S62 Kette gerissen

  • Hallo Forum,


    vor 14 Tagen hat es "RATSCH" gemacht :crazy::wall:
    Der 99er M5 eines Kollegen ging im Stand aus, ca 10 sec. nach dem Start :nixweiss:
    Leider drehte er nochmals kurz am Schlüssel (was weiß ein Laie) doch das sich dabei entfaltende Geräusch lies ihn diese Aktion sofort beenden, so die Aussage.
    Als ich dann abends Vorort war, den Viscolüfter demontierte und an der Zentralschraube drehte, sah ich durch den Öleinfülldeckel "LEIDER NICHTS" sprich Nockenwellen standen still = KETTE AB :mad:


    Hier ein paar Randdaten:
    Bj. 99 Modell 2000 (also nach den Werksferien zum Jahresende gebaut) knapp 250tkm auf der Uhr, gechipt seit Ewigkeiten, letzten Sommer Vanos überholt mit Beisan Teilen sowie VDD´s ersetzt im Zuge dessen.
    Damals riet ich schon dringend zu einem Ketten und Kettenspannertausch und ggf. Lagerüberprüfung, aber wie es so ist sind die Fahrer ja immer schlauer als die Mechaniker (böser Mechaniker, will das ich investiere....!!! :wall::motz: )
    Auf jeden Fall wollte er sich das für diesen Sommer aufheben, haha...
    Nun zum hauptsächlichen, ich will dem Fahrer eine so gut wie mögliche Kostenübrsicht machen um ihm bei der Entscheidung behalten oder verkaufen ein reales "worst case Kostenpaket" vorlegen zu können.
    Da es im Stand ohne Fahrtbewegung und Drehzal geschah, könnte dies ja ein Vorteil im ganzen Miserium sein.
    Die knapp 250tkm sind dann wieder eher grausam, denn hier sollte man ja sogut wie alles prüfen oder gleich raushauen (Oder gibts da andere Meinungen?)
    Wer kann zu ähnlichen Problemen mit ERFAHRUNGEN beitragen?
    Ich denke an folgendes: Köpfe runter, (prüfen lassen) Ventile, Ventilschäfte ggf. ers., Nockenwellen + Lagerung ggf ers., Vermessung/ Abdrücken/ planen d. Köpfe, etc.;
    Kurbelwellenlagerung sollte denke ich bei knapp ner viertel Million KM auch nicht ungesehen bleiben (Oder?), Pleuellager und Kolbenringe sowieso neu, sowie der Gesamte Steuertrieb mit Ketten, Rädern, Schienen, Spannern und etlichen Kleinteilen.


    Ich schraube an allem herum und traue mich an alle Motoren ran, aber einen S62 Motorschaden hatte ich dann doch noch nicht in den Griffeln, weshalb ich auf eure Erfahrungswerte viel Wert lege.


    Um es nochmal klar zu verdeutlichen, es geht um die Entscheidung: "Ob überhaupt", wenn ja, was "MUSS unbedingt" und um eine möglichst reale Kostenabschätzung ohne Arbeitslohn.


    Danke Gruß Martin

  • Nur mal kurz zur Kostenabschätzung, da ich genau die Nummer letztes Jahr letztmalig an einem S62 hatte:
    Kettentrieb
    Alle Dichtungen
    Kolbenringe
    Pleuellager
    Alle Ventile und Sitze
    Block & Köpfe planen
    Vanos
    2 Nockenwellen
    Kupplung
    2 Pleuel (krumm, vermutlich durch Wasserschlag)
    usw.


    Dafür hat der Kunde irgendwas um die 6500€ oder 7500€ bezahlt.

    Bei den Bildern in meinen Beiträgen handelt es sich, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, um meine eigenen!

  • Oh je wie ärgerlich....


    Nur so als Idee: in der Bucht gibt es lauffähige Motoren im Austausch ab 5000€. Evtl. Lohnt es sich so einen zu kaufen und ggf. Zu überholen?


    Gruß Andi

  • Mit Kettenrevision und Einbau bist womöglich in Summe bei einem ähnlichen Betrag.

    Kranplätze müssen verdichtet sein!


    „Alles Komplizierte ist unnötig. Alles Notwendige ist einfach - genau wie mein automatisches Gewehr.“ ―Michail Kalaschnikow

  • Aus leidiger eigener Erfahrung (allerdings nur am M62) weiß ich, das dieses Drama leider in einer großen Revi enden wird. Und das ganz besonders am S62! So wie Richard schon ausgeführt hat, sind 6,5 bis 8k € da die kleinste Einheit! Ich befürchte eher, daß es sich Richtung 10k€ einpendeln wird, wenn das ganze Qualität haben soll.
    Eine 1/4 Million Kilometer steckt der S leider nicht so trocken weg, wie das seine Großserienbrüder tun!
    Ventilführungen werden zumindest aufgerieben werden müssen, um dann mit einem Satz Übermaßventile verbaut zu werden.
    Die Kolben müssen auch neu! Die Einschläge der Ventile auf den Böden sind eine Sollbruchstelle, das ust so sicher, wie das Amen in der Kirche.
    Dann: Kurbelwelle auf Schlag prüfen und vermutlich richten, wenn nicht die Zapfen durch Verschleiß und Mischreibung eh schon gehimmelt sind...ob man dann nachschleift oder gleich ne neue nimmt ist preislich nicht mehr so wahnsinnig weit auseinander.
    Was immer ganz beachtlich ins Geld geht, sind die peripheren Dinge bei so einer Nummer. Ein defektes ZMS hier, ein ausgelutschte Lima da und Schwupps ist der nächste 1000er weg....
    Wenn der "Dampfer" noch eine adäquate allg. Substanz hat, dann ist der Besitzer vermutlich mit einem gebr. Tauschaggregat aus bekanntem und belegbarem Vorbesitz/Historie besser bedient, weil sehr wahrscheinlich preiswerter! Wenn man mal einen Erstehungspreis von 5-6,5k€ für ein gebr. Aggregat annimmt, dann kann man mit 2000,-€ noch die Kette nebst Pleuellager revidieren und ist immer noch unter den 10k€....vor allem, kommt das Auto schneller wieder an's laufen...

  • vielleicht ist ein noch lauffähiger Tauschmotor doch die bessere Alternative... ;)
    Vielleicht kann man auch mit nem Endoskop vor Ort die Zyl.wände begutachten... Solange keine Riefen drin sind.... und der Rest ist zumindest nicht krum..


  • Wobei von Vorteil könnte hier evtl. sein, das dass ganze im Stand passiert ist, also nicht unter Last/Vollast. Deswegen die Theoretische Annahme von mir, sich das ganze erstmal nach einer Grundzerlegung anzuschauen und den Schaden dabei abzuchecken... :kratz:


    Nen Tauschmotor wäre dann ja immer noch Möglich... :)

  • Bevor ich bis zu 10K€ in einen 250Tkm S62 Block versenke, der jederzeit an den Stegen aufgeben kann, würde ich einen Neumotor kaufen. 14-16K€.


    Das Alu an den Stegen ist bei der Belastung nicht dauerfest.


    Mit freundlichen Grüßen
    Christian

  • Zitat

    Original von Nordlicht-E39
    [quote][URL=http://www.e39-forum.de/thread.php?postid=1893769#post1893769]Original von E39OFI[/URL ....


    Wobei von Vorteil könnte hier evtl. sein, das dass ganze im Stand passiert ist, also nicht unter Last/Vollast. Deswegen die Theoretische Annahme von mir, sich das ganze erstmal nach einer Grundzerlegung anzuschauen und den Schaden dabei abzuchecken... :kratz:


    Nen Tauschmotor wäre dann ja immer noch Möglich... :)



    Ist leider egal, Heico...
    Meiner wurde von der vom VB konsultierten Werkstatt "nur noch einmal zum probieren" zu starten versucht... :wall:
    Ergebnis: 16 krumme Ventile und 5 Kolben mit erheblichen Einschlägen...
    Dabei ist leider egal ob der Motor Ventiltaschen hat oder nicht! Dadurch das die Ventile starr im den Bremnraum ragen und der Kolben dagegen ballert, ist leider immer eine Andruckstelle im Kolben...und mit so etwas will ich weder einen M62 und schon garnicht einen S62 betreiben.
    Wenn man in der Diagnosewerkstatt über ein Endoskop verfügt, dann ist das schon mal von erheblichem Vorteil...spart Kosten!
    Ein Stegbrand ist heute kein K.O. Kriterium mehr für den Block. Der Zulieferer dieser Alusil-Blöcke von S und M Blöcken für BMW, Kolbenschmidt bietet ein Rep.-Verfahren durch sleeven (also das ausbuchsen) über angeschlossene Instandsetzer an. Alles in allem immer noch deutlich preiswerter, wie ein Austauschmotor aus München!


  • Ich suche gerade nach Kolbenschmidt in Google. Finde aber leider nur Infos über die Teile die die Firma herstellt.


    Kannst du mir da weiterhelfen? :D

    Biete Hilfestellung beim M57 im Raum Neuss/Düsseldorf!


    DSP oder Navi nicht vorhanden? Kabelbaum defekt? Ich helfe beim nachrüsten und reparieren!

  • Also wer schon bereit ist, den Wagen wieder aufzubauen, der sollten seinen Motor wieder in Ordnung bringen.
    Die paar Euros, die man an einem gebrauchten spart, zahlt man dann eventuell ganz schnell wieder drauf, wenn der Bock dann auch nochmal gemacht werden darf.


    DAs rechnet sich einfach nicht. Seinen auseinandernehmen, richtig untersuchen und dann in Ordnung bringen. Alles andere ist halbseidend.

    MfG
    australia


    Da man nicht reperiert, sondern repariert, heißt es auch Reparatur und nicht Reperatur. Man fährt ja auch nicht in die Werkstadt sondern in die Werkstatt


    "Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben ! ! !

  • Zitat

    Original von australia
    Also wer schon bereit ist, den Wagen wieder aufzubauen, der sollten seinen Motor wieder in Ordnung bringen.
    Die paar Euros, die man an einem gebrauchten spart, zahlt man dann eventuell ganz schnell wieder drauf, wenn der Bock dann auch nochmal gemacht werden darf.


    DAs rechnet sich einfach nicht. Seinen auseinandernehmen, richtig untersuchen und dann in Ordnung bringen. Alles andere ist halbseidend.


    +1
    ...ich für meinen Teil, würde das so machen bzw. mache das ja auch schon so!
    Nur die Eingangsfrage war ja eine andere und lässt für mich zumindest den Schluß zu, das die Geldmittel eher eingeschränkt in das Auto fließen sollten.

  • Das man mit der Aktion nah am Restwert operiert und auch gut drüber hinaus kommt, sollte jedermann klar sen.


    Wenn die Mittel bedingt und die Fahrzeugliebe begrenzt, ist das Thema schon beim Kostenvoranschlag vermutlich eher eine Totgeburt.


    Wer sich bei all dem alleine helfen kann und das Geschick, wie auch das Werkzeug mitbringt, kann sicherlich noch etwas sparen, aber das ist hier nicht rauszulesen.

    MfG
    australia


    Da man nicht reperiert, sondern repariert, heißt es auch Reparatur und nicht Reperatur. Man fährt ja auch nicht in die Werkstadt sondern in die Werkstatt


    "Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben ! ! !

  • Zuerst einmal vielen Dank für die zahlreichen Erfahrungsberichte. Bis Dato sind wir nicht zum Demontieren gekommen da der Besitzer sehr unschlüssig und anscheinend offen für unmoralische Angebote ist :wall: naja ich berichte sobald ich ran darf :D

  • Um das ganze hier, auch wenn etwas spät, einmal abzuschließen...
    SUPER Einschätzung von RsRichard, es hat 8K verschlungen und wurde bei Tauber Motorsport in Obermichelbach gemacht.
    Incl. Köpfe runter und alles planen neu einschleifen etc. wie im Zitat beschrieben. :top::top::top:


    Ursache war, haltet euch fest, keine gerissene Kette sondern die V-Schiene war gebrochen wo die Kette im V umgelenkt wird :mad:
    hab ich noch nie gehört zuvor das die den Geist aufgibt :streik:


    Er läuft wieder seit nem Jahr ca. :love:


    :danke: