Scheinwerfer aufpolieren

  • Also bei dem Preis den neue Streuscheiben kosten
    würde ich mir die Mühe mit dem Polieren oder gar Lackieren garnicht erst machen und direkt die Streuscheiben tauschen.
    Dann hat man auch wirklich Ruhe und muss nicht ständig nacharbeiten.

  • Für Non-Xenon gibts das bei BMW für ca 269.- pro Stück (und das müsste dann ja von Hella sein).


    Carparts24 hat auch von Hella welche im Angebot (mit weißen Blinkern).


    Ich selber habe welche von TYC mal gekauft, aber bis heute nie verbaut, da die alten noch ok sind - ob TYC was taugt, kann ich daher nicht sagen.


    DJAuto soll eine Hella-Tochterfirma sein ...


    Von daher: Warum nicht mal einfach wechseln

  • Zitat

    Original von DerLilaLauneBaer
    Völlig korrekt. Also ich habe meine jedenfalls aufgrund von Steinschlägen getauscht und bin rundum zufrieden.


    Hab auch schon lange zwei neue Streuscheiben liegen, aber bei mir sind die geklebt, mit dem Zeuch ab 2002, welches nicht im Backofen weich wird. :wall:


    Hatte noch nicht die Muße mit dem Dremel ...
    ... Bi-Xenon-Gedöns liegt auch bereit.

  • Bei den Audi Scheinwerfern um die es geht, geht nach meiner Recherche nichts mit nur Streuscheiben tauschen. Die Dinger werden ja nach dem Aufbereiten auch noch ein oder zweimal mit Klarlack lackiert, ich gehe mal davon aus, dass das schon einen ordentlichen Schutz gegen vergilben etc. bietet. Der Lacker macht das nicht zum ersten mal, und er sagte, das wär ne haltbare Geschichte.
    Länger als drei, vier Jahre werden wir den Bock eh nicht fahren ;) Und wir leben ja auch nicht in Südspanien, wo die Sonne selbst die Originalscheinwerfer in wenigen Jahren zu häßlichen, gelben Teilen grillt.


    Björn

    Einmal editiert, zuletzt von bjoern_dx ()

  • Ändert sich durch den Klarlack nicht das Streuverhalten vom Licht? D.h. die Brechung der Lichtstrahlen am Klarlack?


    Wenn ja blendet man vermutlich den Gegenverkehr und hat weniger Lichtausbeute, bzw. weniger gerichtete Lichtausbeute?

  • Tja, da bin ich nicht der Experte. Aber ich vermute, dass die durch Steinschläge zerschossene Oberfläche der Streuscheiben das Licht deutlich mehr "zerwirft", als evtl. die Klarlackschicht des blank polierten Scheinwerfers.


    Naja, ich werde es merken, wenn sich der Gegenverkehr permanent mit Lichthupe beschwert ;)


    Björn

  • Zitat

    Original von Dani3l
    Ändert sich durch den Klarlack nicht das Streuverhalten vom Licht? D.h. die Brechung der Lichtstrahlen am Klarlack?


    Wenn ja blendet man vermutlich den Gegenverkehr und hat weniger Lichtausbeute, bzw. weniger gerichtete Lichtausbeute?


    Also solange man keine Orangenhaut drauf hat und die Scheinwerfer schön poliert sind wird es praktisch keinen Unterschied machen und das Licht nicht diffus gestreut.
    Die OEM Scheinwerfer haben ja auch ne Schicht vorne drauf.
    Theoretisch hat der Klarlack natürlich einen minimal anderen Brechungsindex und wird das Licht dadurch minimal anders brechen.
    Aber ich denke nicht, dass man das praktisch merkt und wenn ja, müsste man die Scheinwerfer halt einfach neu einstellen.

  • Wenn der Lackierung ordentlich gemacht ist, merkt das kein Mensch.
    Die Änderung des Brechungsindex ist so minimal dass man es nur mit teuere Equipment messen könnte.


    Anders sieht es aus wenn die Lackierung stümperhaft gemacht ist wie bei meinen 5er. (Vorbesitzer wollte die Krater damit wegzaubern... :wall: )


    Durch der Tüv kommt man mit so was schon mal nicht weil die Lackierung von Beleuchtungsteile am Fahrzeug grundsätzlich verboten ist.
    (Die UV Schutzlack vom Hersteller ist homologiert und damit bei der Typengenehmigung berücksichtigt.)
    Wenn man auch noch ein weiches lack nimmt, sieht der Scheinwerferglas nach einigen hundert Kilometern auf der Bahn fürchterlich aus.
    Damit blendet man auch ordentlich weil die Kraterlandschaft das Licht überall hinwirft nur nicht nach vorne.


