Defekte(r) Kurbelgehäuseentlüftung (KGE)/Ölabscheider:Ursache für Turboschaden,Verkokung,.. (Diesel)

  • Ich hatte ja noch versprochen ein Schema zu malen.. *tada*:



    Ich habe mir kürzlich auch ein paar Gedanken zur KGE gemacht und sehe da ein paar Abweichungen zur Realität :)


    Anbei meine Sicht mit der Gegenüberstellung der Grafik und des Ventildeckels. Für mich kommt zuerst der Ölabscheider und dann das Ventil.


    In dieser Anordnung ist sichergestellt, dass der Turbolader nicht das Öl aus der Wanne zieht :)

  • Mal eine blöde Frage zwischendurch.


    Was passiert denn, wenn man die KGE stilllegt? Also so, dass der Turbo gar kein Öl mehr ansaugen kann? So würden die Schwebstoffe ja einfach da bleiben, wo sie hingehören oder?
    Oder müssen die Gase zwangsläufig abtransportiert werden? Ich rede jetzt nicht von der Rechtslage, die ist mir bekannt ;) Nur von der technischen Notwendigkeit für die Gesundheit des Motors/Turbos.


    Gruß,
    Steffen

  • Ohne Entlüftung baut sich im Kurbelgehäuse ein zu hoher Druck auf. Unter anderem bekommt das den Dichtungen nicht gut. Es kann auch passieren, dass das Öl durch das Führungsrohr des Peilstabs herausgedrückt wird. Daran sind die "Frostmotoren" von VW gestorben.

  • Danke für die Erklärung. Aber der Turbo saugt grundsätzlich mehr als Überdruck im Kurbelgehäuse entsteht oder?


    Ich habe gestern auch meine KGE-Einheit bekommen. Kostet mittlerweile 70 Euro für den Endkunden. Ich bin gespannt, wie die alte aussieht.

  • Hallo,


    wieviel Überdruck ist "normal" ?


    wenn ich den Ansaugschlauch zum Turbo zu mache, und die Kurbelgehäuseentlüftung ins "freie" blassen lasse, ist das dann normal das Öl mitkommt ? unter last... ?
    Muss in dem System ein Unterdruck herschen ?


    Die Info würde mir sehr weiterhelfen...


    Danke


    Gruß Uwe

  • 2020-10-29: Kleines Update.
    Hier mal Beispielbilder wie ein hochgelobter, wartungsfreier Zyklon nach 230tkm aussieht. Der Zyklon war in einem E83 20d (M47N2), der Motor hat kaum Leistung, DPF voll und 0,5l Öl auf 1000km.


    Mein Rat bleibt daher: bleibt beim OEM Vlies (und auch keinen Nachbauten ;) )


  • Ich glaube der Zyklon soll auch mal ersetzt werden, alle 90 oder 120000km


    Aber du hast natürlich vollkommen Recht, der Zyklon ist der letzte scheiß, weil jeder glaubt das der nicht gewechselt werden muss und dadurch unnötige Schäden und Kosten verursacht werden.

  • Hallo,

    mal kurz meine Erfahrungen zu KGE und eine Frage dazu:


    Ich lese diesen Thread schon lange mit, und habe vor ca. 10-12 Jahren auf Zyklon umgebaut und bin damit 250000km ohne Problem gefahren (Ölverbrauch max. 0.5l / 22000km)

    Dann habe ich mir die letzten Erkenntnisse in diesem Thread zu Herzen genommen und auf neue (Febi) Filter KGE umgebaut.

    Ergebnis: möglicherweise schnelleres Hochdrehen / etwas anderer Drehmomentverlauf, ev. 0.1-0,2 Liter weniger Verbrauch, kein Änderung im Ölverbrauch


    nach ca. 40000km stellte ich Blaurauch im Stand fest (keine Ahnung wie lange das schon so war, aber es war aber auch schon 1/2 Liter Öl weg, letzter Ölwechsel liegt ca. 8000km zurück)

    1. Verdacht war Turbo, keine Änderung des Blaurauchs im LL nach Abnehmen des Ladedruckschlauches, statt abgasseitig zu checken habe ich mich entschlossen, die alte Zyklon KGE testweise wieder einzubauen.

    Ergebnis: Blaurauch weg, kein Ölverbrauch, 2000km gefahren


    Habe jetzt eine neue KGE (Febi) mit Filter verbaut, gleich nach dem Starten unrunder LL, Blaurauch

    Das hat sich nach 1minc wieder gegegben, Motor läuft jetzt rund und ohne Blaurauch im LL, bin aber erst 100km gefahren


    - beide KGEs (alte Zyklon und Febi mit 40000km) sehen sehr sauber aus und haben keinerlei Verschlammung, lediglich etwas Öldampf

    - habe die Febi zerlegt, Membrane ist wie neu, weich und sauber


    Fragen dazu:

    - was könnte die Ursache für den Blaurauch gewesen sein (es hängt definitiv mit der KGE zusammen)?

    - warum lief der Motor mit der neuen KGE auch für 1min unrund und mit Blaurauch?



    mfg

    Horst

  • Hier kommt aus meiner Sicht wieder der Punkt "Nachbau-KGE" || - weswegen ich ausschließlich die OEM BMW KGE (von BOSCH - die wird aber weltweit nicht direkt vertrieben) empfehle.
    Das Vlies ist viel feiner und die Dichtungen passen auch besser.
    Wenn man die ganze Einheit kauft: achte mal auf die Schrauben: Stahl zu weiche, Sechskant nicht mittig und viel zu flach.
    Das ist echt schade ums Geld.

    Warum es mit neuer KGE noch eine Minute nebelt? Wegen dem Rest an Öl im Ladeluftkühler, Brücke etc.

  • naja, dachte Febi ist nicht sooo schlecht...

    Passgenauigkeit läßt zu wünschen, mußte beide Einheiten nacharbeiten damit sie leicht in den Ventildeckel reingehen.


    Das mit Restöl kann ich so nicht bestätigen, weil ja vorher die funktionierende Zylon KGE drauf war.

    Kann mir ev. vorstellen, dass die Membran bei der Neuen irgendwie geklebt hat.

    Warum die Alte ausgefallen ist, ist ein Rätsel weil ich keinen Defekt finde (Feder, Membran und Filter OK...)


    mfg

    Horst

  • Mal eine dumme Frage:


    als ich neulich meine Ansaugbrücke abmontiert habe, ist mir aufgefallen dass die Öffnungen der Zylinderkopfhaube direkte Verbindung zum Ansaugtrakt haben. Liegt nicht unter der Zylinderkopfhaube der gleiche Druck wie im Kurbelwellengehäuse an?

    Wie passt das zum Abscheider - Thema? :kratz:


    Die Entlüftung würde ja dann quasi über die Ansaubrücke erfolgen...

  • Hallöchen,


    ich bin der Stephan und neu hier.

    Seit ein paar Tagen habe ich einen e39 523i Limo mit Automatik, EZ 01/1999 mit 197tkm. Auto ist top gepflegt (der erste Besitzer (ProfDr) hat das Auto bis 2021 gefahren (189tkm)

    Ich denke, der hat immer alles machen lassen.

    Dennoch die Frage: ist es sinnvoll nach all den Jahren und Kilometern die KGE zu tauschen? Das ist ja bei dem Motor der Ölabscheider wenn ich das richtig verstanden habe? Durch den wird doch auch die Ventiltrieb entlüftet?

    Hat mal jemand einen Link zum Originalteil?


    Vielen Dank und VG

    Stephan