Überdruck im Kurbelgehäuse trotz Neuerungen

  • Guten Abend,


    ich bin seit noch nicht ganz so langer zeit, begeisterter Leser eures echt super aufgestellten Forums.


    Ich bin nun seit nun ca. einem Monat stolzer Besitzer eines e39 530d Touring.
    So weit so gut, war ich eigentlich auch ganz zu frieden, bis auf die noch nicht gemachte Hardyscheibe. Aber das soll jetzt nicht das Thema sein.


    Ich habe folgendes Problem:


    Ich habe seit Übenahme des Wagens die KGE Einheit und alle Unterdruckschläuche, sowie das Rückschlagventil zum BKV neu gemacht.
    Einen neuen Dichtsatz für die Vakuumpumpe werde ich die Woche noch verbauen wenn er ankommt.


    Trotzdem komme ich nicht weiter und auch die unzähligen Threads sowie die Diesel-Bielbel haben mir nicht so richtig geholfen.


    Ich habe nämlich immernoch Überdruck im Kurbelgehäuse bzw am Öleinfüllstutzen, so dass der abgeschraubte Deckel darauf tänzelt. Dazu kommt ein Klackern aus der Vakuumpumpe


    Ich habe beim erneuern der Unterdruckschläuche den abgang der Vakuumpumpe bei laufendem Motor zu gehalten und siehe da, das Klackern verschwindet und der Dampf wird weniger.ABER er verschwindet nicht vollständig.



    Leider ist die Verminderung des Dampfes nach dem wechseln der Schläuche nicht geblieben, wie im Moment des zu haltens.


    Ich entschuldige mich für die schlechte Beschreibung an dieser Stelle.


    Ich denke das Im Unterdrucksystem noch immer eine undichtigkeit besteht nur kann ich diese nicht finden.


    Der Fehlerspeicher gibt "leider" keine Fehler.


    Ich weiß mittlerweile nicht mehr was ich noch machen soll außer meinen Pumpendichtsatz zu verbauen und die VTG Unterdruckdose auf Undichtigkeit zu prüfen.


    Trotzdem verstehe ich nicht was genau den Unterdruck im Kurbelgehäuse herstellt, da ja die Vakuumpumpe offensichtlich nur in dieses hinein fördert.


    Zu guter Letzt habe ich festgestellt das meine Abgase nicht wie bei einem Turbo üblich, als sanftes, durchgehendes Gas entweichen, sondern mehr wie bei einem Fahrzeug ohne Turbo.
    Was ich damit beschreiben will sind leichte "Druckstöße" wie vom Kolbenausstoß eines Zylinders.


    Ich hoffe und bedanke mich schon einmal im Voraus für eure bestimmt sehr hilfreichen Antworten.

  • Bei dir ist die VDD defekt. Die sorgt für den Überdruck im Kurbelgehäuse.

    Und dadurch kann der Turbo über KGE Stutzen (zum Reinluftrohr vor Turbo) keinen Unterdruck aufbauen? Naja, muss nicht sein. Es könnten auch die Verbindungen und der Schlauch selbst sein (wenn KGE intakt), bis hin zu einen noch größeren Problem: erhöhte Blow-By Gase durch verschlissene Kolbenringe.
    Beim Diesel hat man im Leerlauf generell Überdruck im Kurbelgehäuse. Erst ab einer gewissen Drehzahl (Luftdurchsatz durch Turbo) entsteht ein Unterdruck an der KGE. Der Überdruck im Leerlauf darf nur nicht zu hoch sein. Richtwerte für VW sind 5 mbar. Bei BMW wird das nicht sonderlich anders sein. Das Problem bei zu hohem Überdruck ist der Ölrücklauf vom Turbo in das Kurbelgehäuse. Wird der durch zu hohem KG-Druck behindert, drückt das Öl auf der Verdichter- oder Turbinenseite durch die dynamischen Lagerdichtungen aus dem Lagergehäuse nach "außen" -> zum Kat oder in den Ansaugtrakt.


    Was aber jetzt die Unterdruckpumpe direkt mit Kurbelgehäuseentluftung (Über- / Unterdruck im KG) zu tun hat, wüßte ich nicht. Jedenfalls nicht beim M47N / N2. Und beim M57 ist es, denke ich, ähnlich aufgebaut.

