Vanos, KGE Planung, Doku und Erfahrung

  • Ich kann sehr gut verstehen, dass man i.d.R. keine Lust/Zeit (und viele auch nicht die Möglichkeit & Material) hat, sich dafür ein Werkzeug zu bauen. Denn wenn man sowieso schon Ärger mit Komponenten hat und die Kiste flott machen möchte, hält das ja erstmal auf. Allerdings hats bei mir mit der Hammermethode nie funktioniert, ohne am Riementrieb irgendwas reinzuklemmen. Da hätte ich mir lieber gleich die 15 min in der Schmiede genommen und den Gegenhalter angefertigt. Außerdem, selbst wenn man sehr konzentriert arbeitet und handwerklich geschickt ist, ist es ein elendiges Gemurkse und man kann schnell auf irgendwelche Plastikteile draufhauen, oder auf die Finger. Also ich würde jedem, der selbst ein bisschen am e39 schraubt einen Gegenhalter empfehlen.

  • Ist ja auch kein so exklusives Werkzeug, passt bei allen Modellen mit M50, 52 oder 54 und das sind ja nicht gerade wenige Modelle. E34, E36, E38, E39, E46, E53, E60, E61, E65, E66, E83, E85, E89 hab bestimmt noch welche vergessen.

    Kranplätze müssen verdichtet sein!


    „Alles Komplizierte ist unnötig. Alles Notwendige ist einfach - genau wie mein automatisches Gewehr.“ ―Michail Kalaschnikow

  • Ich hatte in den 22 Jahren die BMW fahre noch nie einen so festsitzenden Viscolüfter das ich nicht mit einem leichten Klopfer auf den Maulschlüssel abbekommen habe.
    Ich ziehe die Mutter aber auch nicht fest, sondern nur mit Schwung drauf drehen, den Rest erledigt die Physik.

  • So denn, KGE drin, Vanos getauscht, diverser Kleinkram + Dichtungen erneuert, WaPu ebenfalls getauscht.
    Fazit: WaPu würde ich beim nächsten mal nicht machen. Die alte wirkt selbst nach 272tkm gut, Kunsstoffrad i.O. - konnte mir das bei der Laufleistung nicht vorstellen, hatte keinen Simmerring zum Tausch, also neue rein.


    Ich nehme mir später mal mehr Zeit für die Doku, hier nur kurz meine "Momente":
    Viscolüfter (s.o.) - Lösung: ein alter guter Schraubendreher, waagerecht, mit einem Holz (senkrecht) abgestützt, Maurerhammer beidhändig und voll druff - 3 mal brauchte es, DANN ging es endlich. Werkzeug wird bestellt ;).
    Spanner: hatte die 15er (?) Nuss übersehen, mit dem sich der entspannt bedienen läßt.
    VDD: meine Ecken sinken vorne nicht ein - also das Ganze wiederholt -> selbes Ergebnis, zumindest derzeit unauffällig.
    KGE ging leichter rein, als einige schreiben..puuhhh... wobei der eine Schlauch.. vorher legen, unten zusammendrücken.. und zwar Bajonettverschluss IGNORIEREN - rauf gehts auch so; und das leichter.


    Wozu genau (außer REST Funktion) braucht es die Zusatzpumpe? Muss die noch anlöten, Kabel muss schon ewig her abgerissen sein.



    Fazit der ersten 5km:
    Ruckeln weg - hatte das ja der Hardyscheibe angelastet.
    Denke aktuell merke ich die funktionierende KGE mehr als die neuen VANOS - aber dennoch beeindruckend; ich dachte, nicht das ich vorher "Probleme" hatte - aber nu is besser ;).


    Fotos und Rest folgen

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  • Die ZWP brauchst du für die "Rest" Funktion und sie ist echt praktisch beim Entlüften, da sie den IHKA Wärmetauscher flutet.

    Die Bilder in meinen Beiträgen stammen von mir und zeigen meine eigenen Autos - Ausnahmen sind entsprechend gekennzeichnet.

  • Ich ziehe die Mutter aber auch nicht fest, sondern nur mit Schwung drauf drehen, den Rest erledigt die Physik.

    Genau wie ich auch, das reicht völlig. Ging bei mir trotzdem nicht wieder ab mit der Hammermethode. Allerdings war der Visko da auch defekt und ist oft mitgelaufen.

  • Fazit nach nun knapp 150km post OP:
    Die Verbauchsanzeige berichtet 8.2l / 100km bei Überlandfahrt. Selbst wenn hier - wie bisher bei mir - noch 0,7 drauf kommen ist das für mich ein Rekordwert. Vorher ging er kaum unter 10.
    Generell nehmen wir den Wagen als leiser wahr. Das mag einerseits an der nun funktionierenden Vanos liegen, die mehr Leistung auch im unteren Bereich gibt und somit weniger Schaltvorgänge erfordert und auch ein früheres Hochschalten attraktiver macht.
    Den Anteil der KGE vermag ich nicht einschätzen aber sicherlich wird auch eine funktionierende KGE ihren Teil dazu beitragen.
    In der Summe sind alleine diese beiden Dinge nicht wirklich trivial billig - doch würde ich sie jedem empfehlen.
    Was ich bei meiner Planung nicht einkalkulierte waren die "Kleinteile" die noch den Preis hochdrücken, Dichtungen DISA (ca. 12 Euro beim Freundlichen), Drosselklappe (ebenfalls ca. 12 Euro), neue Faltenbalge, dazu noch der O-Ring der Ölmesstabführung, das summiert sich dann doch irgendwann.


    Nachdem der Wagen nun leiser ist, und auch die HA Revision einiges an Ruhe reinbrachte, hat es mich angefixed und ich plane als nächstes die Motorlager neu zu machen. Die sind noch OK, doch ich hätte auch gerne die letzten Vibrationen raus.
    Schaltgestänge musste auch noch auf der ToDo verbleiben, da das doch - selbst wenn die Hardyscheibe runter ist - nach ner irrsinnigen Fummellei aussieht. Das kommt in Ruhe später - aber auch hier rechne ich mit einer spürbaren Verbesserung der "Lebensqualität".


    Wirkliche Probleme gab es bei keinem Umbau, mein persönliches "Kurz-vor-Infakt" Erlebnis war, was ich am trivialsten einstufte - die Zündkerzen.
    Diese waren derart mies drin, dass ich oft nur in 1/16 Umdrehungen arbeiten konnte immer wieder Vor und Zurück schrauben musste. Für Zylinder 3 alleine verbrachte ich damit wohl nicht ganz ne Stunde; meine Nerven lagen blank und meine Muskeln brauchten ne Pause.
    Wie man derart verdreckte Gewinde bei Zündkerzen zustande bekommt entzieht sich meiner Kenntnis - immerhin war das Verbrennungsbild gut (Bilder folgen). Nun sind NGK Platin statt Bosch drin.

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  • Klingt gut! :thumbup:

    Wie man derart verdreckte Gewinde bei Zündkerzen zustande bekommt entzieht sich meiner Kenntnis

    Um die Schächte der Zündkerzen sind Teile der Ventildeckeldichtung. Wenn die VDD uralt ist, sifft es auch in die Zündkerzenschächte.

    Die Bilder in meinen Beiträgen stammen von mir und zeigen meine eigenen Autos - Ausnahmen sind entsprechend gekennzeichnet.

  • Klingt gut! :thumbup:

    Um die Schächte der Zündkerzen sind Teile der Ventildeckeldichtung. Wenn die VDD uralt ist, sifft es auch in die Zündkerzenschächte.

    Wobei ich fürchte, dass der Sand / Dreck nur durch unsauberes Arbeiten rein gekommen sein kann. Oder durch das Hilfsmittel zum entfernen des Öls. Die VDD wurde schon mal vor mir gemacht - denn da erinnere ich kein Flüssigdichtmittel, was in dem Moment sogar ganz praktisch war.


    Um den Dreck zu entfernen und nicht selber mehr Schaden anzurichten habe ich die Zündkerzenschächte vor dem hinein drehen der Neuen noch wie folgt gereinigt:
    Mit einem, um einen Schlauch, modifizierten Handstaubsauger raus gesaugt was ich konnte und ein in Bremsreiniger getränktes nicht fusselndes Tuch, das um einen Zündkerzenandrehhelfers fixiert war zum gründlicheren Reinigen.
    Ist nicht wieder komplett geworden aber ganz weit besser. Hier war die Herausforderung der offene Zündkerzenschacht.
    Praktisch wäre so eine Art "kleinen Aschenbecher zum Hineindrehen, den man dann zusammen mit den aufgefangenen kleinen Partikeln wieder entnehmen und reinigen kann.

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  • Die Vermutung ist ja auch nicht schlecht. Sobald ich die Fotos am Start habe, erklärt sich das womöglich auch besser. Und ich bin über jeden Tipp dankbar. Gilt es doch als neuer Besitzer von so einem Wagen schnell Zusammenhänge zu erkennen, um nicht zu viel aber auch ncit zu wenig zu machen um den Wagen zuverlässig auf der Straße zu halten.
    Zwar waren auch einige Kerzengewinde mit leichten "Augen" versehen, doch hatte ich noch mal genauer geschaut - womoooöglich sind das wirklich hart gewordene Ölrückstände die einen krümelligen Zustand angenommen haben.

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  • Ich hätte schon das nächste zu erneuernde gefunden: ZMS bzw Lager im Bereich des Differentials. Symptome: Kupplung beim Anfahren "schwierig zu bedienen", generell recht harte Lastwechselerscheinungen die sich in einer Art "Zupfen" bemerkbar machen.
    ABS Sensor schließe ich aus, da es auch ist, wenn ASC aus ist.
    Bisher ging ich davon aus, dass sich das Anfahrverhalten mit der KGE bzw. neuer Hardyscheibe hätte geben müssen. Es wurde besser, die o.g. Symptome treten dennoch auf.


    Und es klingt wirklich, als würde sich mein Wagen nun "herunterfahren", wie so eine Turbine die keinen neuen Schub mehr bekommt.... statt des einmaligen "Muhen" mit der alten KGE; das verwundert mich derzeit auch etwas.
    Mal sehen, vermutlich runderneuere ich das auch noch, wenns stärker wird. Danach bleiben von den kleineren Baugruppen eh nur noch Bremse und Kühler auf der Liste, was noch kommt. Fast alles andere, betrifft dann nur noch Dinge wie Getriebe, Differential, etc...
    Dennoch ein kleines Fazit: da geht gerade richtig viel Geld in die alte Karre. Auf der anderen Seite wäre es dennoch schwer einen Gebrauchten zu finden, der das alles in gutem Zustand hat. Und preislich liegt das Austauschen all der Teile immer noch unter dem Preis für einen guten Gebrauchten - WENN man denn alles selbst macht.

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