau wie mein automatisches Gewehr.“ ―Michail Kalaschnikow

  • Dachte ich beim lesen der verschiedenen Threads auch immer wieder. Aber warum läuft's dann mit der Kaltlaufanhebung rund? Die Rüttelei fängt immer erst dann an, wenn er (vermute ich) von dem festen Kennfeld in den sensorgesteuerten Lauf wechselt. Zumindest erkläre ich mir das mit meinem Laienwissen so. Lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.
    Bin außerdem noch nicht dazu gekommen, mir das mal mit den Livewerten anzugucken. Tritt ja nur morgens auf dem Weg zur Arbeit auf und da hab ich die Kinder im Auto und keinen Kopf für Experimente... :)

  • Dachte ich beim lesen der verschiedenen Threads auch immer wieder. Aber warum läuft's dann mit der Kaltlaufanhebung rund? Die Rüttelei fängt immer erst dann an, wenn er (vermute ich) von dem festen Kennfeld in den sensorgesteuerten Lauf wechselt. Zumindest erkläre ich mir das mit meinem Laienwissen so. Lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.
    Bin außerdem noch nicht dazu gekommen, mir das mal mit den Livewerten anzugucken. Tritt ja nur morgens auf dem Weg zur Arbeit auf und da hab ich die Kinder im Auto und keinen Kopf für Experimente... :)

    Anderer Erklärungsansatz: Das Motorsteuergerät registriert Verbrennungsaussetzer. Wenn es in einer definierten Anzahl Kurbelwellenumdrehungen (Kurbelwellensensor) mehr als eine vorgegebene maximale Anzahl Verbrennungsaussetzer registriert, schaltet es die Einspritzung des betreffenden Zylinders ab. MKL bzw. Fehlerspeichereintrag gibt's auch erst bei einer gewissen Anzahl. Daher, weil das Steuergerät die Verbrennungsaussetzer zunächst erkennen muss, um die Einspritzung abzuschalten, läuft der Motor auch kurz nach dem starten zunächst rund. Danach aber nicht mehr.


    Ich hatte mal ein PDF dazu. Finde es gerade leider nicht mehr.


    Das würde das Symptom erklären. Ursächlich könnten demnach trotzdem die Hydros sein. Durch einen Fehlfunktion eines oder mehrerer Hydros schließt ein oder mehrere Ventile nicht komplett. Kompression fehlt. Es kommt zu Verbrennungsaussetzern, die das Steuergerät erkennt. Es schaltet die Einspritzung am betreffenden Zylinder ab und wir sind wieder am Anfang der Problemstellung.

  • Hallo zusammen,


    die Kaltstartprobleme scheinen beim e39 normal zu sein, ist also eher ein feature.


    Vielleicht liegt es ja an der Software im Motorsteuergerät.


    Hat schon mal jemand einen Wechsel des Steuergeräts ausprobiert?


    PS: Mit einem Motorstop vor jeder Ampel morgens tut man ja auch was für die Umwelt;-)

  • Motorsteuergerät so einfach wechseln ist nicht. Das ist mit der Wegfahrsperre "verheiratet" und lässt sich nur sehr schwer wieder "scheiden"

    Ich unterstütze niemanden der zu Faul ist die Suchfunktion zu nutzen :finger:


    Carly taugt immer noch nichts am E39

  • das wäre das einzige was man versuchen könnte. Ist aber auch keine Garantie.

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  • Wie kann man denn ein Update des Motorsteuergeräts machen? Mithilfe eines Laptops und Spezialsoftware?

  • Hier ist ein ähnliches PDF zum Motor Management des M52 (Siemens MS42). Für den M54 ab FL (Siemens MS43) finde ich gerade nichts. Ich nehme an, der Unterschied zum MS43 ist nicht allzu groß (?).


    http://www.beisansystems.com/m…ENGINE_CONTROL_SYSTEM.pdf


    Ab Seite 23ff.: Misfire Detection.


    Interessant:


    1. Die Anzahl der zulässigen Verbrennungsaussetzer ist abhängig von mehreren Faktoren.


    2. Zwar ich die Erkennung von Verbrennungsaussetzern ein fortlaufender Prozess, aber unter gewissen Betriebszuständen (u.a. wechselnde Motorlast, schwankender Drosselklappenwinkel) wird diese Erkennung deaktiviert (Seite 24).


    Im Leerlauf (mehr als 512U/min) werden Verbrennungsaussetzer erkannt.


    Wenn ich bei kaltem Motor gleich losfahre, in der nächsten Straße vor der Bahnschranke stehe und die Drehzahl bei 1500U/min halte, hatte ich kein Problem mehr mit unrundem Motorlauf, MKL und Verbrennungsaussetzer.
    Ich dachte bisher, dass dann auch keine Verbrennungsaussetzer passieren. Das dürfte aber nicht stimmen. So konstant kann man die Drehzahl wahrscheinlich per Pedal gar nicht halten.


    Wenn ich die Situation nun anhand der technischen Dokumentation bewerte, dann verstehe ich das so, dass unter diesen Umständen die Erkennung von Verbrennungsaussetzern ausgesetzt ist. Es kann also weiterhin zu Verbrennungsaussetzern kommen, ich bekomme das nur nicht mehr mit.
    Mögliche Folgeschäden, z.B. für den Katalysator, muss man entsprechend bedenken.


    Auf Seite 25 findet sich eine Übersicht der Verbrennungsaussetzer Fehler und Ursachen.

  • Also ich habe beim M54 keine Kaltstartprobleme, springt mit Betätigung des Anlassers nach Einer Sekunde an, geht für ein paar Sekunden in den erhöhten Leerlauf (ca 1000 min-1) und regelt sich dann langsam runter. Von „eurem Normal“ also weit weg.


    Bei den hier geschilderten Problemen würde ich zunächst das Spritzbild der Einspritzdüsen prüfen, die ggf mal ordentlich reinigen (im Zweifel ersetzen) und in dem Zuge die Dichtungen der Düsen erneuern. Nächste Frage: Wie alt ist die Vanos und wurde die schon mal überholt? Nockenwellensensoren (besonders Auslassseite) sind auch immer ein Thema. Erst wenn dieser jahrealte Kram mal durchgecheckt wurde, kann man sich immer noch gedanken zum MSG machen.


    Meine 2 Pfennig dazu.

    Gruß
    Jan
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