  • Erstmal danke für die schnellen Antworten.


    Das es die VDD sein könnte habe ich schon mal gedacht und danach ganz schnell verdrängt und mich erstmal den Unterdruckschläuchen gewidmet.


    Ich werde mir mal alles besorgen was man laut Diesel-Bibel zum wechsel der VDD benötigt.


    Gibt es eventuell noch Tricks und Tipps zum ausbauen der Injektoren?

  • Auch beim Diesel gibt es keinen Überdruck im Kurbelgehäuse! Jedenfalls so lange alles OK ist.
    Und der Überdruck kommt zu 99% von von einer defekten VDD, wenn die KGE OK ist.
    Das ist Fakt.
    Das hat nix mit Unterdruckschläuchen oder sonstigem zu tun!


    Tipps und Tricks zum Ausbau der Injektoren gibt's im Forum oder bei bedarf schreib mir ne PN.

  • Auch beim Diesel gibt es keinen Überdruck im Kurbelgehäuse! Jedenfalls so lange alles OK ist.

    Das stimmt leider nicht. Ich habe an 6 M47N2 Motoren den Überdruck am Peilstab und Öleinfülldeckel gemessen. Und ALLE zeigten im Leerlauf mindesten 1,5 bis 2 mbar Überdruck. Wurde dann die Drehzahl erhöht, schlug der Überdruck ab grob 2000 U/min in Unterdruck um. Das liegt einfach daran, dass der Unterdruck an dem Stutzen des Ventildeckels, der von der KGE führt, durch den Unterdruck im Ansaugschlauch vor dem Turbo erzeugt wird. Und dieser ist im Leerlauf zu gering (Luftdurchsatz zu gering), um die entstehenden BlowBy Gase "abzusaugen".


    Einfache Prüfung mit Schlauchwaage
    Auch Papers gibt es im Netz.



    Ich denke, beim Diesel sind die BlowBy Gasanteile deutlich höher, als beim Benziner, wel die Kompression deutlich höher ist.

  • Wir reden hier nicht davon das dort im Leerlauf ein Messbarer Unterdruck entsteht. Es dürfen nur sehr wenig bis keine Öldämpfe austreten. Das ist so!
    Und trotzdem spricht man von Unterdruck. Weil es nicht rausplökern darf bzw soll.
    Man merkt hier immer sehr schnell wer Ahnung vom Schrauben hat und wer nicht.
    Vielleicht solltest du deinen Diesel erst mal in Ordnung bringen? :pop:

  • Was die Unterdruckschläuche angeht habe ich sie eher wegen starker "Vibration" bzw dröhnen im Fahrzeug bei Leerlaufdrehzahl in angriff genommen.(zusammen mit neuen Motorlagern)


    Dabei viel mir auf das die Schläuche allgemein in einem sehr schlechten Zustand waren (am Motorlager war einer abgerissen/brochen und da ich 6m gekauft hatte, wurden sie auch getauscht.


    Aber im allgemeinen können sie doch der Grund für geringen Überdruck sein, da die Vakuumpumpe in den Ventildeckel fördert oder verstehe ich das falsch?

  • Die Unterdruckschläuche zu tauschen ist immer richtig!
    Was soll denn bei der Vakuumpumpe zu mehr als Normalem Lufteintrag führen?
    Mir fällt nix ein!
    Mach mal den Ladeluftschlauch am AGR ab. Da steht bestimmt Öl im AGR Ventil.

  • nur damit hier keine Missverständnisse entstehen.


    Das die VDD hin ist, stelle ich nicht in frage und ich werde sie auch bald möglichst tauschen.


    Das AGR hatte ich erst letztes Wochenende unten, es ist kein Öl im AGR und auch nicht mehr als ein minimaler Ölnebel im Ladeluftschlauch.


    Allerdings ist in der Ansaugbrücke und im AGR-Ausgang richtung Motor Ölkohle, aber eigentlich auch nicht mehr als es hier auf dem ein oder anderen Bild zu beobachten ist.


    Das AGR und die Ansaugbrücke werde ich bei der Demontage für die VDD gleich mit reinigen.


