Zylinderkopf gerissen?? - Befragt eure Glaskugeln

  • Moin,


    ich weiß nicht ob ich mir in die Hose machen oder heulen soll.


    Ich habe ja meinen Motor (530d) zerlegt, da Öl im Kühlwasser war.
    Konkret: Mein Weibchen kam nach Hause und hat gesagt es leuchtet "Kühlwasserstand". Ich bin raus, hab in den A-Behälter gesehen und es war leichter grauer Bratz drin und das Kühlwasser war knapp am Minimum.
    Daraufhin habe ich leichtgläubig daraus geschlossen, dass die Kopfdichtung hin ist, da ich letztes Jahr auch Probleme mit überhöhter Temperatur aufgrund zugesetzer Kühler (Wasserkühler äußerlich mit Dreck / Laub / etc) hatte.
    Heute habe ich den Zylinderkopf zum Planen in eine Motoren-Fachwerkstatt gebracht. Leider hat mich der Mann am Thresen etwas kirre gemacht. Er fragte, warum denn der Kopf abgenommen wurde. Als ich die ZKD genannt habe, hat er gefragt ob ich mir sicher bin, ob nicht der Ölkühler infrage käme. Zuerst wusste ich nicht was er meinte, da die Ölkühler ja außerhalb des Wasserkreislaufs liegen. Später bin ich dann auf den Wärmetauscher am Ölfiltergehäuse gekommen. Leider gab viel suchen zu dem Thema wenig ergebnisse.
    Der Werkstattmann hat mir angeboten den Wasserkreislauf des Kopfes ab zu drücken (rd. 145€). Allerdings könne man daher nicht zu 100% einen Fehler ausschließen, da der Ölkreislauf nicht abgedrückt werden kann. Auch heißt es nicht, dass wenn der Wasserkreislauf dicht ist, nicht doch durch einen Riss Öl in den Wasserkreislauf eintreten kann. Ich habe daher auf das Abdrücken verzichtet (145€ für eine 50/50-Chance war mir zu viel).
    Meine Frage nun:


    Wie wahrscheinlich ist es, dass der Kopf gerissen ist, oder aber, wie wahrscheinlich ist es, dass die Dichtungen um den Wärmetauscher am Ölfilter defekt sind, oder sogar der Wärmetauscher selber "durchgegammelt" ist?
    Hat sowas schonmal jemand gehabt? "Wie oft" reißt so ein Zylinderkopf, bzw. "wie oft" gehen die dichtungen am Wärmetauscher hinüber?
    Bin auf ein paar Erfahrungswerte gespannt.


    PS: leider habe ich vor dem Ablassen nicht auf den Ölstand geschaut, kann daher nicht sagen, ob er durch Kühlwasser erhöht war.



    Danke und Gruß


    Timmee

  • Moin, genau kann ich dir das nicht sagen. Habe den Motor noch nicht wieder ganz zusammen.
    M. E. gibt es folgende Möglichkeiten


    1. defekte ZKD
    2. defekte Profildichtungen am Ölfilter-Wärmetauscher-"Block"
    3. defekter Plattenwärmetauscher
    4. Riss im Kopf
    5. Riss im Block


    die ZKD habe ich jetzt erneuert, auf die Profildichtungen Warte ich noch, sollten jetzt die Woche kommen.


    Dass so ein Plattenwärmetauscher mal durchgammelt oder anderweitig defekt geht, soll schonmal vorgekommen sein. Allerdings habe ich da eher Erinnerung an Anwendungen außerhalb des KFZ-Bereichs. Außerdem ist die Kühlflüssigkeit ja auch Korrosionsschutz, weshalb ich durchgammeln für unwahrscheinlich halte. Da der Wärmetauscher auch nur einen Schlauchanschluss hat und ansonsten über Kanäle mit eben beschriebenen Dichtungen gespeist wird, weiß ich jetzt so auch nicht wie ich das testen sollte außer mit den jetzt warscheinlich defekten Dichtungen. Bzw. wenn ich die neuen habe, testen, aber dann kann ich die 19€ Dichtung auch wegwerfen. Also hoffe ich erstmal, dass das Teil heile ist.


    Die Riss-Thematik:
    Ich hatte den Kopf ja zum Planen. Dort hatte man mir angeboten den Wasserkreislauf ab zu drücken. Sollte 146€ (?) kosten und man kann damit nur Feststellen, ob Wasser in den Ölkreislauf dringt, nicht aber andersrum. Also eine 50/50 Chance (Ich glaube ich hatte das schonmal weiter vorn geschrieben). Deshalb habe ich drauf verzichtet. Der Ölkreislauf lässt sich so nicht abdrücken, bzw die Firma hat nicht die Möglichkeit dazu.


