Allgemeinzustand zu Kilometerstand

  • Hi Zusammen,


    ich fahre mittlerweile seit 5 Jahren den zweiten E39 und liebe dieses Auto. Kaufe mir jetzt meinen dritten 530D.
    Angeblich kommt der aus einer BMW Versteigerung über BMW vom "Kiesplatzhändler" eingekauft. TÜV fast neu - Scheckheftgepflegt bis 80k (jetzt 250k)
    Hat tatsächlich volle Hütte und steht ok da.


    Ich bin jemand, der seine Fahrzeuge immer sehr pflegt und darum habe ich folgende Frage:


    Sagt der Zustand des Lenkrads was über den KM aus? Das vom Objekt der Begierde ist total abgegrabbelt. Meins mit 50k km mehr auf der Uhr sieht 5 mal frischer aus. Schaltknauf ist aber ok und Pedale sind auch "ok".


    Ich bin mir tatsächlich unsicher, ob der wirklich nur 250k km gelaufen hat. Am Ende ists mir irgendwie "egal" weil der Motor hält auch 500k aus und gefahren ist der Super. Fahrwerk ok - Turbo bisschen müde und kam erst ab 3000 rum. Bin kurz AB gefahren und da ging er normal auf 190 danach war zuviel Verkehr.


    Aus dem Schlüssel kann man den evt. gedrehten KMstand nicht nachvollziehen, oder? Wenn geschraubt, dann wahrscheinlich überall. TÜVberichte etc. gibt es alles nicht. (Ist auch in ner unter 3000 Euro Preisklasse)


    Man kann ja nicht immer von sich auf andere schließen... daher bin ich etwas unsicher ob man daran wirklich was ableiten kann.


    Grüße und schönen Abend noch :)

  • Abgegrabbeltes Lenkrad eigentlich erst ab 350tkm!

    Bei den Bildern in meinen Beiträgen handelt es sich, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, um meine eigenen!

  • Normalerweise müsste das aus der EWS auslesbar sein - das steht bei gedreht in der Regel Blödsinn drin. Brauchste aber nicht BMW Tools für.
    Gibt ein paar hier im Forum, die das können.

  • Gude,


    aber die werden wahrscheinlich nicht in der Nähe von Duisburg wohnen um das zu checken. Das ist ja immer das leidige Thema, dass man mit dem noch nicht gekauften Auto keine Weltreisen machen kann :D


    Durch keine Servicehistorie bei BMW gehe ich auch davon aus, dass eine Werkstattauskunft über den Schlüssel wenig auskunft geben wird.


    Die Beschaffung des Wagens finde ich jedoch interessant. Von BMW in Auktionen verkauft und von DEKRA oder TÜV begutachtet - sowas kaufen Händler dann online ein? Ist das valide?

  • Wenn er den Rautenschlüssel hat, kannst du den bei Bmw auslesen lassen, das bringt evtl was.
    In der EWS steht beim Kilometerstand oftmals irgendwas mit 900t km drinnen, das ist aber kein Anzeichen einer Manipulation.

  • So einen hab ich vor knapp 3 Jahren auch gekauft. Nix dabei, kein Scheckheft, kein HU-Bericht, nur die Bordmappe. Hätte man entgegen der gängigen Meinung nicht kaufen dürfen, hab ich aber gemacht und Glück gehabt. Toitoitoi.


    Grüße, Hansson

  • Als ich meinen gekauft habe hatte er 138'km drauf und das Lenkrad war glatt. So richtig kaputt gegangen - hat ein kleines Loch links unten - ist es erst bei gut 300'km. Das ist die Stelle, an der die Tellerwäscher von BMW beim Einparken rumschrubben. :P

    Die Bilder in meinen Beiträgen stammen von mir und zeigen meine eigenen Autos - Ausnahmen sind entsprechend gekennzeichnet.

  • Sagt der Zustand des Lenkrads was über den KM aus?

    Definitiv NEIN!


    Es hängen einfach zu viele Faktoren daran welche Einfluss darauf haben.
    Darunter zählen zb. stark verschwitze Hände, Eingecremte Hände, Viel bzw. regelmäßige Schmucknutzung, Handwerkerhände usw. usw. usw.

  • Der Gesamtzustand ist entscheidend. Den muss man richtig deuten. Dann kann man aber Schnäppchen machen, da die meisten Käufer auf Scheckheft & Co fixiert sind.

  • Bei Autos in der Preisklasse würde ich mir gar keine Gedanken um gedrehte Kilometer machen - wenn sonst alles passt.


    Und ja, der Gesamtzustand muss passen. Mir wollte mal einer ne 120.000-km-Kiste mit abgegrabbelten Lenkrad und offenem Schaltknauf verkaufen. Seine Ausrede: Stadt- und Kurzverkehr. Nun ... dafür haben aber die völlig zerschossenen Scheinwerfer und Windschutzscheibe nicht gepasst. Du siehst es gibt eine Menge Faktoren.

  • Ich glaube auch es kommt sehr auf den Zustand an, nicht was auf dem Tacho steht.


    Bei meiner Suche habe ich mir sehr viele E39 angeschaut. Die Tachostände waren zwischen 180 TKM und 220 TKM. Nun habe ich aber einen gekauft der 270 TKM auf dem Tacho hat und ich muss sagen, der fährt sehr viel besser als all die anderen mit weniger KM auf dem Tacho. Meiner fährt straffer, nichts ist ausgelutscht, die Sitze sehen noch gut aus.


    Ich glaube tatsächlich das die anderen alle am Tacho gedreht haben. Nur durch schlechten Umgang werden die Autos doch nicht so ausgelutscht?!

  • Ich glaube tatsächlich das die anderen alle am Tacho gedreht haben. Nur durch schlechten Umgang werden die Autos doch nicht so ausgelutscht?!

    Gut möglich. Beobachte mal die Inserate. Kurioserweise haben die VFL meist weniger Kilometer als die FL - obwohl älter. Beim VFL ist es ja nun wirklich ein paar Mausklicks. Beim FL schon etwas schwieriger.

  • Oh je, - wenn es heute also bereits "völlig normal" ist, daß man ggf. einfach so und mal eben einen manipulierten KM-Stand akzeptiert (Motto: muß man halt mit rechnen), dann zeigt sich wieder einmal wohin diese "Scheiß-Egal-Einstellung" und das zeitgemäß typische "tolerieren/ignorieren/verharmlosen/akzeptieren" von unstrittigem Unrecht bis heute geführt hat ...


    Leute, - wenn jemand den KM-Stand an seinem Auto in betrügerischer Absicht manipuliert, oder eine solche manipulierte Kiste gekauft hat, dann ist so etwas schlichtweg & nach wie vor BETRUG bzw. der Käufer wurde betrogen! Da gibt es nichts zu "beschönigen" etc. - auch wenn so etwas ggf. 1000 x am Tag vorkommt!!
    Es spielt auch absolut keine Rolle ob das Auto für 1.000 Euro den Besitzer wechselte oder für 100.000 Euro! Betrug ist Betrug - Punkt & Ende!
    Und gerade beim E39 ist doch bereits heute schon zu erkennen, daß die Nachfrage nach wie vor groß bzgl. gut erhaltene Exemplare ist und diese Modelle im Preis sogar deutlich steigen! Doch das gilt natürlich nicht für gedrehte Kisten!!
    Somit sollte doch nachvollziehbar sein, daß wenn jemand eine gedrehte Kiste kauft, - auch wenn sie billig war, - er die Rechnung aktuell in VIERFACHER Hinsicht ohne den Wirt gemacht hat!
    - Der erste Betrug - weil zu viel bezahlt, liegt schon mal darin, daß er logischerweise zu viel für den Wagen beim Kauf bezahlt hat wenn der KM-Stand in Wirklichkeit ein deutlich höherer ist!
    - Der zweite Betrug - weil zu viel bezahlt, liegt dann vor, wenn der Wagen ständig aufgrund der höheren Laufleistung mit Defekten ausfällt, - also ständig aufgrund des höheren Verschleißgrades Geld kostet.
    - Der dritte Betrug - weil zu viel bezahlt, liegt vor, wenn man dann eines Tages den zuvor gedrehten Wagen selbst verkaufen möchte, - also nun SELBST eine manipulierte Kiste loswerden möchte. WER will denn schon so etwas kaufen? Und wenn ja, WER meldet sich schon auf so ein Auto und WAS bekommt man denn dann noch dafür von diesen "Interessenten"? Also selbst ggf. zum Betrüger werden und alles verschweigen?
    - Der vierte und nun zeitgemäße Betrug- weil zu viel bezahlt ist, daß diese gedrehte Kiste niemals mehr das Potential zu einer vergleichbaren Wertsteigerung haben kann wie eben ein identisches, aber ehrliches Modell.


    Das ist der Grund warum ICH immer schreibe, daß eine gedrehte Kiste immer sehr sehr fraglich ist. Es sei denn sie ist derart billig, daß man quasi gar nicht mehr daran vorbei gehen kann. Doch WARUM wird denn überhaupt "gedreht"? Doch nicht um einen geringeren Kaufpreis zu erzielen, oder?


