Reifenplatzer, die Ursachen und Beachtung beim Gebrauchtwagenkauf!

  • Hallo zusammen,


    letztes Wochenende auf der BAB habe ich live vor mir gesehen, wie bei einem E39 vorne links der Reifen geplatzt ist.
    Der Fahrer fuhr auf der rechten Spur hinter einem LKW und somit Gott sei Dank nicht schnell. Ich war zu diesem Zeitpunkt als der Reifen platzte auf der linken Spur und noch etwa 30 Meter von dem E39 hinter ihm entfernt. Dann ein dumpfer Knall und es war deutlich zu sehen wie der E39-Fahrer bemüht war sein Auto in der Spur zu halten bzw. das Lenkrad fest zu halten um dann nach rechts auf den Standstreifen auszuweichen.


    Ich blieb dann ebenfalls auf dem Standstreifen vor ihm stehen um ggf. meine Hilfe anzubieten. Es war noch ein sehr junger Fahrer der verständlicherweise einen geschockten Eindruck machte, sich jedoch im Laufe unseres Gespräches immer mehr beruhigte.
    Er teilte mir hierbei mit, daß er erst soeben den Wagen gekauft hatte, der E39 sein erstes Auto und er nun auf dem Heimweg sei. Da er ein Reserverad dabei hatte sowie nicht alleine war, kam er jedoch ohne Hilfe weiter zurecht. Soweit alles noch OK.


    Das Bild vor mir wie der Reifen platzte, das Auto leicht ausbrach und der Fahrer den Wagen abgefangen hat war nun ständig vor mir ....
    Was wäre passiert wenn er nicht mit knapp 90 Km/h hinter einem LKW gefahren wäre, sondern wenn die Tachonadel bei 160 Km/h oder 200 Km/h gestanden hätte und der Reifen platzt ...?!?! Wie fühlt sich so etwas an und wie würde ich ggf. reagieren ...? Was kann hierbei alles passieren ...?!
    Schließlich hat man ja im Normalfall in solchen Situationen keine "Übung" ....!


    Selbst gestern Morgen ließ mir das Ganze keine Ruhe und ich sprach mit Mitarbeitern einer BMW-Werkstatt zu der ich unterwegs war, warum so etwas überhaupt passiert und wie man so etwas tunlichst vermeiden kann.
    Dort bekam ich dann eine - für mich - interessante Info die sicherlich auch hier im Forum alles andere als fehl am Platze und somit im Sinne der Forenmitglieder sein sollte:


    Übereinstimmend teilten mir mehrere BMW-Mitarbeiter, einschl. eines Reifenhändlers den ich ebenfalls besuchte, mit, daß ein Hauptgrund sicherlich dieses "Bordsteinfahren" sein wird da hierbei der Reifen massiv belastet wird. Aus diesem Grund würden Mitarbeiter dort auch gerne bei einem eigenen (Privat) Gebrauchtwagenkauf sehen, daß die Reifen abgefahren sind. Dieses hätte dann quasi 2 "Vorteile".
    1) Der Kaufpreis läßt sich sehr leicht drücken da schließlich neue Reifen fällig sind.
    2) Durch die notwendigen neuen Reifen gibt es keine offenen Fragen OB die Reifen (des Öfteren?!) "Bordsteinerfahrung" haben oder nicht und somit das Risiko eines überraschenden Reifenplatzers minimiert wird.


    Wer macht sich beim Gebrauchtwagenkauf schon Gedanken darüber ob die Reifen zuvor durch dieses Bordsteinfahren maltretiert wurden oder nicht? Man schaut nach dem Profil bzw. der Profiltiefe und ob die Reifen vielleicht noch einseitig abgefahren sind. Aber das war es auch schon, oder?
    Versteckte aber klar vorliegende Schäden innerhalb des Reifens bleiben unsichtbar (Ausnahme wenn der Reifen sich bereits stellenweise sichtbar "ausbeult") ...


    Wie wichtig der Gesamtzustand eines Reifens ist, darüber hatte mich noch der Reifenhändler anschließend informiert indem er mir verdeutlichte welche kleine Auflagefläche ein Reifen im Grunde genommen nur hat, welches Gewicht darauf liegt und schließlich daß dieses der einzige Kontakt zur Straße sei ...
    Alles Dinge die man innerlich gar nicht bewußt zur Kenntnis nimmt bzw. dessen Bedeutung man eher unbewußt komplett igonriert ...
    Man fährt ggf. mit 200 Km/h oder weitaus schneller und ist sich nicht bewußt daß der einzige Kontakt zur Fahrbahn aus lediglich 4 sehr kleinen Auflageflächen besteht ...


    Auf dem Rückweg wieder hier in die Werkstatt mußte ich noch zur Post etc. Dort habe ich dann in einer Parklücke wartend sehen können, bzw. bewußt darauf geachtet, wie die gelebte Realität häufig bei SEHR VIELEN aussieht bzgl. diesem Bordsteinfahren und wie der Reifen ggf. dann massiv "einknickt" ....
    Die Fahrer denken sich natürlich nichts dabei, aber wenn man einfach mal bewußt sich anschaut wie VIELE einfach und "mal eben" sogar schnell einen Bordstein hoch fahren und wie MASSIV der Reifen hier geknickt wird, dann wird einem klar, daß das Geflecht innerhalb des Reifens ggf. beschädigt werden kann bzw. wird. Wenn man nun bedenkt, daß dieser Vorgang - aus Gewohnheit! - immer und immer wieder passiert, dann ist es nur noch eine Frage der Logik was mit dem Reifen von innen passiert ...


    Wenn so ein im Vorfeld geschädigter Reifen dann, durch sehr schneller Fahren / Kurvenfahren, einer massiven Belastung ausgesetzt wird, dann kann das natürlich der Tropfen sein der das Faß zum Überlaufen bringen kann .... mit ggf. fatalen Folgen für alle Betroffene .....


    Habt Ihr schon mal Erfahrung mit einem Reifenplatzer gemacht? Ich finde die "Idee" ggf. ein Auto mit abgefahrenen Reifen zu kaufen um diese dann alleine aus Sicherheitsgründen sowieso zu erneuern nun in einem neuen Licht (es sei denn die Reifen wurden sowieso für einen Verkauf gerade erneuert).


    Gruß aus Werne


    Guido

  • Hallo Guido,


    mal wieder ein sehr schön geschriebener Beitrag. Leider ist bei vielen Menschen die "Geiz ist geil"-Mentalität präsenter als die Gründlichkeit. Hauptsache billig. Leider wahr... Erlebe ich ja auch mit vielen Kunden, die mit ihrem rollenden Material ziemlich unschön umgehen.


    Qualität haben wollen, aber bloß nix bezahlen...

    Biete Hilfestellung beim M57 im Raum Neuss/Düsseldorf!


    DSP oder Navi nicht vorhanden? Kabelbaum defekt? Ich helfe beim nachrüsten und reparieren!

  • Offen gesagt halte ich die Aussage mit dem "Bordstein" für eine Ausrede wie die vom Reifenhändler "...nach 50km nachziehen..." um die Gewährleistung abzuschieben. Technisch kann ich mir nicht erklären wie die in Gummi eingegossene und flexible Karkasse so massiv geknickt werden kann dass diese reißt. Höchstens durch die Walkarbeit der Reifen bei falschem Luftdruck könnte ich mir vorstellen dass da auf Dauer was kaputt geht. Ist zumindest mal meine Meinung.



    Und ja, mir ist sowas auch schon passiert. Nicht gerade geplatzt, aber das Gummi ist weggeflogen. Waren damals runderneuerte Billigreifen an meinem e21. Irgendwann Ende der 80er.

  • Schöner Beitrag!
    Schlimmer wäre es gewesen wenn der Reifen hinten geplatzt wäre, denn die Hinterachse ist die Spurführende Achse.
    Ja, die Auflagefläche unserer Reifen ist ca. so groß wie eine Postkarte. Kennt ihr sowas noch :lol:
    Meistens treten aber schon vor dem Platzen der Reifen sicht- und fühlbare veränderrungen in Form von Beulen auf, aber nur sehr wenige, wie Guido schrieb,
    machen sich Gedanken über ihre Reifen, außer das sie groß, breit und ein schönes Profil haben müssen. Man sollte sich in regelmäßigen Abständen die Laufflächen
    und die Flanken mal anschauen, dann könnten solche Dinge vermieden werden.

  • Bisher toi toi toi. Noch nie einen Platten oder Reifenplatzer in mein Leben gehabt und ich bin auch am Anfang nicht freundlich mit Reifen umgegangen. Der richtige Luftdruck ist entscheidend auch beim Boardstein ist dieser zu gering so biegt sich ein Reifen wesentlich mehr ein, als bei einem ordentlichen Luftdruck. Ein zu hohen Luftdruck im Sprit zu sparen und dann noch die Auflagefläche zu verkleinern ist ebenfalls falsch. Hier ist es wichtig sich nach dem Luftdruck zu erkundigen.

  • Also ich weiß ja nicht, wie es bei den anderen so ist, aber ICH habe dieses Reifenthematik immer im Bewusstsein.
    Das kann allerdings auch daran liegen, daß ich, seit ich mein erstes eigenes Auto vor 28 Jahren gekauft habe, immer Breitreifen und Alufelgen gefahren bin und mich daher entsprechend ausführlich mit dem Thema Reifen und Felgen befasst habe und befasse.


    Meinen E39 habe ich Ende Dezember vergangenen Jahres gekauft, Reifen sind noch gut für diese Saison, aber aus den im Beitrag des TE genannten Gründen vermeide ich mit diesen Reifen Autobahnfahren, soweit es nur geht. Gott sei Dank bin ich im Moment fast ausschließlich auf Kurzstrecke mit dem Dicken unterwegs.
    Nennt mich paranoid, aber ein sicheres Gefühl (auf der Autobahn) werde ich erst wieder haben, wenn neue Schlappen drauf sind.


    Grundsätzlich habe ich markenübergreifend die Erfahrung gemacht, daß die Leute für alles mögliche an ihren Karren Geld ausgeben, inklusive fetter und teurer Alufelgen, auf denen dann aber die billigst erhältlichen Breitreifen gefahren werden.
    Dabei ist der Reifen von elementarer Bedeutung für die eigene Sicherheit und die der Beifahrer!
    Ich kann diese Art von Geiz-ist-geil-Mentalität absolut nicht nachvollziehen. Am Reifen hängt buchstäblich mein Leben, genau wie an den Bremsen, am Fahrwerk und allem anderen, was das Fahrzeug mit dem Boden verbindet; bei diesen Teilen zu knausern und nur auf den Preis zu schauen ist unentschuldbar, aus subjektiver Beobachtung in den letzten 30 Jahren aber leider an der Tagesordnung. :(


    Ein Satz noch zum Bordsteinfahren:
    Ja, gut ist es nicht für den Reifen; wenn man aber langsam an die Kante heranfährt und dann vorsichtig und mit Gefühl den Wagen den Bordstein "hochklettern" lässt, dann ist das vertretbar, weil die Verformung der Karkasse weniger stark ist und auch nicht so abrupt einsetzt, als wenn ich mit Karacho den Bordstein hochballere.
    Es sollte trotzdem möglichst vermieden werden.

    Man hört nicht auf zu spielen, weil man alt wird,
    man wird alt, weil man aufhört zu spielen.

  • Hab mir als Ersatz für meine halb abgefahrenen Dunlop SP Sport Maxx RT für diesen Sommer nun die ContiSportContact5 in 235/45/17/94Y für Gesamt 420,- inkl. wuchten etc. aufziehen lassen. Produktion neu 2016.
    Da fange ich keine experimente mit Billigreifen an um 150,- zu sparen und dann bei Regen nicht zum stehen zu kommen.
    Nur meine Meinung :trinken:ist halt der Einzige Kontakt zur Straße diese vier kleinen Gummiflächen, klar unterstützt von einem Fahrwerk (muss natürlich auch i.o. sein sonst bringen die besten Reifen nichts) und ABS DSC etc. Ist alles eben ein Zusammenspiel. Das wichtigste aber nach wie vor, vorausschauendes Fahren

    1x Touring - immer Touring
    MeineBeidenDicken120x600.jpg


    Bei allen von mir hochgeladene Fotodateien bin ich der Urheber - wenn nicht anderweitig gekennzeichnet!

  • Tja nur egal was man macht, man muss sich im klaren sein dass ein Reifenplatzer immer passieren kann.
    Die Karkasse ist nur schwer zu beschädigen. In der Regel fängt diese an zu rosten durch Beschädigungen, was dann nach Jahren irgendwann diese so schwächt dass der Reifen platzt. Daher akribisch Reifen auf Nägel Löcher und sonstiges absuchen.


    Selbst Runflat Reifen platzen gelegentlich. Dieses ist aber bis dato meist auf Montagefehler zurückzuführen, wo die Karkasse bei der Montag beschädigt wurde.

  • Guido, ich finde es schön das du dir die zeit genommen hast um einen Mitbürger zu helfen. Auch wenn es wohl nur und eine reifen Panne war und niemand zu Schaden gekommen ist, ist dieses Verhalten nicht selbstverständlich. Dafür ein :top:

  • Hatte auch schon 2 Reifenplatzer. Einmal mit einem Corsa bei 120 auf der Autobahn. Das andere mal im 3er Golf und relativ neuen Reifen. Gerade auf der Autobahn kannst du so schnell mal über etwas drüberfahren. Meine Frau hatte vor 4 Wochen Bspw. ne Schraube im Reifen. Zum Glück ist dabei nichts passiert. Am nächsten Tag war nur der Hinterreifen platt.


    Beim Gebrauchtwagen kannst du viel an den Rädern und Reifen ablesen. Allein schon an der Art wie die Reifen abgefahren sind.



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  • Mir ist vor Jahren mal beim 944ér bei auffahren auf die Autobahn der hintere linke geplatzt, hinzu kam noch das es schneite. Hat mich dann drehender Weise in die Leitplanke gesetzt. Noch Wochen danach hatte ich immer noch das Gefühl wenn ich auf die Autobahn auffuhr das mir das Heck weg bricht. Keine schöne Erfahrung.

  • Mir ist vor 2 Jahren ( während unseres Umzuges) der vordere rechte Reifen auf der AB hochgegangen. Vorgeschichte, eine Stunde zuvor bin ich durch ein Schlagloch gerumpelt. Lag hinter einer Kurve, keine Chance. Hab mich nur gewundert, Lenkrad stand etwas schief, am Reifen war erst mal nichts zu sehen. Dachte schon, schöne Sche..., etwas am Fahrwerk verbogen. Auf der AB dann kurz vor der Abfahrt ist der Reifen geplatzt, aber da war ich schon runter auf 50 Km/h, da unschöne Geräusche zu hören waren. Hab mich dann zur Tanke gerettet, waren 300 Meter. Zum Glück war das Auto leer, so kam ich gut ans Reserverad. Sah zwar dann etwas komisch aus, 17" Rod und 15" Styling 83, aber es ist nichts weiter passiert. Lenkrad stand dann wieder mittig. Glücklicherweise hab ich einen gleichen Reifen ( DOT identisch und Profiltiefe ebenso) bekommen. Alles gut gegangen. Meiner Frau ist 2 Wochen vorher ähnliches auf der AB passiert, sie hatte ne Schraube drin und schleichenden Plattfuß bekommen. Sie hat es glücklicherweise im Stau bemerkt, das da etwas nicht stimmt - und ist dann auf den Randstreifen gefahren. <mich hat sie dann angerufen ( war auf Arbeit). Bin dann ohne zu zögern die 20 Km hingefahren und habe bei ihr den Reifen auf m Standstreifen gewechselt. Ich habe noch nie in meinem Leben so geschwitzt, vor Angst wahrscheinlich. Aber auch diese Sache ging gut aus :trinken: . Ich habe also mein Deja Vu in doppelter Ausführung gehabt.
    Hier ein paar Bilder ;(
    Mein Plattfuss


    Frauchens Reifen

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    ............ wir haben so vieles geschafft - wir schaffen das ........... 12756-smiley51-gif.

    Wenn man sich beim weglaufen nicht noch einmal umdreht, fährt man das falsche Auto ***** Winne, fährt BMW seit 1999.

  • Respekt, das sieht nicht gut aus :apaul:
    Aus meinen Rädern habe ich schon mehrfach Reste von Spaxschrauben rausgezogen bzw. gedreht. Die müssen schon etliche Tausend Kilometer im Profil gesteckt haben, so wie die Schraubenköpfe jeweils herunter gefahren waren. Ein Luftverlust war nicht festzustellen und ohne die Reifen penibel abzusuchen waren die Teile auch nicht zu finden - nicht dass jetzt einer schreibt kontrollier Deine Reifen regelmäßig ;) .

    Viele Grüße

    Matthias



    Alle Bilder sind, sofern nicht anders erwähnt, meine eigenen Bilder und stellen meine Fahrzeuge dar.

  • Beim Peugeot 206 von meiner Schwester hats innerhalb kurzer Zeit nachm Kauf nacheinander die beiden hinteren Reifen (205/45R16) zerlegt. Die sind nicht geplatzt, sondern es hat sich jeweils die Flanke aufgetrennt. Ist jeweils auf der Autobahn passiert, aber damit konnte man jeweils noch ne Weile fahren bis man den Schaden gemerkt hat (Weiber..). Waren allerdings auch nicht mehr die frischesten.
    Es gibt Dinge über die macht man sich besser keine Gedanken, und dazu gehört für mich die Wahrscheinlichkeit, dass einem der Reifen zu einem unglücklichen Zeitpunkt platzt/kaputt geht. Wer seine Reifen nicht mit Bordsteinen und Schlaglöchern unnötig quält, hat imo nichts zu befürchten. Und wenns doch passiert, passiert es halt. Steckt man nicht drin. Selbst wenn es einem den Reifen bei 250kmh auf der Hinterachse zerreisst, heißt das nicht zwangsläufig, dass man n Unfall baut, das kann man durchaus auch parieren, klar gehört dazu auch noch ein wenig Glück.

    Kranplätze müssen verdichtet sein!


    „Alles Komplizierte ist unnötig. Alles Notwendige ist einfach - genau wie mein automatisches Gewehr.“ ―Michail Kalaschnikow

  • Wie war das ab 300 ist man kurz vorm abheben. Dann ist die Belastung nicht so groß :) Ich glaube die größten Fehler auch bei einen Platzer ist das vor Schreck rumreißen am Lenkrad. In der Hoffnung das sowas nie passiert. Man kann es einfach nicht wirklich trainieren.


    Ich bin auch bei alten Autos dafür, dass der Reifendruck überwacht wird.
    Meist geht ein Druckverlust einher, der Reifen wird durch den niedrigen Druck und dem starken Walken heiß und dann platzt er.

  • Super Bericht! Schön formuliert :)


    Hatte selber erst einmal nen Platten wegen ner Schraube.
    Allerdings recht unspektakulär.
    Habe nur gemerkt wie der Wagen sehr schwammig wurde.
    Bin dann von Tanke zu Tanke auffüllenderweise nach Hause gekommen.


    Wobei ich sagen muss, das sich bei Reifen und Bremsen wirklich sagen muss,
    wer billig kauft, kauft häufig 2 mal.


    Reifen gibt es grundsätzlich von GY, Dunlop oder Toyo, und die nur am Schönwetterauto.
    Maximal 3 Jahre fahren, dann losgelöst vom Profil neue!


    Fahr mittlerweile seit über 10 Jahren ohne Pannen oder zu wenig Grip bei Eis oder Nässe.

  • Ich bin auch bei alten Autos dafür, dass der Reifendruck überwacht wird.
    Meist geht ein Druckverlust einher, der Reifen wird durch den niedrigen Druck und dem starken Walken heiß und dann platzt er.

    Hilft Dir aber auch nicht unbedingt etwas.
    Ich habe noch einen Wagen mit serienmässig Runflat und indirekter Drucküberwachung per ABS Ring.
    Normalerweise sind da 2,3 PSI auf den Reifen und bei spätestens 0,4 Abfall/Reifen soll das System ansprechen.
    Denkste!
    Weil ich im Vertrauen auf das System einmal länger nicht kontrolliert habe, war ich schon rundherum mit nur 1,7 PSI und 170km/h auf der BAB unterwegs und da hat nichts angesprochen, weil alle Reifen den gleichen Druckabfall hatten.
    Dafür fuhr sich der Wagen trotz Runflats saubequem.


    Nachdem ich da aber schon eine Weile mit herum gefahren bin, habe ich dann nur vorsichtshalber 4 neue Reifen montieren lassen.
    I

    Meistens treten aber schon vor dem Platzen der Reifen sicht- und fühlbare veränderrungen in Form von Beulen auf

    Muß nicht.


    Und wenn Du Beulen o. dergl. an Flanke oder Lauffäche siehst, ist es eh schon zu spät. Da würde ich keinen Meter mehr fahren und sofort wechseln.




