Lebensgefährliches Elektrikproblem

  • Hallo zusammen,


    ich habe leider aktuell ein sehr ernstes, vermutlich Elektrikproblem:


    Der Wagen ging neulich während der Fahrt komplett aus. Also nicht nur der Motor sondern die gesamte Stromversorgung war nicht mehr vorhanden. Ich konnte den Wagen gerade noch sicher an den Strassenrand manövrieren (ohne Bremskraftverstärker, Servo, Blinker, etc). Ich zog dann den Zündschlüssel und versuchte anschließend erneut zu starten -> nichts, keine Reaktion, kein Lämpchen im Wagen an, absolut tot. Wie als wenn ein Pol der Batterie abgezogen ist. Dies habe ich natürlich als erstes überprüft. Beide Pole waren bombenfest auf der Batterie verschraubt.


    Ich ließ die Zündung auf Stellung 2 und telefonierte erst einmal mit meinem Mechaniker (war zuvor nämlich bei ihm und er hat die Ölfiltergehäusedichtung getauscht, wo er auch die Lima draußen hatte). Er meinte, er habe natürlich alles wieder korrekt zusammengebaut und war auch der Meinung, dass es auch nichts mit der Lima selbst zu tun haben kann.


    Während dieses Telefonates gingen plötzlich wieder alle Instrumente an und ich konnte das Auto ganz normal starten. Ich konnte dann ohne Probleme nach Hause fahren. Am nächsten Tag ein Ähnliches Phänomen, diesmal glücklicherweise erst beim Abstellen des Autos in der Tiefgarage. Eingeparkt, Auto ausgemacht, plötzlich wieder der Strom weg. Zündung wieder an -> keine Reaktion. Zündung an gelassen, ausgestiegen, Tür zugeschlagen -> Bap in diesem Moment war wieder Strom da. ?( Irgendwo ein Wackelkontakt oder Kurzschluss?


    An beiden Tagen wo, das jetzt passierte hat es stark geregnet. Am WE regnete es nicht, und das Auto fuhr normal. Ich bin zwar nur vorsichtig in der Stadt unterwegs gewesen (alles Andere ist mir zu unsicher), aber es erschien mir auffällig mit dem Regen.


    Was meint ihr? Kann das trotzdem was mit dem Ausbau der Lima zu tun haben? Irgendwie ein Kabel nicht richtig wieder angeschlossen? Oder könnte es eher mit Wasser zusammenhängen?


    Eine Sache ist evtl. noch erwähnenswert: ich hatte zuvor schon des Öfteren bemerkt, dass mein Dynavin resetet wurde, sprich alle Einstellungen, inkl. Sender weg waren. Der Tageskilometerzähler vom Kombiinstrument allerdings nicht.


    Ich bin für jeden Tipp dankbar, denn so ist das Auto kaum fahrbar und eine tickende Zeitbombe.


    Vielen Dank
    Patrick

  • Hallo Patrick,


    ja, - gemäß Deiner Beschreibung kann das in der Tat auch lebensgefährlich werden wenn der Wagen einfach so während der Fahrt ausgeht da die unterstützenden Systeme (Bremse, Lenkung etc.) ebenfalls dabei ihren Dienst quittieren!


    Es ist allerdings schwierig von hier aus per Ferndiagnose verbindliche Aussagen zu der Fehlerursache zu machen.
    Da der Fehler weiterhin extrem ungewöhnlich ist - zumindest meiner eigener Erfahrung nach - kann man nur mutmaßen wie so ein Komplettausfall überhaupt passieren kann ----- also quasi "was muß passieren damit das passiert was in Deinem Auto passiert" ....


    In Deinem Auto scheint also die komplette Stromversorgung auszufallen, - also quasi als wenn Du während der Fahrt einfach so den Zündschlüssel abziehen würdest, nur daß das Lenkradschloß nicht einrastet ... Denn sonst würden zumindest noch Kontrolllämpchen im Tacho aufleuchten müssen.


    Und genau an dieser Stelle bzw. in diesem Bereich würde ich vermutlich anfangen nach dem Fehler zu suchen.


    Wenn jemand zuvor jedoch an dem elektrischen bzw. elektronischen System war, dann öffnet das eine "Spielwiese" was hierbei (unbemerkt) passiert sein könnte, - natürlich nicht muß! Wenn der Fehler vorher noch nie aufgetreten ist und erst nach der vorigen Bearbeitung des Mechanikers, dann liegt der Verdacht natürlich nahe, daß die Fehlerursache auch in genau DEM Bereich liegt an dem der Mechaniker zuvor gearbeitet hatte.
    Den Fehlerspeicher auszulesen ist hierbei natürlich auch einer der ersten Dinge die man machen sollte. Somit würde ich folglich von der Pieke an die jeweiligen Systeme prüfen, - insb. in dem Bereich wo zuvor bearbeitet wurde.


    Mein Rat:
    Wenn ich richtig informiert bin, ich habe von der Mechanik leider nur ein Grundwissen, ist dieser Komplettausfall auch nicht "so gut" für Dein Getriebe (ich kann mich hierzu aber auch irren). So lange der Fehler nicht zuverlässig beseitigt ist würde ich auch keinesfalls auf öffentlichen Strecken fahren!! Und wenn es nicht anders geht, dann nur langsam und in jederzeit kontrollierbaren Bedingungen so daß Du niemanden gefährdest!!


    Gruß aus Werne


    Guido

  • Ich danke euch schonmal für die Ideen/Anregungen. Was wird denn an der Lichtmaschine abgeschraubt/abgesteckt, was einen solchen Fehler verursachen könnte? An der Lichtmaschine müssten doch die Plus und Minus Hauptstränge des Fahrzeugs anliegen oder?


    Was mich halt auch wundert, dass es vermehrt bei starkem Regen auftrat und dass eine Erschütterung des Autos (Tür-zu-Schlagen) dazu geführt hat, dass plötzlich wieder Strom vorhanden war.


    Fehlerspeicher lese ich heute abend aus.


    Das mit dem Zündanlassschalter würde ich auch im Fehlerspeicher finden? Wenn der das Problem wäre, passt dass dann auch damit zusammen, dass nichtmal das Standlicht anging?

  • Das mit dem Zündanlassschalter würde ich auch im Fehlerspeicher finden? Wenn der das Problem wäre, passt dass dann auch damit zusammen, dass nichtmal das Standlicht anging?

    Nein beim defekten ZAS steht meist nichts im Fehlerspeicher. Beim E39 wird so gut wie jede Lampe über das Lichtmodul angesteuert. Geht die Kommunikation nicht, oder steht das wegen Spannungsschwankungen softwaremässig im "Wald", geht erstmal nichts. Der ZAS erzeugt viele unerklärliche Fehler. Das wäre das Erste was ich tauschen würde. Schlappe Batterien und Lichtmaschinen sind der nächste Kandidat.
    Die Zeiten als noch alles mit Knipsschaltern abging, und eine einfache Fehlersuche ermöglichte, sind leider vorbei.

  • Deine Batterie hat einen Zellenschluss oder die Pole sind tatsächlich korrodiert.


    Alternativ dazu könnte es sein, dass sich Wasser unter deinem Beifahrersitz sammelt und dort die Pluspolverteilung absaufen lässt.

    Bei den Bildern in meinen Beiträgen handelt es sich, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, um meine eigenen!

  • Falls es nochmal auftritt, einfach nicht auskuppeln, dann hast du wenigstems noch Bremskraftverstärker und Servolenkung imo. ;) Mit Automatik natürlich schwierig.

    Kranplätze müssen verdichtet sein!


    „Alles Komplizierte ist unnötig. Alles Notwendige ist einfach - genau wie mein automatisches Gewehr.“ ―Michail Kalaschnikow


  • Auf der Fahrerseite haben wir es gereinigt, da hier auch schon Wasser stand. Hab das Auto noch nicht lange und der Vorbesitzer hat sich scheinbar nicht wirklich um die Wartung gekümmert. (ganz nebenbei: woran würde ich merken, ob dieser Wasserstand am Bremskraftverstärker schon einen Schaden verursacht hat?)




    Ich hätte mal in der Phase, wo nichts ging mit eingeschalteter Zündung, per Multimeter messen sollen, ob wirklich keine Spannung vorhanden ist oder nicht bzw. die Batterie abklemmen und wieder anschließen sollen. Muss ich mal sehen, wenn es nochmal passiert.

  • Wenn Wasser auf der Fahrerseite stand, ist der BKV defekt. Das Wasser dringt sofort ein und lässt ihn von innen korrodieren.

    Bei den Bildern in meinen Beiträgen handelt es sich, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, um meine eigenen!

  • Ganz doofe Frage: wurde die Batterie wieder richtig angeklemmt, also Klemmen richtig fest?
    Wie ist das beim E39 mit dem Battteriehauptschalter? Könnte der in Frage kommen? Oder sowas wie ne Hauptsicherung wie beim E34?

  • Der E39 Diesel läuft auch ohne Batterie. Der Benziner evtl ja auch... ---> Batterie ausschließen


    Ich sehe wie spekulant den Zündanlassschalter als Übel. Zumal des "Türenzuschlagen" erwähnt wurde.

    ↑ Das von mir gepostete Bild ist mein eigenes wenn nichts anderes angegeben ist ↑



    ´00 BMW 525d Touring seit 2012, ´98 BMW 523i Touring, ´96 BMW 316i Compact, ´96 BMW 318ti Compact, ´10 MB 200 CGI T ´14 VW Golf Variant, ´05 Dodge RAM SRT-10, ´82 Yamaha XJ550 und paar Zerquetschte

  • Auf der Fahrerseite haben wir es gereinigt, da hier auch schon Wasser stand.

    Dann wird die Beifahrerseite nicht besser ausschauen, unbedingt sofort nachschauen. Dort sitzt ein Großteil der Elektronik inkl Relais usw. usw.


    Sollte das der Fall sein würde ich den Wagen nach beheben umgehend abstoßen.

  • Der E39 Diesel läuft auch ohne Batterie. Der Benziner evtl ja auch... ---> Batterie ausschließen


    Ich sehe wie spekulant den Zündanlassschalter als Übel. Zumal des "Türenzuschlagen" erwähnt wurde.

    Keiner von beiden läuft ohne Strom, da beide eine Pumpe im Tank und der Diesel (zumind. M57) noch eine Pumpe unterm Fahrersitz hat. Ob das beim M51 (25tds) anders war müsste ich checken.


    Ich sehe hier aber auch den ZAS als naheliegendeste Ursache. Und kostet jetzt auch nicht die Welt. Swag Zünd-/Startschalter Art.-Nr.: 10 93 6545
    Wechsel-Anleitung ZAS

  • Also, da an der Lima geschraubt wurde, setze ich mal 5 € auf ein fettes Kabel, was vergessen wurde festzuziehen

  • Wäre auch ne Überlegung wert, allerdings hätte er für den Moment dann noch genug Saft von der Batterie...


    Blue-racer, die Lima macht doch Strom für die Verbraucher, und anscheinend ist der so stabil, dass es keinen Zusammenbruch gibt.
    Ich kann dir das gerne an meinen 525d vorführen. Wie es beim Bernziner ist kann ich allerdings nicht sagen/testen.

    ↑ Das von mir gepostete Bild ist mein eigenes wenn nichts anderes angegeben ist ↑



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