    Ich habe mir die Anleitung in der Diesel-Biebel angeguckt und wollte trotzdem wissen ob ihr noch den ein oder anderen Tip habt?


    PS: Auch im Ladeluftschlauch nach dem Ladeluftkühler richtung Turbo, habe ich kein Öl feststellen können bzw auch hier nur ein leichter Ölnebel.

  • Und trotzdem spricht man von Unterdruck. Weil es nicht rausplökern darf bzw soll.

    Tut es aber. Jedenfalls bei allen M47N und N2 Motoren, die ich gesehen habe. Und 1,5 - 2 mbar Überdruck sind eben kein Unterdruck. Und die sind mit einer einfachen Schlauchwaage wunderbar messbar.


    Zitat

    Man merkt hier immer sehr schnell wer Ahnung vom Schrauben hat und wer nicht.

    Sorry, aber auf sowas reagiere ich nicht. Ich nenne Zahlen, die ich persönlich gemessen habe. Sie erzählen von "wenig bis keine". ich erkläre mein Verstndnis technisch, warum das im Leerlauf normal ist. Ihre Antwort "das ist so!" Begründen Sie bitte technisch, woher im Leerlauf im KG und Kopfbereich (unter VD) ein Unterdruck kommen soll. Ich habe den toten M47N2 bis auf die letzte Schaube zerlegt. Und auch den Ventildeckel mit den darunter liegenden Plastikteilen für BlowBy Gasführung zur KGE, weil ich genau wissen wollte, was und wie es funktioniert. Auch an meinem funktionierenden ATM habe ich die Sachen mehrmals auseinander gehabt.

    Zitat

    Vielleicht solltest du deinen Diesel erst mal in Ordnung bringen?

    Wie schon gesagt, es war nicht nur meiner, sondern 5 weitere E90/E91. Und keiner von denen hatte Beschwerden.

  • Wer es denn glaubt. Die 5 Diesel standen bestimmt auch noch in Reihe und Glied!
    Weisst du, es ist schon Traurig genug das du nicht mal einen richtigen Überdruck erkennst wenn du ihn siehst!
    Das sagt schon alles!

  • Also ich möchte nicht den altklugen spielen, aber mit eurem Streit welcher keiner sein muss, ist keinem geholfen.


    Ich habe selbst einige Zeit gebraucht um einen guten Freund und gelernten KFZ-Mechatroniker davon zu überzeugen das dort Unterdruck herschen sollte.


    Im allgemeinen scheint das aber Motor/Firmen bzw allgemein Bauart bedingt zu sein, ob dort jetzt ein Unterdruck sein sollte oder nicht.


    Tatsache ist der M57 sollte Unterdruck im Kurbelgehäuse haben und Tatsache ist auch, dass egal bei welchem Motor ein Überdruck im höheren Maße dem Wirkungsgrad bzw allgemein der Kraft der Kolben entgegen wirken würde.


    Ob da jetzt bei einem anderen Motor/Marke die 650mbar richtig oder noch in einer Toleranz liegen, sollte hier nicht Streitpunkt sein.

  • Wer es denn glaubt. Die 5 Diesel standen bestimmt auch noch in Reihe und Glied!
    Weisst du, es ist schon Traurig genug das du nicht mal einen richtigen Überdruck erkennst wenn du ihn siehst!
    Das sagt schon alles!

    Tut mir leid, aber an Unterhaltungen solcher Art bin ich nicht interessiert. Und technisch kam, wie erwartet, nichts.

    Tatsache ist der M57 sollte Unterdruck im Kurbelgehäuse haben und Tatsache ist auch....

    Hier meine Messungen an M47N2 Motoren: Link.
    Ist ein Zip File mit 6 kleinen Handyvideos.Da kann man schön sehen, wie der 1 - 2 mbar hohe Überdruck ab ca. 2000U/min in Unterdruck umschlägt.
    Bei allen diesen Motoren kamen beim geöffneten Öleinfülldeckel im Leerlauf Blowby-Gase raus, so dass der Deckel leicht "tänzelte". "Leicht" ist aber subjektiv. Messungen: 1 bis 2 mbar Überdruck im Leerlauf. Wenn Du Dir im Baumarkt in Aquarium-Abteilung einen 8 - 9 mm Schlauch kaufst und ein Ende etwas mit Tape aufdickst, damit es im Peilstab dicht sitzt, kannst Du bei Dir nachmessen, was Du an Druck im KG hast. Für Messung am Öleinfülldeckel bräuchst Du einen präparierten Deckel. Kann ich Dir bei Wunsch schicken.

    Ob da jetzt bei einem anderen Motor/Marke die 650mbar richtig oder noch in einer Toleranz liegen

    Wo hast Du diese Zahl her? Beim halben bar Überdruck im KG würden dir alle Dichtungen um die Ohren fliegen. Auch deinen Ölpeilstab kannst Du bei dem Druck gleich festkleben. Wie schon gesagt (siehe auch Papers), VW Vorgabe ist max. 5 mbar. BMW veröffentlicht solche Daten nicht, aber im E90 Forum habe ich mal was von max. 15 mbar gelesen. Ist aber keine offizielle Zahl.


    VDD wechseln: kannst Du natürlich machen, schaden tut es nicht. Ob sich der Aufwand lohnt und das Problem damit gelöst ist, wirst Du erst hinterher sehen. Injektoren ausbauen bei den M47N2 VD's war easy. Da der Deckel aus Plaste besteht, klemmen die Injektoren nicht im Schacht und gehen problemlos raus. Besorg Dir aber gleich neue Dichtungsscheiben für Auflagefläche. Auch ein kleiner Staubsauger mit dünnerem Schlauch als Saugrüssel ist sehr hilfreich. Der Dreck rieselt nach dem Rausziehen der Injektoren nach unten zur Bohrung -> Auflagefläche voller Dreck. Oder Du reinigst den abgenommenen Deckel draussen mit Pressluft.


    Gruß und viel Erfolg

  • Das die Injektoren bei den 2 Autos die du eventuell gemacht hast leicht raus gingen mag sein. Aber das kannst du auf keinen Fall verallgemeinern. Frag mal ein paar leute die die ihre nicht raus bekommen haben. Das ist einfach Falsch. Der User SRT57 ist ein aktuelles Opfer.
    An deinen Tipps ist also nicht viel dran. Mal gehen die Injektoren gut raus und mal eben nicht!


    Und nur mal so am Rand erwähnt, die Injektoren sitzen nicht im Plastik, die sitzen schon richtig im Motor. Du hast wirklich noch keine Injektoren raus genommen! Auf dein gereschreibe kann man nix geben!

  • Jeder der schon mal mehr als 6 Injektoren gezogen hat weiß das es von Injektor zu Injektor untershiedlich sein kann. Mal gehen alle 5 raus ohne das der Motor warm ist, manchmal gehen 5 raus und einer will überhaupt nicht...


    Injektoren sitzen im Zylinderkopf und im Block aber nicht im Ventildeckel, da wird der Injektor einfach nur durchgeschoben. Der O-Ring vom Injektor dichtet ja auch schon zum Zylinderkopf hin ab.

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  • Injektoren sitzen im Zylinderkopf und im Block aber nicht im Ventildeckel, da wird der Injektor einfach nur durchgeschoben. Der O-Ring vom Injektor dichtet ja auch schon zum Zylinderkopf hin ab.

    Ja, ich habe mich missverständlich ausgedrückt:

    Zitat

    Injektoren ausbauen bei den M47N2 VD's war easy. Da der Deckel aus Plaste besteht, klemmen die Injektoren nicht im Schacht und gehen problemlos raus

    Der Schacht selbst ist in Zylinderkopf, Der Durchgang im Ventildeckel, wo sich der meiste Dreck sammeln kann, aus Plaste. Der Schacht selbst war meist relatriv sauber und der Injektor klemmte da nicht.


    Und ja, ich habe bis jetzt 8 gezogen und bei weiteren 4 nur geholfen. Und 0 Probleme gehabt. Habe ich behauptet, dass es bei keinem auf der Welt Probleme gibt? Rechtfertigt das die ständigen Unterstellungen und Lügenvorwürfe? An welchen meiner "Tipps ist nicht viel dran"? An dem mit Staubsauger und neuen Dichtungen? Ist die Aggressivität einiger User hier normal?