    Lag der O-Ring vielleicht schon lange im Behälter? Wie groß ist der denn? So aus dem Stehgreif fielen mir ein paar Stellen ein, wo der herkommen Könnte. Angefangen beim Behälterdeckel selbst. Aber anhand der Dimension kann man sich vielleicht durch den ETK googlen und herausfinden woher er stammt.


    Was aus der Geschichte geworden ist werde ich hier mitteilen, sobald die Tanker wieder läuft.

  • Das wird der untere vom Deckel sein, dort sitzen insgesamt 2 Dichtringe und der untere kann mit dem Plastik rausbrechen und schwimmt dann lose rum.

    Bei den Bildern in meinen Beiträgen handelt es sich, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, um meine eigenen!

  • Okay dann warte ich noch ab und bau den Zylinderkopf noch nicht runter.


    Der O-Ring ist 28x4x36 ggf. kommt der aus einer Schlaufverbindung 1 mit 7.



    Kann man über eine CO2 Messung bestimmen was defekt ist und ist CO2 auch im Kühlwasser wenn der Wärmetauscher durch ist?

  • Mit ner CO-Messung stellst du ja "nur" Abgase im Wasser fest, prüfst also auf eine Verbindung Zylinder <--> Wasserkreislauf. In wie fern auch CO im Öl gebunden ist und wie sich das in Verbindung mit Wasser verhält (ggf. auswandert) kann ich nicht sagen.


    Wenn ich dich richtig verstanden habe hast du ja auch auch Öl im Wasser?!

  • Ja, habe das Problem, dass der Dicke ca. 1l Wasser auf 100 km verbraucht und dabei 2-3cl Öl ins Wasser kommen. Wo das Wasser hingeht verstehe ich jedoch nicht. Emulsion habe ich nicht im Öl.


    Bekomme ich den Wärmetauscher ausgebaut ohne die Ansaugbrücke abzubauen?

  • Das sollte gehen, entweder den Olfilter mit abbauen, der ist mit 3 Inbusschrauben am Block angeschraubt, oder nur den PWT. Der ist aber mit 5 Torx-Schrauben am Ölfilter montiert. Dürfte etwas knifflig zu erreichen sein. Dichtungen bekommst entweder beim Freundlichen oder beim Online-Shop mit L für 18,90€

  • Hallo Timmee,


    habe die Dichtungen für das Ölfiltergehäuse und den Wärmetauscher bestellte, die bekomme ich morgen. Ein tolle Anleitung um zum Wechseln der Dichtungen steht hier . Anscheinend ist das ein häufiger Fehler.
    Hoffe, dass es nicht die ZKD ist und der Fehler mit dem Wechsel der Dichtungen behoben ist. Werde mich die nächsten Tage mal dran geben und dann berichten.
    Wie sieht es bei dir aus, hast du alles wieder zusammen und ist der Fehler behoben.

  • Ich hatte eigentlich gehofft dir quasi JETZT eine Antwort geben zu können ... aber leider muss die noch etwas warten. Gelaufen ist der Tanker heut schon. Allerdings ist mit der Gummischlauch an der Hochdruckpumpe abgebrochen(!), und ein Nippel von den T-Stücken an der Rücklaufleitung. Hab das erstmal so weit gefixt, dass ich ihn laufen lassen konnte. Habe jetzt Kühlsystemreiniger drin.... beim Entlüften vorhin hat es die Kunststoff-Entlüfterschraube zerlegt. Ausgerechnet in Stellung halb-zu :wall: Hab jetzt also nen Springbrunnen.
    Das Kühlwasser ist vom Reiniger grau, und seit der Motor steht, haben sich auf der Wasseroberfläche wieder schwarze Ölaugen gebildet. Ich gehe aber mal davon aus, dass es sich um Reste handelt. Denn das neue Öl ist noch goldgelb. (War ja eigentlich nix schwarzes mehr im Motor). Morgen früh um halb 9 stehe ich beim BMW-Teilemann auf der Matte und hole den heute kaputtgeschraubten Krempel ab ... Morgen Mittag gibts dann Response ..

  • So! Hab jetzt eine 75 kilometrige Probefahrt hinter mir. Und es sieht so aus, als wenn das Problem behoben ist. Bisher hat sich im Kühlwasser keine Mumpe mehr gebildet. Was es jetzt war kann ich nicht genau sagen, aber es bleiben die beiden Möglichkeiten Kopfdichtung oder Profildichtungen am Ölfilter.


