E39 M5 Bremse wird weich

  • Hallo @all,


    da mein Emmy nicht mehr so oft bewegt wird, habe ich letzte WE eine längere Tour mit ihm unternommen (1000km).


    Was mir aufgefallen ist, dass das Bremspedal bei Bremsungen aus ca. 250km/h doch sehr weich wird! In dem speziellen Fall musste ich kurz nach einander 2x aus ca. 250 km/h scharf runterbremsen (OHNE ABS- Regelung). Beim 2ten Mal hat das Pedal das Bodenblech berührt, was mich nicht wirklich begeistert hat. :crazy:


    Bereits durchgeführte Änderungen:


    Bremskühlschächte vom 540i
    Gitter vorn komplett geöffnet
    Bremsbeläge von EBC (Redstuff)
    Bremsscheiben von Zimmermann (Gelocht und schwimmendgelagert; AUCH auf der Hinterachse!!)
    Bremsflüssigkeit von Motul DOT5.1


    Die Bremsbeläge und Scheiben habe ich über ca. 500km sehr vorsichtig eingebremst und sind jetzt seit ca. 10.000km drin. Sehen auch noch top aus!


    Eigentlich sollte diese Kombination auch mit hohen Geschwindigkeiten sehr gut umgehen können!!


    Die Bremsanlage wurde von einem BMW- Händler entlüftet (die Arbeit von denen ist eigentlich immer sehr gut!)



    Könnt ihr mir einen Tip geben, wo ich anfangen soll zu suchen?? So kann es definitiv nicht bleiben!!


    Kurzer Vergleich:
    Wenn die Bremsen kalt/ normal warm sind, dann habe ich eine deutlich späteren Bremsdruckpunkt im Pedal als bei E92 M3 und E91 330d. Allerdings weiß ich halt nicht, ob ich den E39 mit diesen Autos vergleichen kann.


    Servus
    Hermtm

  • Auch wenn die DOT 5.1 einen höheren Siedepunkt hat, muß das nicht zwangsweise bedeuten, das die Bremsflüssigkeit nicht doch an ihre Grenzen
    gekommen ist, wie Deine Beschreibung hier ja vermuten lässt.


    Der Grund dafür: Selbst wenn man gewissenhaft die Bremsflüssigkeit an jedem Rad durchlaufen lässt, so verbleibt immer auch ein Rest alter Flüssigkeit im System! Das lässt sich beim normalen Wechsel auch nicht
    vermeiden! Der Zulauf am Bremssattel ist ja im oberen Bereich des Zylinders. Die Entlüfternippelöffnung ist nicht wesentlich niedriger angesiedelt! Das muß ja auch, denn es soll ja entlüftet werden können und die Luftblasen sammeln sich ja oben!
    Dadurch strömt aber beim Wechsel die neue Flüssigkeit nicht durch den gesamten Zylinder des Sattels. Folglich verbleiben im unteren Bereich immer Reste der alten Suppe...
    Das ist im übrigen auch der Hauptgrund dafür, daß die Kolben zu Korrosion neigen. Wenn man sich das mal an mehreren Sätteln ansieht, betrifft das fast immer den unteren Bereich (also gegenüber des Befüllanschlusses).
    Lange Rede kurzer Sinn: Es ist absolut sinnvoll und meiner Meinung nach unabdingbar, die Bremssättel nach gewisser Zeit komplett zu zerlegen um
    eben auch diese alte mit Wasser beaufschlagte Bremsflüssigkeit aus den Sätteln zu bekommen. (Ich halte da alle 6-7 Jahre für einen geeigneten Zeitabstand, zumindest habe ich damit gute Erfahrungen gemacht).
    Zusätzlich wird durchs "Überholen" der Sättel auch noch etwaiger Dreck und Abrieb der Manschetten mit entfernt. Der Druckpunkt verbessert sich deutlich spürbar!
    Man sollte aber nach Möglichkeit beim trennen des Sattels vom Hydrauliksystem, den Anschlussnippel gut verschliessen, damit dieser Anschluss nicht komplett leerläuft! Das verkürzt die Zeit des entlüftens und verhindert Entlüftungsexzesse (Stichwort DSC!), die viel Zeit, Geld und Nerven kosten!
    Den Anschluss verschliesse ich mit einem alten Bremsschlauch den ich zerschnitten habe und bei der das Schlauchende mit einer eingedrehten Schraube und Sikaflex-Scheibenkleber verklebt ist! Das reduziert auch die Schmiererei durch ausgelaufene Flüssigkeit.


    Ich vermute sehr stark, das damit Dein Problem sehr deutlich vermindert bzw. ganz gelöst werden kann.
    Ggf. ist aber auch noch irgendwo etwas Luft im System....

  • Zerlegen ist gut und schön, hat auch den gewünschten Zweck. Erfahrungsgemäß reicht aber gründliches Spülen beim wechsel. Ich habe beim letzten Mal mit 2l gespült und dann gewechselt, also insgesamt 3l. Das bisschen, was dann noch "alt" ist, geht ins irrelevante.


    Thema Dot: Je nach Hersteller haben Dot5.1er nicht zwangsläufig einen höheren Siedepunkt als eine 4er. Es macht also Sinn, die Datenblätter genau zu vergleichen. Die ATE Dot5.1 ist bspw. "schlechter" als die Ferodo Racing Dot4 (aufpassen, es gibt verschiedene Dot4 von Ferodo).

  • Ich denke mal bei dir sind es eher die Bremsbeläge die am Limit sind.
    Kenne das nämlich genauso, bloß nicht mit Pedal auf dem Boden.
    Eher hart und nix passiert mehr... (fading)


    Hab Ferrodo DS2500 drauf und keine Probleme!
    - auch Bremsbelüftung
    - ATE Typ 200 Bremsflüssigkeit
    - Stahlflex
    - Bremssättel komplett überholt

  • Von den Redstuff kenne ich das weich werden eigentlich nicht. Eher fallen die
    durch einen stumpfen Biss, gejaule und gequieke auf bzw. klemmen im Bremssattel fest.
    Wenn das Pedal sich bis auf's "Blech" durchtreten lässt, dann ist das eigentlich
    immer ein Zeichen für Luft im System. Sei es durch unvollständige Entlüftung oder aber Wasser im System, das bei höheren Temperaturen dann siedet und ausgast.

  • Was heißt denn "über 500KM Vorschtig eingebremst"...?


    Performence Beläge werden anders eingebremst, wie herkömmliche Standartbeläge... ;)


    Ich habe meine Org. Audi Beläge vor ca. 3 Wochen ausgetauscht, weil diese "verglast" ware. Machte sich durch ein ziemlich "matschiges" Bremspedal bemerkbar. Sollte eigendlich bei den "RedStuff" nicht der Fall sein, aber wenn sie evtl. falsch eingebremst wurden... :kratz:


    PS: Hast du das Gefühl im Pedal schon etwas länger...?

  • Erstmals Merci für die viele Rückmeldung;


    Bremsleitungen:


    Habe alle Gummileitungen durch Stahlflex von Fischer ersetzt; AUCH die an der DSC/ ABS- Einheit!!


    Bremsflüssigkeit kam letztes Jahr im Oktober neu.


    Einfahren: Die ersten 500km hab ich es gemütlicher angehen lassen und die Reibschicht der Redstuffs zum Einschleifen der Scheiben ausgenutzt. Anschließend (nach den 500km) mehrere scharfe Bremsungen.


    Bis letztes Jahr war gefühlt der Pedaldruck besser (alte Bremsflüssigkeit) --> Kann aber auch EINBILDUNG sein! Allerdings war diese Bremsflüssigkeit schon ziemlich alt. Hatte sogar Probleme beim Tauschen der Bremsleitungen, da diese festgegammelt waren.



    Die Erklärung mit den Bremssätteln fand ich sehr hilfreich. Werde jetzt wohl auch mal die 3l Bremsflüssigkeit durchjagen und schauen wie sich das Bremsgefühl verändert. Wenn es immer noch nicht taugt, bleibt wohl nur das Zerlegen der Bremssättel (Gut sind ja immerhin auch schon 16 Jahre alt!).




    Servus
    Hermtm

  • 0,5 Liter pro Zapfstelle sollten genügen um die Bremsflüssigkeit auszutauschen. Es sollte klare Bremsflüssigkeit ohne Luftbläschen durch den durchsichtigen Schlauch fließen.


    Ich gebe zu bedenken das auch der Hauptbremszylinder einem Verschleiß bzw Alterung unterliegt.


    Er sollte wie die Bremssättel in Betracht gezogen werden.

  • Auf jeden Fall Luft im System! Hatte ich schon oft, letztes mal als ich die Stahflexschläuche verbaut habe. Der E39 ist etwas Zickig was das Entlüften angeht, ich brauche immer 2-3 Anläufe. Entlüften - Starten, Pedal treten - Entlüften...


    Fahre E39 M5 Serienbremse und da geht das Pedal NIE bis ans Bodenblech, auch wenn sie komplett heiss ist und fast nicht mehr zieht.

  • Zum Thema Einbremsen: EBC, egal ob Black, Green, Red oder Yellow, werden normal eingebremst, nicht wie bspw. Ferodo DS2500. Anders sind erst die Blue oder Orange.
    Da hat der TE also nichts falsch gemacht.
    Und wie schon erwähnt, sorgt das eher nur für schlechte Bremsleistung und nicht für ein durchfallendes Pedal.

  • ich schließe hier mal eine Frage an.


    Bei mir habe ich am 540 Tu eine 8 Kolben Brembo an der Vorderachse verbaut, hinten e39 m5.


    Mein Druckpunkt war auch vor dem Umbau schon immer etwas tief. Ein bekannter, der bei BMW arbeitet, hat ihn zweimal komplett entlüftet (erst hinten, dann vorne, die Festsättel erst innen, dann außen, dann wieder innen).


    Nun war der Druckpunkt super, wurde nach kurzer Zeit aber wieder weicher. Was könnte das sein? Doch noch Luft im System oder ein defekter BKV, Hauptbremszylinder oder Vorladepumpe?

  • Ich würde jetzt einfach mal behaupten das der HBZ zu schwach für ne 8 Kolbenanlage ist

    Biete Hilfestellung beim M57 im Raum Neuss/Düsseldorf!


    DSP oder Navi nicht vorhanden? Kabelbaum defekt? Ich helfe beim nachrüsten und reparieren!

  • Nö, wenn der HBZ in Ordnung ist, bremst er.
    Größerer HBZ bremst mehr.


    Druck in einem hydraulischen System an allen Stellen gleich, außer es ist eine Regelung, Minderung geschaltet.

  • In Anbetracht dessen, das die Hauptbremszylinder jetzt alle schon mindestens 13 Jahre alt sind, und bekanntlich auch diese Teile einem natürlichen Verschleiss unterliegen, mitunter auch nach "alter Väter Sitte" (per Pedal!) entlüftet wird, wird hier der ein oder andere HBZ so langsam das Zeitliche segnen! Da ist die Hebamme nicht mehr Schuld...;)
    Eine Hoch-und Niederdruckprüfung gibt hier aber Aufschluss!
    ...wobei, ich würde in einer solchem Situation gleich von vornherein einen
    neuen verbauen und mir die Prüfung sparen. Ich stehe nicht so sehr auf durchfallende Bremspedale...;)

  • haben HBZ eine Art Leistungsbeschreibung? Also wieviel Menge der HBZ "fördern" kann?

    Biete Hilfestellung beim M57 im Raum Neuss/Düsseldorf!


    DSP oder Navi nicht vorhanden? Kabelbaum defekt? Ich helfe beim nachrüsten und reparieren!