    Ich kann Markus nur zustimmen:
    Dieses weit verbreitete "schau Dir das Lenkrad an", wozu ich auch dieses "schau nach einem abgenutzten Schalthebel und/oder den abgenutzten Pedalen" zähle ist höchstens als INDIZ einzustufen!
    Wie Markus bereits geschrieben hat sind die vorigen äußerlichen Einflüsse auf die Pedale, Lenkrad & Schaltknauf hier von besonderer Bedeutung. Ich möchte hierzu noch die häufig anzutreffenden "Macken" von Fahrern ergänzen die unbewußt in einer Nervosität mit ihren Fingernägeln das Lenkrad maltretieren. Ist die Oberfläche des Lenkrades erst einmal ganz leicht beschädigt werden die Schäden meistens recht schnell immer größer und sichtbarer. Doch das hat mit dem KM-Stand nur bedingt zu tun.


    Ich selbst kann natürlich nur aus meinem eigenen Bereich berichten, aber wenn ich das Instrumentenkombi eines Autos vor mir und ggf. zerlegt habe, dann kann ich erfahrungsgemäß recht zuverlässig auch etwas über das Auto bzw. dessen grobe Vorgeschichte sagen. Es gibt hier vorliegende Sachverhalte die recht logisch und schlüssig auch auf den KM-Stand hinweisen.
    Ausnahme ist natürlich, wenn der Tacho gegen irgendein fremdes Gebrauchtgerät ausgetauscht und ggf. entsprechend auf das Auto "manipuliert" wurde.
    Doch wenn keine unantastbaren, rechtsgültigen schriftlichen Dokumente bzgl. eines neuen Tachos vorgelegt werden können, dann ist es - zumindest meiner Überzeugung - nach sowieso komplett vorbei was die Ehrlichkeit und Seriösität des Autos betrifft.
    Dennoch kann das Auto natürlich immer noch "brauchbar" oder sogar "gut" sein, - keine Frage. Es wäre MIR halt nur nichts mehr wert, - und wie ich weiß bin ich mit meiner Meinung hierzu alles andere als in einer Minderheit ...


    Gruß aus Werne


    Guido

  • Hallo Guido,


    es geht nicht darum ob man gedrehte Kilometerstände akzeptiert oder verharmlost, sondern dass der Kilometerstand - zumindest bei mir - erst weit unten in der Rangliste auftaucht. Und ob der gedreht istm kommt mir gar nicht in den Sinn. Liegt aber vermutlich daran, dass ich die Kisten meist sowieso ausbrauche und die dann in den Schrott oder Export gehen.


    Und in der Tat ist es bei den e39 mittlerweile schwer zu erkennen wieviel Kilometer die haben. Nach so vielen Jahren, Besitzern und Pflegegrad sehen alle anders aus ohne dass man ein wirkliches Indiz findet.

  • so sehe ich es auch. Das lenkrad ist nur ein indiz. Mehr nicht und auch weniger nicht. Aber es ist so, dass bmw bestimmte fahrzeuge zu billig preisen einkauft, weil stammkunde und dann nicht an die kunden direkt verkauft sondern in auktionen gibt. Meiner wurde vom händler direkt von bmw erworben.die wollten den nicht an private verkaufen, obwohl gutes auto :thumbsup:

  • Ok... das hilft mir schonmal.


    Der Händler will allerdings den Dekrabericht nicht rausrücken und einen TÜVbericht gibts auch nicht. Habe jetzt grad mal gegoogelt, ob ich das Auto überhaupt zugelassen bekommen. Er hat noch TÜV bis Juni 2019. Ist also "frisch" gemacht worden. Nur gibts keine Dokumente drüber. Habe leider kein Foto des Fahrzeugsscheins gemacht (da ist ein Stempel drin) um da vorab nochmal nachforschen zu können.

  • Einen vermeintlich gedrehten km-Stand akzeptieren ist aber was anderes, als "ist mir egal". Wenn das Budget begrenzt ist, bleibt dir nichts anderes übrig, als das Auto so zu nehmen wie es ist, sollte es sonst zu sagen. Du stirbst ja davon nicht, dass der km-Stand höher ist. Natürlich kann es Folgen haben... kann aber auch genauso nicht. Es sind so viele Kisten gedreht...wenn du die alle nicht mehr als Möglichkeit sehen möchtest, ist deine Auswahl aber mehr als stark eingeschränkt. Nein, danke. Lieber ist der Wagen nach meinem Geschmack und gedreht, als andersherum.

  • Ok... das hilft mir schonmal.


    Der Händler will allerdings den Dekrabericht nicht rausrücken und einen TÜVbericht gibts auch nicht. Habe jetzt grad mal gegoogelt, ob ich das Auto überhaupt zugelassen bekommen. Er hat noch TÜV bis Juni 2019. Ist also "frisch" gemacht worden. Nur gibts keine Dokumente drüber. Habe leider kein Foto des Fahrzeugsscheins gemacht (da ist ein Stempel drin) um da vorab nochmal nachforschen zu können.

    Geh mit der Fahrgestellnummer zu Dekra/Tüv oder sonst wo, und die drucken dir die Berichte der letzten Prüfungen aus.