    Offen gesagt halte ich die Aussage mit dem "Bordstein" für eine Ausrede wie die vom Reifenhändler "...nach 50km nachziehen..." um die Gewährleistung abzuschieben.

    Ist aber so.
    Vor allem die Flanke ist relativ weich und ungeschützt.
    Schau Dir mal den Aufbau eines Reifens im Querschnitt an.


    Die meisten Autofahrer fahren auch einen Bordstein nicht im rechten sondern im spitzen Winkel an und da wird genau die empfindliche Flanke übermässig stark gequetscht und damit beansprucht.
    Beim Laufen durch Stadt und Dorf sehe ich auch immer wieder, wie an geparkten Autos die Reifenflanken oder Laufflächen am Bordstein gequetscht oder aufgerieben werden.
    Eine der Todsünden für den Reifen.


    Eine andere Todsünde ist zu wenig Luftdruck.
    Dann walken die Seitenwände und werden nicht nur zu warm sondern auch geschädigt bis zum brennen/platzen.
    Selbst wenn dann der Luftdruck wieder richtig eingestellt wird, kann es trotzdem schon zu spät sein und bei Drehzahl platzt er dann oder die Lauffläche fliegt fort.





    Qualität haben wollen, aber bloß nix bezahlen...

    Das ist doch der Zeitgeist seit Media Markt den Geiz als geil erklärt hat und alle Welt das mal so übernommen hat.


    Davon abgesehen liest man das doch auch immer wieder in den Foren, einen auf dicke Hose mit einem großen Auto machen und dann an 5,-€ für einen gescheiten Querlenker, Bremsscheibe oder was auch immer sparen oder schauen, daß man irgendwo Öl noch für 10 ct/l billiger bekommt.



    Schlimmer wäre es gewesen wenn der Reifen hinten geplatzt wäre, denn die Hinterachse ist die Spurführende Achse.

    Kommt darauf an.
    Ich bin mit meinem alten e39 tour und hinten 255iger Reifen schon 160 km/h und beschleunigend fast auf der Felge gefahren, die Reifenflanke qualmte und war kurz vorm Brennen aber der Wagen fuhr stur geradeaus.
    Ich wunderte mich nur, weil ich plötzlich eine Qualmwolke ohne Ende nach mir zog und war am überlegen, ob mir als Ursache ev. auslaufendes Getriebeöl über den Auspuff lief, dachte aber nicht an den Reifen, weil der Wagen ja noch ruhig geradeaus fuhr.
    Nach dem sofortigen Anhalten sah ich dann rundherum an der Wand nur noch die seitlichen Gewebestreifen, der Gummi war vielfach weg und die Felge stand schon quasi auf der Lauffläche.


    Wenigstens fing der Reifen nicht noch Feuer, denn ich hatte keinen Löscher und hing an dem Wagen.


    Im Nachhinein war mir auch klar, daß dies keinen Meter länger gut gegangen wäre und freute mich, daß er nicht in´s Schlingern gekommen war.


    Mein Glück war wohl, daß ich nur geradeaus ohne Kurve oder heftige Lastwechsel fuhr.


    Ich war aber dennoch erstaunt, wie ruhig der Wagen damit noch fuhr.






    Es gibt Dinge über die macht man sich besser keine Gedanken, und dazu gehört für mich die Wahrscheinlichkeit, dass einem der Reifen zu einem unglücklichen Zeitpunkt platzt/kaputt geht


    Würde ich auch gerne, aber ich gehöre zu den Leuten, die die Reifenpannenstatistik hoch treiben, denn spätestens alle 2 Jahre habe ich in irgendeinem Reifen eine Schraube oder einen Nagel und das war es dann mit dem Reifen.


    Deswegen fühle ich mich mit Ersatzreifen an Bord auch wohler.


    Flicken lasse ich nicht, davon abgesehen meine ich auch, es wäre bei Hochgeschwindigkeitsreifen verboten.




    Gruß


    eckart

    Sofern nicht im Einzelfall anders angegeben, zeigen alle von mir hier im E39 Forum hochgeladenen Fotos mein(e) Fahrzeug(e) oder Teile davon bzw. Gegenstände meines Besitzes. Die Bilder sind von mir erstellt und unterliegen meinem ausdrücklichen Copyright. Nachdruck/Kopie nur mit meiner ausdrücklichen und vorherigen Zustimmung.

  • So da ich ja Reifen bei Dunlop verbreche in einer gewissen Art und Weiß will ich euch nicht ganz dumm Sterben lassen. Bordstein fahren ist Gift für die Reifen. Warum.
    Granz einfach im Übergang von Lauffläche zur Seitenwand läuft das erste und breiter stahlkissen aus das 2 Kissen ist im Schnitt 4-6 mm schmäler. Das euch der Reifen nicht um die Ohren fliegt wird bevor die Lauffläche aufgelegt wird aus 14 mm breitem Nylon ein Gürtel um die Karkasse gewickelt die im Kissenauslauf doppelt gewickelt wird.
    An der Kante hast du nur Kissen Auslauf Nylon und Innerlinig was aus Textil oder polyester Fäden besteht die in Gummi eingegossen sind. Wenn du den Bordstein hoch nudelst drückt der Stahl in das innerlinig und kann dieses beschädigen. Wenn das der Fall ist fliegt euch der Reifen um die Ohren oder ihr kriegt ne Blase draußen .
    Und Geiz is schon geil und bringt was.
    Bei mir laufen auf einer Aufbaumaschine Goodyear, Dunlop, und debica Reifen runter nur andere Mischung in der Lauffläche und anderes Profil. Und preislich nur mal so als Vergleich Goodyear 90€ Dunlop um die 85€ debica 60€ .


    Es gibt Reifen mit 2 lagen innerleining da ist das Risiko geringer. Aus was der Reifen besteht steht auf der Seitenwand.

  • Hallo zusammen,


    zunächst einmal ein großes Danke für das Interesse und vor allem Danke für die zahlreichen interessanten Hinweise und Informationen.


    Zweck dieses Threads war/ist, Interessierte einfach mal einen möglicherweise neuen aber ggf. sehr wichtigen Einblick in einen gefährlichen Sachverhalt zu geben, bzw. diesen bewußter zu machen, den man zwar selbst - je nachdem - lebt, aber vor allem bei MASSEN täglich zu Gesicht bekommt wenn man einfach mal gezielt auf das Fahrverhalten - auffallend oft bei Frauen, aber auch Männer können sich keinesfalls davon frei sprechen!! - achtet wenn es darum geht "mal eben" in eine Parklücke mit angrenzenden Bordstein zu fahren ...


    Es ist quasi ständig der Fall daß die Leute ohne jeden Zweifel ggf. viel zu schnell über einen Bordstein fahren. Achtet einfach mal bewußt darauf und ich bin überzeugt davon, daß meine Beobachtungen alles andere als Einzelfälle sind ...


    Doch nun sucht man ggf. ein "neues" Auto und achtet beim Kauf auf alles Mögliche, - aber eine gedankliche Verbindung zu der Bedeutung der Reifen (Zustand) und ob diese bereits durch voriges Fehlverhalten von innen beschädigt wurden - also im Prinzip als "TICKENDE ZEITBOMBE einzustufen sind - daran denkt sicherlich nur jemand der eher beruflich mit dem Reifenthema in Berührung steht. Doch die Realität holt JEDEN ggf. ein, - so oder so! Und was nutzt es dann, wenn man bei Autokauf nur auf die typischen Dinge geachtet hat - und vor allem bei der Preisverhandlung dem Verkäufer zu allen möglichen Mängeln am Auto den einen oder anderen 100ter aus der Tasche ziehen konnte ...?


    Ich behaupte, daß es alles andere als ein Fehler wäre wenn die, die das hier interessiert, beim nächsten Autokauf speziell dieses Bordsteinthema im Kopf haben und ggf. die Kaufprioritäten um speziell diesen Punkt erweitern. Sicherlich platzt nur extrem selten ein Reifen, keine Frage, - aber selbst wenn es 30 Jahre lang zuvor immer gut gegangen ist, - wenn der Tag in Kombination mit einem sehr ungünstigen Sachverhalt da ist (z.B. hohe (Kurven)-Geschwindigkeit), und es "knallt" (im wahrsten Sinne des Wortes), dann wiegt es die 30 Jahre nun mal nicht mehr auf - insb. wenn das Ganze zu bösen & weiterführenden Folgen führt ...


    Man kann das Thema sicherlich erweitern in dem man über Vorteile/Nachteile/Erfahrungswerte usw. von Reifenmarken diskutiert, oder wie oft man einen Nagel in der Lauffläche hatte, oder ob man einen Reifen flicken darf/kann/soll, oder welche Luftdrücke man unter welchen Bedingungen fahren soll und und und .....
    Das ist alles ohne jeden Zweifel SEHR interessant und man kann darüber sicherlich neue Threads eröffnen, aber das würde das eigentliche und von mir beabsichtigte Thema HIER leider zu sehr zerstreuen.


    Wenn jemand alleine beruflich eine langjährige Erfahrung zu diesem Themengebiet hat - also das Thema nicht nur RICHTIG gelernt und einen VIEL tieferen Einblick in diese Materie hat, sondern quasi tagtäglich die verschiedensten möglichen Situationen hierbei erlebt, dann sollte man meiner Meinung nach dieser Person zuhören wenn er sich zu diesem Thema äußert. Man kann schließlich hierbei nur selbst lernen und dabei seine eigene Sichtweise erweitern --- und somit selbst profitieren!!


    Ich selbst werde nun sicherlich zukünftig bei einem Gebrauchtwagenkauf darauf achten, daß ich den Kauf mit einem nagelneuen Reifensatz verbinde - so oder so (es sei denn es wurden sowieso soeben neue Reifen montiert).
    Vielleicht sehe ich das alles ZU penibel, aber auch ich würde niemals - auch nicht langsam - Bordsteinkanten rauf & runter fahren. Das dumme ist ggf. nur, - was nutzt mein Verhalten wenn der Reifen vom Vorbesitzer bereits in dieser Hinsicht unsichtbar maltretiert wurde ...?!


    Es muß natürlich jeder für sich selbst entscheiden was er für angebracht hält. Aber es wird unter Garantie niemals falsch sein wenn man diese gelebte Realität weiß und vor allem verinnerlicht! Denn dann kann KEINER hinterher sagen "das habe ich nicht gewußt" ...


    Gruß aus Werne


    Guido


    PS: Auch mir ist damals mit meinen 323i E21etwas bzgl. einem defekten Reifen passiert .... Ich war um die 20 und "litt" zu diesem Zeitpunkt an dem "Sekunden-Rechts-Ist-Gas-Und-Wer-Bremst-Ist-Feige-Syndrom" ... In einer viel zu schnell gefahrenen Rechtskurve ist mir (gemäß Aussage meines Hintermanns) hinten links der Reifen von der Felge gegangen (Hintermann konnte die Funken sehen ...). Das Auto kam ins Schleudern und schoß dann über einen Bordstein in den Acker ...
    Ein "Erlebnis" das ist NIEMANDEN!!!!! wünsche. ... achso, - es war auch ziemlich teuer hinterher .....


    PS: @ Quantlaus
    Tja, - ich finde es natürlich sehr angenehm wenn Du anerkennende Worte für (m)eine Hilfsbereitschaft formulierst, aber andererseits erschreckt es mich ein wenig daß so etwas - naja, - zumindest für mich Selbstverständliches - überhaupt anerkennende Formulierungen bedarf ...
    Aber das letzte Jahrtausend, und dann auch noch Mitte der 60ger aus der ich stamme, war wohl eine dermaßen verrückte Zeit wo die Menschen tatsächlich es noch für Selbstverständlich hielten jemanden Hilfe anzubieten und/oder bestehende Regeln wirklich zu befolgen, - sogar dann wenn diese gegen den eigenen Willen sind oder man ggf. keine Lust darauf hatte ....
    Und, - was noch verrückter war, - da haben die Eltern tatsächlich auch noch solche "Werte" ihren Kindern mitgegeben ....
    Ich weiß, das ist heute für viele unglaublich, - aber es war wirklich völlig normal so! ..... verrückte Zeit damals, man man man ...

  • Und, - was noch verrückter war, - da haben die Eltern tatsächlich auch noch solche "Werte" ihren Kindern mitgegeben ....
    Ich weiß, das ist heute für viele unglaublich, - aber es war wirklich völlig normal so! ..... verrückte Zeit damals, man man man ...

    Du musst das anders sehen, fürs helfen gibt es keine Anleitung im Internet, dafür müsste man sein Hirn benutzen und bei manchen könnte das für Kopfschmerzen sorgen. ;)

    Ich unterstütze niemanden der zu Faul ist die Suchfunktion zu nutzen :finger:


    Carly taugt immer noch nichts am E39