Hilfestellung bei Demontage Ansaugbrücke am M52

  • Hallo E39 Gemeinde!


    Mein Name ist Robert, ich bin 32 Jahre alt und habe mir vor ca. einem Jahr einen 523i Bj. 10/1996 mit 225.000km gekauft.


    Fast von Anfang an hatte der Motor das Problem, daß er sich mehr oder weniger schüttelt, und nicht auf allen Zylindern sauber läuft. Der Fehlerspeicher blieb jedoch immer leer. Es fällt lediglich auf, daß bei der Laufruhemessung mit der Diagnosesoftware die Balken von Zylinder 3 + 4 einfach auf null bleiben. Vor ein paar Monaten wurde daher von einer Werkstatt schonmal die KGE getauscht, was jedoch nur kurzzeitig eine deutliche Besserung brachte.


    Daher wollte ich heute die Ansaugbrücke demontieren, um die Dichtungen zu erneuern, bin jedoch nicht so weit gekommen, wie ich mir gewünscht hatte. Bis jetzt habe ich demontiert:
    - Einspritzleiste
    - Luftfilterkasten mit Faltenbalg und Luftmassenmesser
    - ASC Drosselklappe


    Jetzte blicke ich auf ein Gewirr von Schläuchen und Kabeln und weiß nicht so recht, wo ich weiter machen soll. :kratz: So wie ich sehe, müssen zwei Haltestangen zum Motorblock abgeschraubt werden und ein größeres Halteblech, an dem der Leerlaufregler festgeschraubt ist. Jedoch sind die Schrauben so verbaut und verdeckt, daß ich nicht weiß, wie ich da vernünftig dran kommen soll.
    Kann mir jemand sagen, wie es nun weitergeht?


    Eine weitere Frage: Beim Ausbau der Einspritzventile sind an zwei Ventilen Stücke von der Plastikkrone an der Spitze abgebrochen. Die Teile sind womöglich in die Ansaugbrücke gefallen. Sicher weiß ich es natürlich nicht, da die ganze Leiste sich mit einem Ruck gelöst hat. Es sind nur sehr kleine Plastikteile.
    1. Wie wahrscheinlich ist es, daß die Teile einen Schaden anrichten, falls sie im Brennraum gelandet sind?
    2. Welche Funktion haben die Plastikkronen? Ich würde dann morgen zum Händler gehen, und mir zwei neue ESV bestellen.


    Danke für Eure Hilfe und viele Grüße
    Robert


    P.S. Ich habe die selbe OP vor vielen Jahren schonmal an einem M50 gemacht, jedoch war dort vieles einfacher aufgebaut. Beim M52 habe ich jetzt etwas mehr Schwierigkeiten. :/

  • Vielen Dank,


    diese Anleitung hatte ich schon ausgedruckt, bin aber an der Unzugänglichkeit einiger Schrauben verzweifelt. :kratz:


    Ich hab mittlerweile auch die Anleitung aus dem TIS. Ich hole mir morgen erstmal noch ein paar Teile vom freundlichen, und dann sehe ich weiter. Neuer Tag, neues Glück, hoffentlich.

  • Hallo zusammen,


    nachdem das Demontieren und Montieren der Ansaugbrücke doch noch ganz gut geklappt hat, wollte ich im Nachgang hier noch den Ablauf aufschreiben als Hilfe für Leute die es in Zukunft mal machen wollen, und sich etwas unsicher sind.


    Los geht's:


    1a. Batterie abklemmen!
    1b. Luftkanäle für Innenluft rechts und links demontieren. Dazu Arretierung lösen und die Teile nach Drehung aus der Schottwand herausziehen.
    2. Abdeckungen über Zündspulen und Einspritzleisten abschrauben (Abdeckklips vorher mit Schraubenzieher heraushebeln)
    3. Lambdasondenstecker ausstecken und VANOS-Magnetventil vorne am Motor abstecken
    4. Klammern der ESV-Stecker mit kleinem Schraubenzieher aushebeln. (Einseitig reicht, danach läßt sich die Steckerleiste schon lösen.) Leiste vorsichtig von den ESVs abziehen.
    5. Kraftstoffschlauchhalter an der Ansaugbrücke (hinten an der Unterseite) abschrauben und Halteklip am Gaszug ausklipsen.
    6. Vier Schrauben der ESV-Leiste abschrauben und die Leiste mittels vorsichtigem Rütteln und Ziehen aus der Ansaugbrücke ziehen. Erfahrungsgemäß sitzt sie sehr fest. Evtl. können, wie bei mir passiert, Teile der Pintle Caps der Einspritzventile beim Herausziehen abbrechen. Es empfiehlt sich daher, im Vorfeld einen Überholungssatz für die ESV zu bestellen. (Gibts soweit ich weiß beim User "Erich" aus dem E34- oder 7er-Forum.) Die Löcher in der Brücke mit Küchentüchern o.ä. zur Sicherheit verschließen.
    7. Entlüftungsschlauch der KGE am Ventildeckel vorne abziehen. Dazu "Rastring" zusammendrücken.
    8. Gesamten Ansaugkasten ausbauen. Dazu Schellen am Faltenbalg lösen, LMM ausstecken, Schelle am Eingang des Luftfilterkastens lösen, und eine Schraube in der Nähe des Federdoms lösen. LLR-Schlauch am Faltenbalg herausziehen. (Kann sehr widerspenstig sein) Dann läßt sich der gesamte Kasten vorsichtig herausnehmen.
    9. Schlauch vom Bremskraftverstärker an der Ansaugbrücke lösen
    10. Unter der Brücke sind am vorderen Halteblech einige Kabel unter Umständen mit einem Kabelbinder festgebunden. Diesen Kabelbinder entfernen.
    11. Stecker an beiden Drosselklappen ausstecken. Seilzug der ASC-Drosselklappe aushaken. ASC-Drosselklappe abschrauben und bei Seite legen. Anschließend vier Schrauben an der "richtigen" Drosselklappe lösen, und diese von der Ansaugbrücke abnehmen. Die Kühlmittelschläuche und der Gaszug können angeschlossen bleiben. Am besten zum Schutz einen Lappen um die DK wickeln und diese dann im Motorraum belassen. Hinweis: Beide Dichtungen der Drosselklappe sollten beim Wiederzusammenbau möglichst ersetzt werden.
    12. Ansauglufttemperatursensor an der Unterseite der Ansaugbrücke abstecken und ausbauen. Dazu Rastnase zusammendrücken und herausziehen.
    13. KGE-Schlauch zum Zylinderkopf am KGE-Ventil lösen durch Zusammendrücken des Rastrings. Zweiten KGE-Schlauch, der nach unten führt, an der Ölwanne abziehen.
    14. Stecker vom Leerlaufregler abziehen. Zwei Befestigungsschrauben lösen, und den LLR nach unten aus der Ansaugbrücke herausziehen.
    15. Stecker vom Tankentlüftungsventil abziehen, und TEV mit Gummischelle von seinem Halter ziehen. TEV-Schlauch unten von der Ansaugbrücke abziehen.
    16. Kühlmittelschlauch der Drosselklappe aus Halteblech an der Ansaugbrücke herausziehen.
    17. Unterdruckschlauch vom Benzindruckregler abziehen, und die gesamte Einspritzleiste auf dem fahrerseitigen Kasten für den Innenraumfilter ablegen.
    18. Pluspol an der Ansaugbrücke abschrauben, und das Kabel durch Zusammendrücken der Halteklips lösen
    19. Wenn noch nicht geschehen, Halter des Tankentlüftungsventils auch noch entfernen.
    20. Jetzt können die Halteschrauben der Ansaugbrücke am Zylinderkopf und an den Halteblechen gelöst werden, und die Brücke vorsichtig nach oben herausgezogen werden. Falls es noch am KGE-Ventil hakt, kann dieses auch noch mittels drei Schrauben gelöst werden, und aus der Ansaugbrücke herausgezogen werden.
    21. Einlaß-Öffnungen am Zylinderkopf zur Sicherheit mit Kücherntüchern verschließen, falls noch weiter gearbeitet werden soll.
    22. Geschafft! :)



    Hinweis: Vorher schauen, wo ab Werk Quetschschellen verbaut wurden, und schraubbaren Ersatz zum Wiedereinbau besorgen.


    Beobachtungen: In den Einlaßkanälen hing an manchen Stellen etwas zähflüssige Ölschmiere, die ich entfernt habe. Die Drosselklappe war leicht vermutzt, der Ansaugluftsensor ziemlich ölig. Die Dichtungen waren eigentlich noch alle in Ordnung. Marode war nur der Unterdruckschlauch zum Benzindruckregler.


    Ich habe beim Zusammenbau diverse Gummiteile erneuert, einen neuen LMM, neuen Ansaugluftsensor, 2 neue Einspritzventile und 6 neue Zündspulen spendiert.


    Ergebnis: Kaum anders als vorher, vielleicht minimal besser. Als es letzte Woche dann kälter wurde, lief er dem Gehör nach trotzdem wieder nur auf fünf Pötten. :bad: Als nächstes werde ich nochmal mit dem Oszilloskop messen, was an Spulen und ESV ankommt, und das Spritzbild der ESV anschauen. Und wenn da nichts rauskommt, wird er wohl mechanisch irgend eine Macke haben. Klemmender Hydrostößel oder sowas.


    Gruß, Robert