    Grüße
    Steve

  • Ich kenne mich leider bzgl. Lackierungen und ggf. der unterschiedlichen Härtegraden hierbei absolut nicht aus.


    Aber alleine von meiner eigenen Logik her - zumindest das was ich persönlich unter einer "Lackierung" verstehe - fällt es mir schwer zu glauben, daß das wirklich eine vergleichbar alltagstaugliche Verfahrensweise ist um einen Scheinwerfer nach einer "groben" Oberflächenbearbeitung wieder für den Alltag betriebsbereit zu machen.
    Aber ich kann mich natürlich auch aufgrund fehlender fundierter Kenntnisse bzgl. dieser nachträglichen Oberflächenbearbeitungen irren!


    Hier wäre sicherlich ein Firmenmitarbeiter einer professionellen Scheinwerferaufbereitung, die u.a. auch die nachträgliche und gehärtete Oberflächenbeschichtungen durchführt, ein kompetenter Ansprechpartner da diese Leute das Thema sicherlich viel komplexer und somit umfangreicher beurteilen können.


    Wenn ich hier z.B. lese "mit Klarlack bearbeiten" dann habe ich den eher typischen Klarlack vor mir der - wenn ich eine Fahrzeugfront sehe - alleine nach einer BAB-Fahrt bei 200, 250 Km/h oder sogar noch schneller sofort teilweise "zerschossen" ist da jedes noch so kleine Steinchen oder auch jede Obstfliege bei diesen Geschwindigkeiten sofort zu einem Geschoß wird.
    Aus diesem Grund fällt es mir schwer zu glauben, daß eine fachgerchte Lösung wirklich in der "simplen" Lackierung mit Klarlack abgetan sein soll.


    Was ich jedoch ständig u.a. auch in Werkstätten sehe ist, daß diese Scheinwerfer nach einer Oberflächenbearbeitung anfänglich aussehen wie neu und dann nach einer Weile - genau wie Stefan es sehr schön beschrieben hat - spröde, brüchig werden und/oder vergilben können.


    Also ich mich vor ein paar Jahren mit diesem Thema beschäftigt hatte wurde bei den Fach- bzw. Herstellerfirmen immer wieder mal der Begriff "Hardcoat" genannt und wie wichtig diese recht dünne Schicht doch letzlich ist.
    Wenn diese mittels Schleifen und/oder Polieren entfernt wurde werden die Scheinwerfer - wie Stefan ebenfalls bereits geschrieben hat - "süchtig" nach Poliermittel.


    Gemäß der vorigen Aussagen hier im Forum soll also quasi eine Schicht Klarlack von der Effektivität her vergleichbar sein wie diese werksseitige Hardcoatbeschichtung? Und genau das fällt mir - gemäß meinem aktuellen Wissenstand - einfach schwer zu glauben.


    Aber wie gesagt, - MEINE Meinung ist da sicherlich nicht das "11. Gebot"! Zu diesem Thema müßte man ggf. einfach mal einen wirklichen Profi hinzuziehen der diese Arbeit seit Jahren kennt und weiß worauf es hierbei ankommt.
    Ich selbst habe damals meine Bemühungen hierzu eingestellt als ich gesehen habe, daß es eben nicht mit "mal eben" getan ist und für eine fachgerechte Reparatur - zumindest zu dem damaligen Zeitpunkt - nur mit sehr teuren industriellen Anlagen möglich ist einen vergleichbaren Zustand wie "ab Werk" herzustellen. Die "grobe" Oberflächenbearbeitung ist wahrlich kein Problem. Das kann - auch meiner Meinung nach - sicherlich nahezu jeder. Aber ob "jeder" unter dem Strich dann auch wirklich LETZTLICH zufrieden ist wage ich zu bezweifeln.


    Gruß aus Werne


    Guido

  • Genau wie du, habe auch ich wenig bis keine Ahnung von der Materie. Und somit halte ich mich da mit Spekulationen zurück, und verlasse mich auf den Fachbetrieb, der wie gesagt einen excellenten Ruf besitzt, und hier im Umkreis von einem Großteil der Autohäuser als Lackierer "genutzt" wird. Alles andere ist doch mehr der Bereich "Glaskugel".


    Ob das nun ein Klarlack ist, oder irgendwie was Spezielles, das kann ich im Detail nun auch nicht sagen. Aber ich gehe erstmal davon aus, dass die Sache Hand und Fuß hat. Das ist ja nicht der einzige Laden, der so etwas macht.


    Wenn ich mich dann noch an diesen Thread erinnere, werde ich mich in einem Jahr und dann gut 20.000 gefahrenen Kilometern nochmal mit einem Zwischenergebnis melden.


    Björn

  • Ich hab beruflich mit Fahrzeugbeleuchtung-Design zu tun und hab jetzt bei unsere Ingenieure nachgefragt.
    Der Schutzlack im Werk wird mit normalen Lackierverfahren aufgebracht aber der Lack ist ein sehr hartes Steinschlagschutzlack. (Kein normales Klarlack.)
    Diese gibt es (z.B. von 3M) auch für die nachträgliche Reparatur von Scheinwerfergläser.


    Problematisch scheint wohl das Vorbereitung für die Lackierung zu sein. Das alte lack muss komplett runter und Kratzer müssen auch abgeschliffen werden.
    Das Oberflächenqualität entscheidet letztendlich über die Haltbarkeit des aufgetragenen Lackschicht.


    Jetzt frage ich mich warum dann das nachträgliche Lackierung des Scheinwerfers illegal sein soll. :kratz:
    (Das hat mir der Tüv Prüfer erklärt als er die Lackschutzfolie an meinen Lichtbänder am 8er gesehen hat...)


    Ungeachtet dessen gibt es also tatsächlich brauchbare Verfahren und Lacke für die Reparatur von Scheinwerfer-Außenlinsen.


    Grüße
    Steve

  • Hier nochmal ein kurzes Update. Haube und Stoßfänger sind lackiert. Macht doch gleich einen ganz anderen Eindruck die Fahrzeugfront!


    Die Aufbereitung der Scheinwerfer (ohne Lackieren) habe ich mir direkt mit angesehen. Erst zweimal mit Maschine geschliffen - nichts für schwache Nervern, man denkt, die Scheinwerder sind hin :) Dann nass von Hand geschliffen, und zum Schluss mit ganz normaler Politur von 3M (Fast Cut) aufpoliert. Das Ganz hat nur ne knappe Stunde gedauert, und die Dinger sehen wieder aus wie neu.


    Hab den "Meister" bei der Arbeit mal ein wenig ausgequetscht. Er sagte ganz klar, dass die Scheinwerfer nach der Behandlung empfindlicher sind, weil die Schutzschicht fehlt. So wie man das hier auch schon mehrfach lesen konnte. Man könnte nach der Aufbereitung zwar nochmal lackieren, aber auch das ist nicht wie original, die Scheinwerfer werden nach einer gewissen Zeit wieder trübe.
    Und dann hat man den Nachteil, dass der Lack erst wieder komplett runter geschliffen werden muss, um ein ordentliches Ergebnis zu erzielen. Im jetzigen Zustand sollte ich einfach wieder vorbeikommen, wenn die Optik schlechter wird. 5 Minuten Sache meinte er, dann sind die Dinger wieder top aufpoliert.


    Zu Hause hab ich mir die Sache nochmal ganz genau angesehen, und ein Scheinwerfer hatte noch minimale Schleifspuren drauf. Ich hab mir dann mal ein Fläschchen Cabrio-Heckscheibenpolitur zur Hand genommen, und die Scheinwerfer damit nochmal von Hand poliert. Ging ruckzuck, und auch die letzten Minikratzer sind komplett weg. Absolut genial!
    Selbst wenn ich das nun alle paar Wochen/Monate mal machen muss, das ist es mir wert - die Fahrzeugfront sieht wieder klasse aus!


    Wie sich das mit Steinschlägen verhält, muss man mal sehen. Da die Kiste allerdings nur ein paar mal im Jahr etwas Autobahn sieht, ist das nicht mehr so der ganz große Knackpunkt.


    Gruß
    Björn

    Einmal editiert, zuletzt von bjoern_dx ()