    Jetzt habe ich aber noch ein anderes Problem, und zwar ein externes Ölleck .... an einer denkbar ungünstigen Stelle im Steuergehäuse (Siehe grüner strich auf dem Bild). Ich gehe mal davon aus, dass der Druckzylinder des Federspanners verschont geblieben ist. Der Riss ist zwar in Höhe der Schraube, geht aber schräg nach vorn weg. außerdem tropft es "nur" . Dafür aber stetig.
    Kann man das irgendwie verschließen? Gibt es da einen Kitt oder sowas? Ich habe keine Lust deswegen jetzt wieder alles auseinander zu reißen und ein neues Steuerghäuse an zu bauen :heul:

  • JB - Weld ;) was besseres gibts dafür nicht!

    Bei den Bildern in meinen Beiträgen handelt es sich, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet, um meine eigenen!

  • Danke für die Ideen! Habe beides so schnell nicht in der Nähe verfügbar gefunden, dafür aber das gelb-schwarze mit dem Tiernamen in einem nahen, gut sortierten Baumarkt. Das werde ich mal antesten, und wenn es nicht hält werde ich mir mal eure Vorschläge bestellen :top::)

  • Hallo, habe gestern nun die Dichtungen am Wärmetauscher und Ölfiltergehäuse gewechselt. Das Ergebnis ist leider nicht erfolgreich. Immer noch habe ich Öl im Kühlwasser. :wall: Habe in den letzten Wochen viel Investiert und nun das. :heul:
    Hast du die ZKD selbst gewechselt? Was ist das für ein Aufwand? Welches Spezialwerkzeug benötige ich? Hast du eine Liste der Anzugsmomente? Müssen die Injektoren vorher demontiert werden? Gibt es eine Anleitung?

  • Jackpot!


    So viel vorweg: So ganz bin ich auch nicht davon. Hatte vorhin (der Wagen hat über Nacht gestanden) wieder ein klein wenig Matsch im Kühlwasser. Ich hoffe aber, dass das noch Reste von der Reinigung sind. Werde gleich zur Arbeit fahren (120km) und denn heute Abend mal schauen wie sich das verhält.



    Nun zu dir...
    Hast du den Kühlkreislauf gereinigt? Wenn nicht kann die Mumpe auch noch daher kommen. --> Ordentlich mit Reiniger Spülen


    Eine Anleitung gibt es .. Quasi die Originale von BMW.


    An Spezialwerkzeug benötigst du das Arretierwerkzeug für die Nockenwellen.


    Torx-Bit für die Zylinderkopfschrauben (Größe kann ich dir morgen sagen)


    Vielzahn-Bit für die Schrauben an der Krümmer-Turbo-Verbindung.


    Gleithammer für die Injektoren (ja die müssen raus). Ich habe einen Gekauften, der an den Verschraubungen von den Hochdruckleitungen befestigt wird. Wenn du einen oder mehrere damit nicht raus bekommst brauchst du ein selbstangefertigtes Spezialwerkzeug. Hier könnte Opaauto evtl. mit einer Bauanleitung oder so helfen. Wenn sie damit auch nicht rausgehen benötigst du eine neue Zylinderkopfhaube (ebay-Kleinanzeigen ca. 50€), ein Schweißgerät und ca. 1,5m 1"-Rohr (geht auch etwas dicker oder dünner, je nachdem was grad in der Ecke steht) und die entsprechende Anzahl neuer/instandgesetzer Injektoren, die du dann zwangsläufig schrotten musstest (4 Injektoren prüfen und überholen inkl neuer Düsen + 2 Überholte Injektoren zukaufen = 843€)


    Drehwinkel-Messgerät zum Anziehen der Kopfschrauben.


    Fräser für die Injkektor-Schächte (Dichtflächen vor dem Wiedereinbau der Injektoren etwas abfräsen.


    Weiterhin ist ein gut sortierter Werkzeugkasten von Vorteil.



    Ne Anleitung kann ich dir bei Zeiten mal zusammenbasteln. Muss nun aber leider erstmal zur Spätschicht. Die Spezialwerkzeuge könnt ich dir ggf auch zur Verfügung stellen. Woher kommst du?

  • Vielen Dank für deine Hilfe und dein Angebot, komme, wie der Name schon vermuten lässt, aus Bonn Hardtberg.


    Hört sich nach viel Arbeit an und da fehlt mir aktuell die Zeit. Bin viel auf Dienstreise und kann dann nur am Wochenende schrauben. Habe das Problem gehabt, dass der Dicke im warmen Zustand nicht ansprang, bzw. man rund 30 Sekunden orgeln musste. Nach Austausch des Nockenwellensensors, Kurbelwellensensors, der O-Ringe an der Raildruckpumpe hab ich schlussendlich bei einer Rücklaufmengenmessung den Fehler gefunden und den 4. Injektor getauscht. Diesen konnte ich ohne Spezialwerkzeug (das ich aber dennoch gekauft habe,) demontieren. Vermute aber, dass das nicht bei allen Injektoren so einfach geht.
    Unterdruckschläuche habe ich vorher schon gewechselt, da auch das bekannte Turboloch vorlag. Mein großer Fehler war wohl, dass ich, aufgrund der fehlenden Zeit, den letzen Ölwechsel im vergangen Oktober, an einer naheliegenden Tankstelle hab machen lassen. Die haben dann auch noch 1l zu viel Öl eingefüllt, was ich wiederum erst nach ca. 1 Monat bemerkt habe. Bin ich selber schuld. :mad:
    Öl wurde über die KGE in den Turbolader geleitet. Dieser läuft aber noch ohne Geräusche und hat es anscheinend überlebt. KGE wurde auch getauscht. Insgesamt läuft der Motor nach dem Tausch des Injektors und Erneuerung der Unterdruckschläuche sowie KGE super.


    Nein, habe das Kühlsystem noch nicht gereinigt. Vor dem Ablassen der Kühlflüssigkeit hab ich den Vorratsbehälter entleert, da sich ja an der höchsten Stelle das Öl sammelt. Waren rund 0,5 Liter klebrige, teils dickflüssige, tief schwarze Pampe. Vorratsbehälter mit Geschiertspülmittel danach intensive gereinigt.


    Neben dem Öl im Kühlwasser geht auch ständig Kühlwasser verloren, wo ich auch nicht weiß, wo das bleibt. Kein weißer Rauch, keine Emulsion im Öl oder Öldeckel. Kein Wasser im Fußraum. Der Dicke ist nun 13 Jahre alt und hat 278 tds. Km auf der Uhr. Ob es sich rentiert weiter in den Dicken zu investieren, weiß wohl nur die Glaskugel.

  • Zitat

    Neben dem Öl im Kühlwasser geht auch ständig Kühlwasser verloren, wo ich auch nicht weiß, wo das bleibt. Kein weißer Rauch, keine Emulsion im Öl oder Öldeckel. Kein Wasser im Fußraum. Der Dicke ist nun 13 Jahre alt und hat 278 tds. Km auf der Uhr. Ob es sich rentiert weiter in den Dicken zu investieren, weiß wohl nur die Glaskugel.


    Genau so hat sich das bei mir auch dargestellt. Ich werd die nächsten Tage mit dem Tanker zur Arbeit fahren und mal gucken ob die Matsche mehr und das Wasser weniger wird.


    Ob es sich lohnt kommt auf den Zustand des Wagens an. Wenn er dir nicht weggammelt ist doch alles piccobello.
    Die Dichtung und nen Satz Schrauben bekommst du für 120€ im Netz. Dazu kommt nochmal Öl für 40€ und nen Ölfilter für 6€. Im Grunde also eine überschaubare Investition. Wenn du den kopf planen lässt, kommen nochmal 100€ dazu. Ich habe den ganzen Murks übrigens bei aktuell rund 470tkm gemacht. (Genauen Wert weiß ich grtad nicht, muss erst das Getreibe-StG. auslesen ;) )


    EDIT: Ich habe allerdings etwas mehr Knete ausgegeben. Rund über den Daumen sind es 1900€.


    Dabei waren unter Anderem neue Ventilschaftdichtungen, ein Ersatzauto für 350€, die Werkzeuge musste ich mir kaufen. Dann noch die Leckölleitung komplett und die Vorlaufleitung, Scheibenwischer, Pollenfilter, KGE, Gewindebolzen und Muttern für den Abgaskrümmer, Dichtungen der Ansaugbrücke, , Krümmerdichtungen, Ventilfederspanner - da ich die Ventile geschliffen hab. Den größten Posten haben eben die Injektoren ausgemacht.


    EDIT 2:


    Das Geklebe hat gehalten. Sieht zwar nicht besonders professionell aus, da ich spiegelverkehrt und überkopf agieren musste, aber es erfüllt seinen Zweck, denke ich. Ich habe etwas Alufolie drüber geklebt. Soll ja nix halten, nur dichten :D:top: